Bestand
Panzerbrigade 14 (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die ersten Planungen für die sogenannte
Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell
einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter
Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der
Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000
Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger
Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde
festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche
gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des
Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle
Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu
aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und
aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu
Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden.
Aufgabe des
Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit
anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind
zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen.
Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das
Hauptwaffensystem des Heeres.
Anfang
September 1956 traf auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels ein
Vorauskommando die Vorbereitungen zur Aufstellung der
Panzerkampfgruppe A 5. Kompanien und Bataillone wurden
aufgestellt und mussten anfangs mit unzulänglichen Waffen,
Gerät und Ausbildungsunterlagen ausgebildet werden.
Provisorische Übersetzungen aus den USA vermittelten das
technische Wissen für die zum Teil veralteten Waffen, die von
der US-Armee zur Verfügung gestellt wurden. Großgeräte waren
der Kampfpanzer M 47 und die Panzerhaubitze 105 mm. Im
Februar 1957 verlegte die Panzerkampfgruppe A 5 nach Koblenz
in die Gneisenau-, die Fritsch- sowie die
Deines-Bruchmüller-Kaserne.
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als
weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem
Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden
aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im
Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.
In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung
des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien
erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Die
Panzerkampfgruppe A 5 wurde am 16. Mai 1959 in Panzerbrigade
14 umbenannt und gliederte sich in:
-
Stab Panzerbrigade 14
-
Panzeraufklärungskompanie 140
-
Panzerpionierkompanie 140 (Aufstellung 1. Juli 1959 in
Koblenz)
- Fla-Batterie 140
- Panzergrenadierbataillon 142
- Panzerbataillone 143 und 144
- Panzerartilleriebataillon 145 und
- Versorgungsbataillon 146.
Die Panzerbrigade 14 war der 5.
Panzerdivision in Diez unterstellt.
1962 wurde die Panzeraufklärungskompanie 140 als
Teileinheit Spähzug in die Stabskompanie Panzerbrigade 14
eingegliedert. Die Flugabwehrbatterie 140 wurde während der
Heeresstruktur 2 ausgegliedert, die Panzerjägerkompanie 140
aufgestellt.
Die Personalstärke betrug
im Frieden 2768, im Krieg 4164 Soldaten.
Heeresstruktur 3 (1970 - 1979)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Aus dem am
1. Oktober 1972 aufgelösten Versorgungsbataillon 146 wurden
die Instandsetzungskompanie 140 sowie die Nachschubkompanie
140 aufgestellt. Der Spähzug wurde seit 1972 als selbständige
Einheit geführt. Die Gliederung der Panzerbrigade 14
gestaltete sich 1972 wie folgt:
- Stab
Panzerbrigade 14
- Panzerspähzug
140
- Panzerjägerkompanie 140
- Panzerpionierkompanie 140
- Instandsetzungskompanie 140
- Nachschubkompanie 140
- Panzergrenadierbataillon 142
-
Panzerbataillone 143 und 144
-
Panzerartilleriebataillon 145.
Bis
1976 unterstand die Brigade der 5. Panzerdivision in Diez, am
13. Januar 1977 erfolgte die Unterstellung unter die 12.
Panzerdivision in Würzburg. Bei der Zusammenarbeit mit
NATO-Partnern entstanden Partnerschaften mit der 1.
französischen Brigade Mécanisée in Saarburg und zur 3. (US)
Brigade in Friedberg.
Die
Personalstärke betrug im Frieden 3124, im Krieg 4281
Soldaten.
Die Panzerbrigade 14 war als
Modellbrigade vom 1. Juli 1976 bis zum 30. Juni 1977 an der
Erprobung der Heeresstruktur 4 beteiligt.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1990)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Die Umgliederung
vom Heeresmodell 3 in die Heeresstruktur 4 fand bei der
Panzerbrigade 14 zum 1. Oktober 1980 statt. Durch den Zulauf
neuer Waffensysteme wie dem Spähpanzer LUCHS und dem
Jagdpanzer JAGUAR 1 und neuer Kraftfahrzeuge erfuhr die
Panzerbrigade 14 eine bedeutende Steigerung ihrer Kampfkraft.
