Bestand
Panzerbrigade 12 (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 1 (1956 1959)
Die ersten Planungen für die sogenannte
Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell
einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter
Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der
Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000
Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger
Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde
festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche
gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des
Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle
Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu
aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und
aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu
Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden.
Aufgabe des
Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit
anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind
zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen.
Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das
Hauptwaffensystem des Heeres.
Am 1.
Juli 1956 wurde die Kampfgruppe A 4 in Amberg aufgestellt.
Der Kampfgruppe unterstanden:
-
Stabskompanie (Aufstellung 1. Juli 1956 in Deggendorf,
bereits ab 20. Juli verlegten erste Teile nach Amberg)
- Grenadierbataillon 4
- Panzeraufklärungsbataillon 4
-
Grenadierbataillon 14 (Aufstellung 1. Juli 1956 in Hof)
- Panzerbataillon 4 (Aufstellung 1. Juli
1956 in Amberg)
- Leichte
Feldzeuginstandsetzungskompanie 4 (Aufstellung 1. Juli 1956
in Amberg)
- III. Batterie
Feldartillerieregiment 4
Heeresstruktur 2 (1959 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als
weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem
Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden
aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im
Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.
In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung
des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien
erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Am
16. März 1959 wurde die Kampfgruppe A 4 in die Panzerbrigade
12 umgegliedert. Die Panzerbrigade 12 gehörte zunächst der 4.
(Jäger-) Division an, deren Schwerpunkt-Großverband sie
darstellte. Im Juli 1959 verlegten der Stab und die
Stabskompanie der Panzerbrigade 12 unter Führung von Oberst
Rittmann von Amberg nach Weiden. In der Heeresstruktur 2,
deren Realisierung erst 1967 abgeschlossen werden konnte,
unterstanden der Brigade:
-
Panzergrenadierbataillon 122 (SPz) Aufstellung 1959 in Amberg
aus Grenadierbataillon 14, 1961 Verlegung nach
Oberviechtach
- Panzerbataillon 123
(Aufstellung 1959 in Amberg aus Panzerbataillon 4)
- Panzerbataillon 124 (Aufstellung 1959 in
Amberg)
- Panzerartilleriebataillon
125 (Aufstellung November 1963 in Bayreuth)
- Versorgungsbataillon 126 (Aufstellung 1959 in Amberg,
zum Teil aus Leichter Feldzeuginstandsetzungskompanie
4)
- Stabskompanie (Panzerspähzug
wurde Mai 1963 unterstellt)
-
Flugabwehrbatterie 120 (Aufstellung 1. Oktober 1959 in
Amberg, ab November 1962: 3. / Flugabwehrbataillon 4)
- Panzeraufklärungskompanie 120 (Aufstellung
1. Juni 1959 in Bogen, bis 21. September 1960 der
Panzergrenadierbrigade 11 unterstellt, 1961 Verlegung nach
Oberviechtach, Auflösung Mai 1963)
-
Panzerjägerkompanie 120 (Aufstellung 1. Juli 1967 in
Oberviechtach)
- Panzerpionierkompanie
120 (Aufstellung 20. Oktober 1960 in Kümmersbruck)
- ABC-Abwehrkompanie 120 (Aufstellung 1967
in Hemau)
Heeresstruktur 3 (1970
1980)
Ende der sechziger Jahre hatte
sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die
Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die
daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete
machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Pan-zergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie
ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer RO-LAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Die
ABC-Abwehrkompanie 120 wurde im Jahre 1970 aufgelöst. Der
Panzerspähzug wurde im Oktober 1971 aus der Stabskompanie
ausgegliedert und war ab Oktober 1979 erneuter Bestandteil
der Kompanie. Am 1. Juli 1974 wurde das Versorgungsbataillon
126 aufgelöstt und in die Instandsetzungskompanie 120 sowie
die Nachschubkompanie 120 umgegliedert.
Heeresstruktur 4 (1980 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Ge-birgsjägerbrigade.
