Bestand
Panzerbrigade 3 - Weser-Leine - (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die ersten Planungen für die sogenannte
Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell
einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter
Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der
Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000
Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger
Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde
festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche
gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des
Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle
Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu
aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und
aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu
Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden.
Aufgabe des
Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit
anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind
zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen.
Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das
Hauptwaffensystem des Heeres.
Am 10.
Juli 1957 wurde die Kampfgruppe C 1 in Nienburg / Langendamm
mit dem Grenadierbataillon 51 und dem Panzerjägerbataillon 1
aufgestellt. 1958 wurde das Panzerbataillon 33 in Munster
aufgestellt und der Kampfgruppe unterstellt. Die Kampfgruppe
C 1 unterstand der 1. Panzerdivision in Hannover.
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des
Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu
diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27
Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann.
Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.
In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung
des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien
erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Im
Rahmen der Umgliederung in die Heeresstruktur 2 wurde die
Kampfgruppe C 1 am 16. März 1959 in Panzerbrigade 3
umbenannt. 1958 / 59 wurden das Versorgungsbataillon 36 in
Loccum und die Panzerpionierkompanie 30 in Minden
aufgestellt. Das Panzerbataillon 33 verlegte nach Barme. Am
16. März 1959 wurde das Nienburger Grenadierbataillon 51
umbenannt in Panzergrenadierbataillon (SPz) 32.
Das spätere Panzerlehrbataillon 334 „Celle"
wurde am 1. Juli 1957 als Panzerjägerbataillon 1 in
Langendamm bei Nienburg aufgestellt und 1959 der
Panzerbrigade 3 unterstellt, umgegliedert und in
Panzerbataillon 34 umbenannt. Die Verlegung nach Celle
erfolgte im Jahre 1969. 1961 wurde die Panzer-Fla-Batterie 30
aufgestellt. Im selben Jahr verlegte die
Panzerpionierkompanie 30 nach Nienburg / Langendamm. 1962
wurden zwei Bataillone neu aufgestellt: Das
Panzerartilleriebataillon 35 in Dedelstorf und das
Feldersatzbataillon (Geräteeinheit) 37 in Gaste. In Loccum
stellte 1963 das Ausbildungsbataillon 103 auf. 1964 verlegte
das Versorgungsbataillon 36 nach Langendamm, das
Feldersatzbataillon 37 nach Loccum. Die ABC-Abwehrkompanie 30
stellte 1965 in Luttmersen auf. Dorthin verlegte im selben
Jahr das Panzerbataillon 33. Die Panzerjägerkompanie 30, 1967
in Luttmersen aufgestellt, verlegte 1968 nach Scheuen. 1969
erfolgte die Verlegung des Panzerbataillons 34 nach
Scheuen.
Heeresstruktur 3 ( 1970 -
1979)
Ende der sechziger Jahre hatte
sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die
Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die
daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete
machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer RO-LAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
1971
erfolgten die Auflösung des Ausbildungsbataillons 103 und die
Verlegung der Panzerpionierkompanie 30 von Langendamm nach
Dedelstorf. 1972 wurde das Panzerspähzug 30 aufgestellt, der
1979 in die Stabskompanie eingegliedert wurde. 1976 wurden
das Panzerbataillon 34 und das Panzerartilleriebataillon 35
an die Panzerbrigade 33 in Celle abgegeben; dafür erfolgte
die Eingliederung vom Panzerbataillon 334 und vom
Panzerartilleriebataillon 335.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Der Befehl Nr. 1
vom 10. November 1980 regelte die Umgliederung der
Panzerbrigade 3 in die Heeresstruktur 4. Danach war die 3. /
Panzergrenadierbataillon 32 in 2. / Panzerbataillon 31
umzugliedern und die 3. / Panzergrenadierbataillon 32 neu
aufzustellen. Das Panzerbataillon 33 hatte seine 4. Kompanie
in 3. / Panzerbataillon 31 umzugliedern und die 4. /
Panzerbataillon 33 unter Einbeziehung von Personal der
Ausbildungskompanie 3 / 1 neu aufzustellen. Für das
Panzerbataillon 334 war zum 1. Oktober 1981 die Umbenennung
in Panzerbataillon 34 geplant, ebenso für das
Panzerartilleriebataillon 335 in Panzerartilleriebataillon
35. Die Panzerjägerkompanie 330 wurde am 1. Juli 1981 in
Panzerjägerkompanie 30 umbenannt. Zum 1. April 1981 erfolgte
die Umbenennung der Panzerpionierkompanie 330 in
Panzerpionierkompanie 30. Die Panzerbrigade hatte weiterhin
das Panzerbataillon 31 ab 1. April 1981 aufzustellen. 1982
wurde der Panzerspähzug 30 wieder aus der Stabskompanie
ausgegliedert und als selbständige Brigadeeinheit geführt.
Die Panzerpionierkompanie 30 verlegte am 1. Oktober 1983 nach
Nienburg.
Heeresstruktur 5 (1990 -
1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann
die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der
Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden
organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei
gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der
bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht
fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl
der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit
unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden.
Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der
Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der
Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen
Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der
Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die
Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung.
Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je
zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
Am 1. Oktober 1992
wechselte die Unterstellung des Panzerbataillons 33 von der
Panzerbrigade 3 in Nienburg zur Panzerbrigade 21 in
Augustorf. Damit wurde das Bataillon Bestandteil der
Krisenreaktionskräfte.
Die
Panzerbrigade 3 wurde 1993 aufgelöst.
Katastropheneinsätze leistete die Brigade 1975 beim
Waldbrand in der Lüneburger Heide und 1979 bei der
Schneekatastrophe in Norddeutschland.
Kommandeure Panzerbrigade 3:
Oberst Scheerle, Paul 10.07.1957 - 04.11.1959
Oberst Philipp, Ernst 05.11.1959 -
30.09.1962
Oberst Schultzendorff,
Karl-Reinhard von 01.10.1962 - 30.09.1964
Brig.Gen. Hopffgarten, Hans-Joachim von 01.10.1964 -
31.03.1967
Brig.Gen. Kalckreuth,
Hans-Jürg von 01.04.1967 - 30.09.1968
Oberst Heiligenstadt, Kurt 01.10.1968 - 31.03.1972
Oberst Fischer, Helmut 01.04.1972 -
31.12.1972
Oberst Hentschel, Erwin
01.01.1973 - 31.03.1973
Brig.Gen.
Nennecke, Klaus 01.04.1973 - 31.03.1980
Oberst Recke, Baron Adalbert von der 01.04.1980 -
31.03.1983
Brig.Gen. Steer, Anton
01.04.1983 - 30.09.1987
Oberst
Scheffer, Wilfried-Otto 01.10.1987 - 30.09.1990
Oberst Hübner, Hans 01.10.1990 - 1992
Oberst Krusenstiern, Friedrich-Johann von
1993
(Stellvertretender
Kommandeur)
Überlieferung
Ausbildung; Befehle; Öffentlichkeitsarbeit;
Patenschaften; Truppenbesuche; Übugen, Etwa ein Zehntel
Verschlusssachen
Erschließungszustand
(Kommentar)
Abgabeverzeichnis;
unbearbeitet
Umfang
(Erläuterung)
31 AE, Letzte
Archivnummer: 35, VS-Anteil: 10 %
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe
Literatur
Reinhard
Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
25 Jahre I. Korps 1956 - 1981 Geschichte und
Chronik der Heeresverbände im nordwestdeutschen Raum,
Osnabrück, 1981
Verfasser/Stand
MA 3; 2004
1,7
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die
ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren
darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen
Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister
Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres
Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem
bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen
NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn
auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten
(Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000
Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt
realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa
im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese
notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des
Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im
Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen
NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen
und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer
M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem
des Heeres.
Am 10. Juli 1957 wurde die
Kampfgruppe C 1 in Nienburg / Langendamm mit dem
Grenadierbataillon 51 und dem Panzerjägerbataillon 1
aufgestellt. 1958 wurde das Panzerbataillon 33 in Munster
aufgestellt und der Kampfgruppe unterstellt. Die Kampfgruppe
C 1 unterstand der 1. Panzerdivision in Hannover.
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des
Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu
diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27
Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann.
Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen
Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres
wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils
17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Im
Rahmen der Umgliederung in die Heeresstruktur 2 wurde die
Kampfgruppe C 1 am 16. März 1959 in Panzerbrigade 3
umbenannt. 1958 / 59 wurden das Versorgungsbataillon 36 in
Loccum und die Panzerpionierkompanie 30 in Minden
aufgestellt. Das Panzerbataillon 33 verlegte nach Barme. Am
16. März 1959 wurde das Nienburger Grenadierbataillon 51
umbenannt in Panzergrenadierbataillon (SPz) 32. Das spätere
Panzerlehrbataillon 334 "Celle" wurde am 1. Juli 1957 als
Panzerjägerbataillon 1 in Langendamm bei Nienburg aufgestellt
und 1959 der Panzerbrigade 3 unterstellt, umgegliedert und in
Panzerbataillon 34 umbenannt. Die Verlegung nach Celle
erfolgte im Jahre 1969. 1961 wurde die Panzer-Fla-Batterie 30
aufgestellt. Im selben Jahr verlegte die
Panzerpionierkompanie 30 nach Nienburg / Langendamm. 1962
wurden zwei Bataillone neu aufgestellt: Das
Panzerartilleriebataillon 35 in Dedelstorf und das
Feldersatzbataillon (Geräteeinheit) 37 in Gaste. In Loccum
stellte 1963 das Ausbildungsbataillon 103 auf. 1964 verlegte
das Versorgungsbataillon 36 nach Langendamm, das
Feldersatzbataillon 37 nach Loccum. Die ABC-Abwehrkompanie 30
stellte 1965 in Luttmersen auf. Dorthin verlegte im selben
Jahr das Panzerbataillon 33. Die Panzerjägerkompanie 30, 1967
in Luttmersen aufgestellt, verlegte 1968 nach Scheuen. 1969
erfolgte die Verlegung des Panzerbataillons 34 nach
Scheuen.