Das Panzerartilleriebataillon 145 verließ im Juni 1980 die
Brigade und wurde dem Heimatschutzkommando 16 als
Feldartilleriebataillon 545 unterstellt. Dafür wurde der
Brigade das Panzerartillerielehrbataillon 145 in Kusel
unterstellt.
Mit Organisationsbefehl
Nr. 610 / 81 -Heer- vom 2. April 1981 wurde die Panzerbrigade
14 mit Wirkung zum 1. Oktober 1981 in Panzerbrigade 34
umbenannt. Zeitgleich erfolgte die Umbenennung der
Panzerbrigade 6 in Panzerbrigade 14 (Organisationsbefehl Nr.
609 / 81 -Heer- vom 2. April 1981).
Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der
Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten
Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch
zu-sammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte
Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei
Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte
Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden
sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem
Präsenzgrad verringert werden.
Die
Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die
angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch
Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992
zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der
Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu
einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden
gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei
Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
Die Panzerbrigade 14 blieb
in der Heeresstruktur 5 als teilaktive Brigade als eine von
drei Brigaden (Panzergrenadierbrigade 5 und Panzerbrigade 34)
im Bereich Wehrbereichskommando IV / 5. Panzerdivision im
Raum Oberhessen bestehen (Befehl Nr. 1 für die Umgliederung
in Heeresstruktur 5 vom 27. September 1991).
Das Panzerartilleriebataillon 65 der
Panzerbrigade 6 wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1993 der
Panzerbrigade 14 unterstellt (Organisations-Änderungsweisung
Nr. 328 / 93 - Heer- vom 19. Januar 1993).
Neues Heer für Neue Aufgaben
Ein
wesentliches Merkmal der Struktur "Neues Heer für neue
Aufgaben" ist die Kategorisierung der Kräfte. Verlängerte
Warnzeiten und eine militärisch nutzbare Vorbereitungszeit
von bis zu sechs Monaten bestimmen die Einsatzbereitschaft,
die Aufwuchsfähigkeit und den Ausbildungsstand derjenigen
Kräfte, die für die Landesverteidigung vorzuhalten sind.
Gleichzeitig sind bereits im Frieden voll präsente, schnell
verfügbare und rasch verlegbare Kräfte erforderlich, die nach
nur kurzer Vorbereitungszeit für Krisenreaktionseinsätze zur
Verfügung stehen.
2003 gliederte sich
die Brigade in:
- Stabskompanie in
Neustadt / Hessen
-
Panzerpionierkompanie 200 in Hemer
-
Panzergrenadierbataillon 152 in Schwarzenborn
- Panzergrenadierbataillon 52 in Rotenburg
an der Fulda
- Panzerbataillon 64 in
Wolfhagen
- Panzerbataillon 154 in
Westerburg
- Panzerartilleriebataillon
2 in Hessisch Lichtenau (Aufstellung 25. September 1996,
Unterstellung unter Panzerbrigade 14 am 1. Juli 2002)
Die Panzerbrigade 14 gehört jetzt gemeinsam
mit der Panzerbrigade 21 der 7. Panzerdivision in Düsseldorf
an. In Zusammenarbeit mit der Panzerbrigade 21 führt die
Brigade Ausbildungsvorhaben mit der 10.
Panzerkavalleriebrigade des NATO-Partners Polen durch.
Im August 2002 war das
Panzerartilleriebataillon 2 am Hochwassereinsatz an der Elbe
zwischen Magdeburg und Tangermünde mit 400 Soldaten
beteiligt.
2003 waren 800 Soldaten der
Brigade beim 7. Einsatzkontingent SFOR / KFOR sowie beim 4.
Einsatzkontingent ISAF im Einsatz. Die Brigade unterstützt
die mit deutschem Großgerät ausgestattete 10. polnische
Panzerkavalleriebrigade bei ihrer Ausbildung.
Kommandeure Panzerbrigade 14 (alt):
Oberst Gültlingen, Regimboto Frhr. von
06.11.1956 - 06.04.1961
Brig.Gen.