In der
Heeresstruktur 4 unterstanden der Brigade:
- Stabskompanie
- Panzerbataillon
121
- Panzergrenadierbataillon
122
- Panzerbataillon 123
- Panzerbataillon 124
- Panzerartilleriebataillon 125
-
Panzerpionierkompanie 120
-
Instandsetzungskompanie 120
-
Nachschubkompanie 120
Heeresstruktur 5
(1990 1997)
Nach dem 3. Oktober 1990
begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der
Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden
organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei
gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der
bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht
fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl
der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit
unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden.
Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der
Bundeswehr und die angestrebte Multi-nationalität der
Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen
Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der
Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die
Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung.
Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je
zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
2001 erfolgte der
Unterstellungswechsel von der 10. Panzerdivision
(Sigmaringen) unter die 13. Panzergrenadierdivision
(Leipzig). Zum Auftrag der Panzerbrigade 12 gehört heute die
Planung, Vorbereitung und Durchführung von Einsätzen im
Rahmen
- der Landesverteidigung im
NATO-Bündnis,
- der Kollektiven
Verteidigung zur Unterstützung Verbündeter und
- von Friedensmissionen im gesamten
Aufgabenspektrum der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung
von NATO und EU.
Dazu verfügt die
Brigade über rund 6000 Soldaten und folgende Verbände:
- Panzerbataillon 104 in Pfreimd
- Panzergrenadierbataillon 112 in
Regen
- Panzerartilleriebataillon 115
in Neuenburg v.W.
-
Panzergrenadierbataillon 122 in Oberviechtach
- Stabskompanie in Amberg
- Panzerbataillon 383 in Bad Frankenhausen
- Panzerpionierbataillon 4 in Bogen
- Logistikbataillon 4 in Roding sowie
- Panzeraufklärungskompanie 390 in Gotha
(nur für den Einsatz).
Das bestimmende
Großgerät ist der Kampfpanzer LEOPARD 2, der künftig ersetzt
werden soll durch LEOPARD 2 A 6, weiterhin der Schützenpanzer
MARDER 1 A3 sowie die Panzerhaubitze 2000.
Besondere und Katastropheneinsätze leistete die Brigade
1964 in Bayreuth (Wassernotstand), mit 500 Soldaten bei den
Olympischen Spielen in München 1972 und 1976 beim
Nothilfeeinsatz zur Beseitigung von Dürreschäden.
Das Panzerartilleriebataillon 125 hat seit
4. Juni 1971 als Patenbataillon das 2nd Battalion 78 (US)
Field Artillery Battalion in Bamberg. Mit der 3. (US)
Squadron 2nd Armored Calvary Regiment verbindet das
Panzerbataillon 123 seit dem 17. Januar 1973 eine
Patenschaft. Seit dem 5. November 1974 unterhält das
Brigadekommando zum 2nd (US) Armored Calvary Regiment
Nürnberg eine Patenschaft. Zur Stabskompanie, HHT 2nd ACR
Nürnberg besteht seit dem 26. Juli 1974 eine Patenschaft
durch die Stabskompanie Panzerbrigade 12. Und mit dem
gegenseitigen Austausch von Schlauchbooten und Zelten begann
eine Freundschaft zwischen der Panzerpionierkompanie 120 und
der C-Battery 3rd Battalion 60th Air Defense Artillery aus
Hohen-fels, die am 21. Juni 1978 in eine Patenschaft mündete.
Am 23. Oktober 1983 wurde die Partnerschaft mit der 2. (US)
Brigade aus Erlangen durch die Übergabe der
Patenschaftsurkunden offiziell bestätigt.
Kommandeure Panzerbrigade 12:
Oberst Eder, Anton 1956
Oberst
Mangold, Ernst 20.07.1956 1957
Oberst
Reinhard 1957 1959
Oberst Rittmann,
Kurt 01.07.1959 31.10.1962
Brig.Gen.