Heeresstruktur 3 ( 1970 -
1979)
Ende der sechziger Jahre hatte
sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die
Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die
daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete
machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden
den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf
Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei
Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der
Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der
70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich
dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
1971
erfolgten die Auflösung des Ausbildungsbataillons 103 und die
Verlegung der Panzerpionierkompanie 30 von Langendamm nach
Dedelstorf. 1972 wurde der Panzerspähzug 30 aufgestellt, der
1979 in die Stabskompanie eingegliedert wurde. 1976 wurden
das Panzerbataillon 34 und das Panzerartilleriebataillon 35
an die Panzerbrigade 33 in Celle abgegeben; dafür erfolgte
die Eingliederung vom Panzerbataillon 334 und vom
Panzerartilleriebataillon 335.
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Der Befehl Nr. 1
vom 10. November 1980 regelte die Umgliederung der
Panzerbrigade 3 in die Heeresstruktur 4. Danach war die 3. /
Panzergrenadierbataillon 32 in 2. / Panzerbataillon 31
umzugliedern und die 3. / Panzergrenadierbataillon 32 neu
aufzustellen. Das Panzerbataillon 33 hatte seine 4. Kompanie
in 3. / Panzerbataillon 31 umzugliedern und die 4. /
Panzerbataillon 33 unter Einbeziehung von Personal der
Ausbildungskompanie 3 / 1 neu aufzustellen. Für das
Panzerbataillon 334 war zum 1. Oktober 1981 die Umbenennung
in Panzerbataillon 34 geplant, ebenso für das
Panzerartilleriebataillon 335 in Panzerartilleriebataillon
35. Die Panzerjägerkompanie 330 wurde am 1. Juli 1981 in
Panzerjägerkompanie 30 umbenannt. Zum 1. April 1981 erfolgte
die Umbenennung der Panzerpionierkompanie 330 in
Panzerpionierkompanie 30. Die Panzerbrigade hatte weiterhin
das Panzerbataillon 31 ab 1. April 1981 aufzustellen. 1982
wurde der Panzerspähzug 30 wieder aus der Stabskompanie
ausgegliedert und als selbständige Brigadeeinheit geführt.
Die Panzerpionierkompanie 30 verlegte am 1. Oktober 1983 nach
Nienburg.
Heeresstruktur 5 (1990 -
1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann
die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der
Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden
organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei
gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der
bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht
fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl
der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit
unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die
Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die
angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch
Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992
zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der
Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu
einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden
gliederten sich in je zwei Panzer- und
Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
Am 1. Oktober 1992
wechselte die Unterstellung des Panzerbataillons 33 von der
Panzerbrigade 3 in Nienburg zur Panzerbrigade 21 in
Augustdorf. Damit wurde das Bataillon Bestandteil der
Krisenreaktionskräfte.
Die
Panzerbrigade 3 wurde 1993 aufgelöst.
Katastropheneinsätze leistete die Brigade 1975 beim
Waldbrand in der Lüneburger Heide und 1979 bei der
Schneekatastrophe in Norddeutschland.
Kommandeure Panzerbrigade 3:
Oberst Scheerle, Paul 10.07.1957 - 04.11.1959
Oberst Philipp, Ernst 05.11.1959 -
30.09.1962
Oberst Schultzendorff,
Karl-Reinhard von 01.10.1962 - 30.09.1964
BrigGen Hopffgarten, Hans-Joachim von 01.10.1964 -
31.03.1967
BrigGen Kalckreuth,
Hans-Jürg von 01.04.1967 - 30.09.1968
Oberst Heiligenstadt, Kurt 01.10.1968 - 31.03.1972
Oberst Fischer, Helmut 01.04.1972 -
31.12.1972
Oberst Hentschel, Erwin
01.01.1973 - 31.03.1973
BrigGen
Nennecke, Klaus 01.04.1973 - 31.03.1980
Oberst Recke, Adalbert Baron von der 01.04.1980 -
31.03.1983
BrigGen Steer, Anton
01.04.1983 - 30.09.1987
Oberst
Scheffer, Wilfried-Otto 01.10.1987 - 30.09.1990
Oberst Hübner, Hans 01.10.1990 -
31.12.1992
Oberst Krusenstiern,
Friedrich-Johann von 01.01.1993 - 31.12.1993
Inhaltliche
Charakterisierung: Ausbildung; Jubiläen und Patenschaften;
Öffentlichkeitsarbeit; Organisation; Übungen. Keine
Verschlusssachen.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung: 32
AE
Zitierweise: BArch BH
9-3/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch BH 9-3
- Extent
-
33 Aufbewahrungseinheiten; 1,0 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Related materials
-
Amtliche Druckschriften: Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe
Literatur: Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
25 Jahre I. Korps 1956 - 1981 Geschichte und Chronik der Heeresverbände im nordwestdeutschen Raum, Osnabrück, 1981
- Provenance
-
Panzerbrigade 3 - Weser-Leine - (PzBrig 3), 1978-1990
- Date of creation of holding
-
1978 - 1989
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Panzerbrigade 3 - Weser-Leine - (PzBrig 3), 1978-1990
Time of origin
- 1978 - 1989