Molinari, Karl-Theodor 07.04.1961 - 19.08.1963
Brig.Gen. Guderian, Heinz Günther 20.08.1963
- 15.09.1967
Oberst Punzmann, Karl
16.09.1967 - 15.07.1969
Brig.Gen.
Plitt, Hans 16.07.1969 - 30.09.1972
Oberst Mack, Hans-Joachim 01.10.1972 - 31.03.1975
Oberst Promies, Rudolf 01.04.1975 -
31.03.1980
Oberst Carstens, Peter
Heinrich 01.04.1980 - 30.09.1981
Kommandeure Panzerbrigade 14 (neu):
Oberst Steinkopff, Klaus-Christoph 01.10.1981 -
17.03.1983
Brig.Gen. Tolksdorf,
Wilhelm 17.03.1983 - 31.01.1988
Oberst
Lehmann, Jochen 01.02.1988 - 19.09.1989
Oberst Jung, Rainer 17.12.1989 - 30.09.1992
Oberst Wittmann, Dr. Klaus 01.10.1992 -
1995
Oberst Goebel, Peter 1996 -
1998
Oberst Sude, Gertmann 1999 -
2001
Oberst Fröhlich, Hans-Joachim
2001 - 2003
Oberst Brüschke, Wolfgang
2003
Überlieferung
Brigadebefehle; Kriegstagebuch FALLEX 68;
Waffensystem-Darstellungen
Vereinzelte
Verschlusssachen
Erschließungszustand
(Kommentar)
Abgabeverzeichnis;
unbearbeitet
Umfang
(Erläuterung)
8 AE, Letzte
Archivnummer: 8, VS-Anteil: 33,3 %
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe
Literatur
Reinhard
Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
Verfasser/Stand
MA 3;
2004
0,2
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die
ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren
darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen
Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister
Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres
Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem
bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen
NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn
auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten
(Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000
Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt
realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa
im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese
notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des
Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im
Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen
NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen
und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer
M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem
des Heeres.
Anfang September 1956 traf
auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels ein Vorauskommando die
Vorbereitungen zur Aufstellung der Panzerkampfgruppe A 5.
Kompanien und Bataillone wurden aufgestellt und mussten
anfangs mit unzulänglichen Waffen, Gerät und
Ausbildungsunterlagen ausgebildet werden. Provisorische
Übersetzungen aus den USA vermittelten das technische Wissen
für die zum Teil veralteten Waffen, die von der US-Armee zur
Verfügung gestellt wurden. Großgeräte waren der Kampfpanzer M
47 und die Panzerhaubitze 105 mm. Im Februar 1957 verlegte
die Panzerkampfgruppe A 5 nach Koblenz in die Gneisenau-, die
Fritsch- sowie die Deines-Bruchmüller-Kaserne.
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des
Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu
diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27
Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann.
Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen
Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres
wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils
17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Die
Panzerkampfgruppe A 5 wurde am 16. Mai 1959 in Panzerbrigade
14 umbenannt und gliederte sich in:
Stab Panzerbrigade 14
Panzeraufklärungskompanie 140
Panzerpionierkompanie 140 (Aufstellung 1. Juli 1959 in
Koblenz)
Fla-Batterie 140
Panzergrenadierbataillon 142
Panzerbataillone 143 und 144
Panzerartilleriebataillon 145 und
Versorgungsbataillon 146.
Die Panzerbrigade 14 war der 5. Panzerdivision in Diez
unterstellt.
1962 wurde die
Panzeraufklärungskompanie 140 als Teileinheit Spähzug in die
Stabskompanie Panzerbrigade 14 eingegliedert. Die
Flugabwehrbatterie 140 wurde während der Heeresstruktur 2
ausgegliedert, die Panzerjägerkompanie 140 aufgestellt. Die
Personalstärke betrug im Frieden 2768, im Krieg 4164
Soldaten.