Straden, Hans 01.11.1962 31.07.1965
Brig.Gen. Jacobi, Gerhard 01.08.1965 30.09.1970
Oberst Osten, Kurt v. d. 01.10.1970
15.12.1972
Oberst Komossa,
Gerd-Hellmut 16.12.1972 31.01.1975
Brig.Gen. Strauss, Paul-Friedrich 01.02.1975
31.03.1979
Oberst Jacoby, Wilhelm
01.04.1979 30.09.1982
Brig.Gen.
Uhle-Wettler, Reinhard 01.10.1982 30.09.1985
Brig.Gen. Wittenberg, Andreas 01.10.1985
30.09.1991
Oberst Henninger, Dieter
01.10.1991 30.09.1994
Oberst Wolf,
Ulrich 01.10.1994 1996
Brig.Gen.
Korff, Fritz von 1997 2000
Oberst
Kasdorf, Bruno 2001 2002
Oberst
Bühler, Erhard 2003
Überlieferung
Aus- und
Weiterbildung; Ausstellung Unser Heer Befehle; Chroniken;
Dienstanweisungen; Friedenstagebücher;
Jahresausbildungsbefehle; Katastropheneinsätze;
Kommandeursbesprechungen; Kriegstagebücher; Manöver und
Übungen; Militärsport; Planübungen; Stabsdienstordnungen;
Truppenübungsplatz-Aufenthalte; Truppenversuche;
Vorträge
Etwa ein Zehntel
Verschlusssachen
Erschließungszustand
(Kommentar)
Abgabeverzeichnis;
unbearbeitet
Umfang
(Erläuterung)
255 AE, Letzte
Archivnummer: 255, VS-Anteil: 7,8 %
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: 20
Jahre Panzerbrigade 12, 1979; Beitrag zur Militärgeschichte
der Stadt Amberg Band 2: Panzerbrigade 12 Soldat und Bürger,
1989; Beitrag zur Militärgeschichte der Stadt Amberg
Ausstellungskatalog, 1984)
Literatur
Reinhard Teuber: Die
Bundeswehr 1955 1995, Norderstedt, 1996
Verfasser/Stand MA 3; 2004
10,6
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die
ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren
darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen
Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister
Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres
Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem
bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen
NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn
auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten
(Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000
Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt
realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa
im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese
notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des
Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im
Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen
NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen
und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer
M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem
des Heeres.
Am 1. Juli 1956 wurde die
Kampfgruppe A 4 in Amberg aufgestellt. Der Kampfgruppe
unterstanden:
Stabskompanie
(Aufstellung 1. Juli 1956 in Deggendorf, bereits ab 20. Juli
verlegten erste Teile nach Amberg)
Grenadierbataillon 4
Panzeraufklärungsbataillon 4
Grenadierbataillon 14 (Aufstellung 1. Juli 1956 in
Hof)
Panzerbataillon 4 (Aufstellung 1.
Juli 1956 in Amberg)
Leichte
Feldzeuginstandsetzungskompanie 4 (Aufstellung 1. Juli 1956
in Amberg)
III. Batterie
Feldartillerieregiment 4
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als
weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem
Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden
aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im
Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen
Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres
wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils
17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Am
16. März 1959 wurde die Kampfgruppe A 4 in die Panzerbrigade
12 umgegliedert. Die Panzerbrigade 12 gehörte zunächst der 4.