Heeresstruktur 3 (1970 -
1979)
Ende der sechziger Jahre hatte
sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die
Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die
daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete
machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden
den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf
Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei
Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der
Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der
70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich
dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Aus dem am
1. Oktober 1972 aufgelösten Versorgungsbataillon 146 wurden
die Instandsetzungskompanie 140 sowie die Nachschubkompanie
140 aufgestellt. Der Spähzug wurde seit 1972 als selbständige
Einheit geführt. Die Gliederung der Panzerbrigade 14
gestaltete sich 1972 wie folgt:
Stab
Panzerbrigade 14
Panzerspähzug
140
Panzerjägerkompanie 140
Panzerpionierkompanie 140
Instandsetzungskompanie 140
Nachschubkompanie 140
Panzergrenadierbataillon 142
Panzerbataillone 143 und 144
Panzerartilleriebataillon 145.
Bis 1976 unterstand die Brigade der 5. Panzerdivision in
Diez, am 13. Januar 1977 erfolgte die Unterstellung unter die
12. Panzerdivision in Würzburg. Bei der Zusammenarbeit mit
NATO-Partnern entstanden Partnerschaften mit der 1.
französischen Brigade Mécanisée in Saarburg und zur 3. (US)
Brigade in Friedberg. Die Personalstärke betrug im Frieden
3124, im Krieg 4281 Soldaten. Die Panzerbrigade 14 war als
Modellbrigade vom 1. Juli 1976 bis zum 30. Juni 1977 an der
Erprobung der Heeresstruktur 4 beteiligt.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1990)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Die Umgliederung
vom Heeresmodell 3 in die Heeresstruktur 4 fand bei der
Panzerbrigade 14 zum 1. Oktober 1980 statt. Durch den Zulauf
neuer Waffensysteme wie dem Spähpanzer LUCHS und dem
Jagdpanzer JAGUAR 1 und neuer Kraftfahrzeuge erfuhr die
Panzerbrigade 14 eine bedeutende Steigerung ihrer Kampfkraft.
Das Panzerartilleriebataillon 145 verließ im Juni 1980 die
Brigade und wurde dem Heimatschutzkommando 16 als
Feldartilleriebataillon 545 unterstellt. Dafür wurde der
Brigade das Panzerartillerielehrbataillon 145 in Kusel
unterstellt.
Mit Organisationsbefehl
Nr. 610 / 81 -Heer- vom 2. April 1981 wurde die Panzerbrigade
14 mit Wirkung zum 1. Oktober 1981 in Panzerbrigade 34
umbenannt. Zeitgleich erfolgte die Umbenennung der
Panzerbrigade 6 in Panzerbrigade 14 (Organisationsbefehl Nr.
609 / 81 -Heer- vom 2. April 1981).
Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der
Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten
Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch
zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte
Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei
Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte
Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden
sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem
Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des
Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte
Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den
finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer
Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene
führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer
Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden
gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei
Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
Die Panzerbrigade 14 blieb
in der Heeresstruktur 5 als teilaktive Brigade als eine von
drei Brigaden (Panzergrenadierbrigade 5 und Panzerbrigade 34)
im Bereich Wehrbereichskommando IV / 5. Panzerdivision im
Raum Oberhessen bestehen (Befehl Nr. 1 für die Umgliederung
in Heeresstruktur 5 vom 27. September 1991). Das
Panzerartilleriebataillon 65 der Panzerbrigade 6 wurde mit
Wirkung vom 1. Juli 1993 der Panzerbrigade 14 unterstellt
(Organisations-Änderungsweisung Nr. 328 / 93 - Heer- vom 19.
Januar 1993).
Neues Heer für Neue
Aufgaben
Ein wesentliches Merkmal der
Struktur "Neues Heer für neue Aufgaben" ist die
Kategorisierung der Kräfte. Verlängerte Warnzeiten und eine
militärisch nutzbare Vorbereitungszeit von bis zu sechs
Monaten bestimmen die Einsatzbereitschaft, die
Aufwuchsfähigkeit und den Ausbildungsstand derjenigen Kräfte,
die für die Landesverteidigung vorzuhalten sind. Gleichzeitig
sind bereits im Frieden voll präsente, schnell verfügbare und
rasch verlegbare Kräfte erforderlich, die nach nur kurzer
Vorbereitungszeit für Krisenreaktionseinsätze zur Verfügung
stehen.