(Jäger-) Division an, deren Schwerpunkt-Großverband sie
darstellte. Im Juli 1959 verlegten der Stab und die
Stabskompanie der Panzerbrigade 12 unter Führung vonOberst
Rittmann von Amberg nach Weiden. In der Heeresstruktur 2,
deren Realisierung erst 1967 abgeschlossen werden konnte,
unterstanden der Brigade:
Panzergrenadierbataillon 122 (SPz) (Aufstellung 1959 in
Amberg aus Grenadierbataillon 14, 1961 Verlegung nach
Oberviechtach)
Panzerbataillon 123
(Aufstellung 1959 in Amberg aus Panzerbataillon 4)
Panzerbataillon 124 (Aufstellung 1959 in
Amberg)
Panzerartilleriebataillon 125
(Aufstellung November 1963 in Bayreuth)
Versorgungsbataillon 126 (Aufstellung 1959 in Amberg,
zum Teil aus Leichter Feldzeuginstandsetzungskompanie
4)
Stabskompanie (Panzerspähzug wurde
Mai 1963 unterstellt)
Flugabwehrbatterie 120 (Aufstellung 1. Oktober 1959 in
Amberg, ab November 1962: 3. / Flugabwehrbataillon 4)
Panzeraufklärungskompanie 120 (Aufstellung
1. Juni 1959 in Bogen, bis 21. September 1960 der
Panzergrenadierbrigade 11 unterstellt, 1961 Verlegung nach
Oberviechtach, Auflösung Mai 1963)
Panzerjägerkompanie 120 (Aufstellung 1. Juli 1967 in
Oberviechtach)
Panzerpionierkompanie
120 (Aufstellung 20. Oktober 1960 in Kümmersbruck)
ABC-Abwehrkompanie 120 (Aufstellung 1967 in
Hemau)
Heeresstruktur 3 (1970 -
1980)
Ende der sechziger Jahre hatte
sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die
Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die
daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete
machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden
den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf
Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei
Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der
Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der
70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich
dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Die
ABC-Abwehrkompanie 120 wurde im Jahre 1970 aufgelöst. Der
Panzerspähzug wurde im Oktober 1971 aus der Stabskompanie
ausgegliedert und war ab Oktober 1979 erneuter Bestandteil
der Kompanie. Am 1. Juli 1974 wurde das Versorgungsbataillon
126 aufgelöst und in die Instandsetzungskompanie 120 sowie
die Nachschubkompanie 120 umgegliedert.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
In der
Heeresstruktur 4 unterstanden der Brigade:
Stabskompanie
Panzerbataillon
121
Panzergrenadierbataillon 122
Panzerbataillon 123
Panzerbataillon 124
Panzerartilleriebataillon 125
Panzerpionierkompanie 120
Instandsetzungskompanie 120
Nachschubkompanie 120
Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der
Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten
Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch
zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte
Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei
Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte
Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden
sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem
Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des
Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte
Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den
finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer
Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene
führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer
Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden
gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei
Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
2001 erfolgte der
Unterstellungswechsel von der 10. Panzerdivision
(Sigmaringen) unter die 13. Panzergrenadierdivision
(Leipzig). Zum Auftrag der Panzerbrigade 12 gehört heute die
Planung, Vorbereitung und Durchführung von Einsätzen im
Rahmen
- der Landesverteidigung im
NATO-Bündnis,
- der Kollektiven
Verteidigung zur Unterstützung Verbündeter und
von Friedensmissionen im gesamten
Aufgabenspektrum der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung
von NATO und EU.
Dazu verfügt die
Brigade über rund 6000 Soldaten und folgende Verbände:
Panzerbataillon 104 in Pfreimd
Panzergrenadierbataillon 112 in Regen
Panzerartilleriebataillon 115 in Neuenburg
v.W.
Panzergrenadierbataillon 122 in
Oberviechtach
Stabskompanie in
Amberg
Panzerbataillon 383 in Bad
Frankenhausen
Panzerpionierbataillon 4
in Bogen
Logistikbataillon 4 in Roding
sowie
Panzeraufklärungskompanie 390 in
Gotha (nur für den Einsatz).
Das
bestimmende Großgerät ist der Kampfpanzer LEOPARD 2, der
künftig ersetzt werden soll durch LEOPARD 2 A 6, weiterhin
der Schützenpanzer MARDER 1 A3 sowie die Panzerhaubitze
2000.
Besondere und
Katastropheneinsätze leistete die Brigade 1964 in Bayreuth
(Wassernotstand), mit 500 Soldaten bei den Olympischen
Spielen in München 1972 und 1976 beim Nothilfeeinsatz zur
Beseitigung von Dürreschäden.