2003 gliederte sich die
Brigade in:
Stabskompanie in Neustadt
/ Hessen
Panzerpionierkompanie 200 in
Hemer
Panzergrenadierbataillon 152 in
Schwarzenborn
Panzergrenadierbataillon
52 in Rotenburg an der Fulda
Panzerbataillon 64 in Wolfhagen
Panzerbataillon 154 in Westerburg
Panzerartilleriebataillon 2 in Hessisch Lichtenau
(Aufstellung 25. September 1996, Unterstellung unter
Panzerbrigade 14 am 1. Juli 2002)
Die
Panzerbrigade 14 gehörte jetzt gemeinsam mit der
Panzerbrigade 21 der 7. Panzerdivision in Düsseldorf an. In
Zusammenarbeit mit der Panzerbrigade 21 führte die Brigade
Ausbildungsvorhaben mit der 10. Panzerkavalleriebrigade des
NATO-Partners Polen durch.
Im August
2002 war das Panzerartilleriebataillon 2 am Hochwassereinsatz
an der Elbe zwischen Magdeburg und Tangermünde mit 400
Soldaten beteiligt. 2003 waren 800 Soldaten der Brigade beim
7. Einsatzkontingent SFOR / KFOR sowie beim 4.
Einsatzkontingent ISAF im Einsatz. Die Brigade unterstützte
die mit deutschem Großgerät ausgestattete 10. polnische
Panzerkavalleriebrigade bei ihrer Ausbildung.
Die Brigade wurde zum 30. Juni 2008 außer
Dienst gestellt.
Kommandeure
Panzerbrigade 14 (alt):
Oberst
Gültlingen, Regimboto Freiherr von 06.11.1956 -
06.04.1961
BrigGen Molinari,
Karl-Theodor 07.04.1961 - 19.08.1963
BrigGen Guderian, Heinz Günther 20.08.1963 -
15.09.1967
Oberst Punzmann, Karl
16.09.1967 - 15.07.1969
BrigGen Plitt,
Hans 16.07.1969 - 30.09.1972
Oberst
Mack, Hans-Joachim 01.10.1972 - 31.03.1975
Oberst Promies, Rudolf 01.04.1975 - 31.03.1980
Oberst Carstens, Peter Heinrich 01.04.1980 -
30.09.1981
Kommandeure Panzerbrigade
14 (neu):
Oberst Steinkopff,
Klaus-Christoph 01.10.1981 - 17.03.1983
Oberst Tolksdorf, Wilhelm 17.03.1983 - 31.01.1988
Oberst Lehmann, Jochen 01.02.1988 -
19.09.1989
Oberst Jung, Rainer
17.12.1989 - 30.09.1992
Oberst
Wittmann, Klaus 01.10.1992 - 1995
Oberst Goebel, Peter 1996 - 1998
Oberst Sude, Gertmann 1999 - 2001
Oberst Fröhlich, Hans-Joachim 2001 - 2003
BrigGen Brüschke, Wolfgang 2003 - 2005
BrigGen Lidsba, Achim 2005 -
12.07.2007
Oberst Herkel, Theodor
13.07.2007 - 30.06.2008
Inhaltliche
Charakterisierung: Organisationsbefehle; Waffensysteme. Zwei
Drittel Verschlusssachen.
Erschließungszustand:
Findbuch
Umfang, Erläuterung: 3
AE, VS-Anteil: 66 %
Zitierweise: BArch BH
9-14/...
- Bestandssignatur
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Bundesarchiv, BArch BH 9-14
- Umfang
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4 Aufbewahrungseinheiten; 1,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
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deutsch
- Kontext
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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Verwandte Bestände und Literatur
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Amtliche Druckschriften: Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe
Literatur: Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
- Provenienz
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Panzerbrigade 14 (PzBrig 14), 1968-1991
- Bestandslaufzeit
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1991 - 2002
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
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16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Panzerbrigade 14 (PzBrig 14), 1968-1991
Entstanden
- 1991 - 2002