Das
Panzerartilleriebataillon 125 hat seit 4. Juni 1971 als
Patenbataillon das 2nd Battalion 78 (US) Field Artillery
Battalion in Bamberg. Mit der 3. (US) Squadron 2nd Armored
Calvary Regiment verbindet das Panzerbataillon 123 seit dem
17. Januar 1973 eine Patenschaft. Seit dem 5. November 1974
unterhält das Brigadekommando zum 2nd (US) Armored Calvary
Regiment Nürnberg eine Patenschaft. Zur Stabskompanie, HHT
2nd ACR Nürnberg besteht seit dem 26. Juli 1974 eine
Patenschaft durch die Stabskompanie Panzerbrigade 12. Und mit
dem gegenseitigen Austausch von Schlauchbooten und Zelten
begann eine Freundschaft zwischen der Panzerpionierkompanie
120 und der C-Battery 3rd Battalion 60th Air Defense
Artillery aus Hohenfels, die am 21. Juni 1978 in eine
Patenschaft mündete. Am 23. Oktober 1983 wurde die
Partnerschaft mit der 2. (US) Brigade aus Erlangen durch die
Übergabe der Patenschaftsurkunden offiziell bestätigt.
Kommandeure Panzerbrigade 12:
Oberst Eder, Anton 1956
Oberst Mangold, Ernst 20.07.1956 - 1957
Oberst Reinhard 1957 - 1959
Oberst Rittmann, Kurt 01.07.1959 -
31.10.1962
BrigGen Straden, Hans
01.11.1962 - 31.07.1965
BrigGen
Jacobi, Gerhard 01.08.1965 - 30.09.1970
Oberst Osten, Kurt von der 01.10.1970 - 15.12.1972
Oberst Komossa, Gerd-Hellmut 16.12.1972 -
31.01.1975
BrigGen Strauß,
Paul-Friedrich 01.02.1975 - 31.03.1979
Oberst Jacoby, Wilhelm 01.04.1979 - 30.09.1982
BrigGen Uhle-Wettler, Reinhard 01.10.1982 -
30.09.1985
BrigGen Wittenberg, Andreas
01.10.1985 - 30.09.1991
Oberst
Henninger, Dieter 01.10.1991 - 30.09.1994
Oberst Wolf, Ulrich 01.10.1994 - 1996
BrigGen Korff, Fritz von 26.07.1996 - 1999
Oberst Kasdorf, Bruno 2001 - 2003
Oberst Bühler, Erhard 22.08.2003 -
20.02.2006
Oberst Niemann, Lutz Erich
20.02.2006 - 16.07.2009
Oberst Uhrig,
Michael 16.07.2009 - 26.03.2010
Oberstlt Spöttel, Stephan 26.03.2010 - 04.2010
Oberst Thomas, Stephan 04.2010 -
Inhaltliche
Charakterisierung: Aus- und Weiterbildung; Ausstellung Unser
Heer Befehle; Chroniken; Dienstanweisungen;
Friedenstagebücher; Jahresausbildungsbefehle;
Katastropheneinsätze; Kommandeursbesprechungen;
Kriegstagebücher; Manöver und Übungen; Militärsport;
Planübungen; Stabsdienstordnungen;
Truppenübungsplatzaufenthalte; Truppenversuche; Vorträge.
Etwa ein Zehntel Verschlusssachen.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung:
266 AE, VS-Anteil: 7,8 %
Zitierweise: BArch BH
9-12/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch BH 9-12
- Umfang
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282 Aufbewahrungseinheiten; 5,7 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
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deutsch
- Kontext
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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Verwandte Bestände und Literatur
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Amtliche Druckschriften: Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: 20 Jahre Panzerbrigade 12, 1979; Beitrag zur Militärgeschichte der Stadt Amberg Band 2: Panzerbrigade 12 Soldat und Bürger, 1989; Beitrag zur Militärgeschichte der Stadt Amberg Ausstellungskatalog, 1984)
Literatur: Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
- Provenienz
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Panzerbrigade 12 - Oberpfalz - (PzBrig 12), 1958-1989
- Bestandslaufzeit
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1962 - 1989
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
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16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Panzerbrigade 12 - Oberpfalz - (PzBrig 12), 1958-1989
Entstanden
- 1962 - 1989