Medaille

Medaille des Clemens Wenzeslaus Herzog von Sachsen auf seine Wahl zum Koadjutor des Hochstifts Augsburg, 1765

Seit dem 15. Jahrhundert besetzten vorwiegend die nachgeborenen Söhne der bayerischen Wittelsbacher den Freisinger Bischofsstuhl. Im Jahr 1763 fiel die Wahl jedoch entgegen dieser Tradition auf Clemens Wenzeslaus, den jüngsten Sohn des polnisch-litauischen Königs und Kurfürsten von Sachsen, der somit die Bistümer Freising und Regensburg erhielt. Anlässlich Clemens’ Ernennung zum Koadjutor von Augsburg gab der Wettiner diese Medaille beim berühmten Medailleur Franz Andreas Schega in Auftrag. Auf der Vorderseite zeigt sie den Prägeherrn im Brustbild. In den beiden Umschriften auf Avers und Revers werden die weltlichen und geistlichen Würden des Dargestellten genannt: Durch Gottes Gnade Clemens Wenzeslaus Bischof von Freising und Regensburg, des Heiligen Römischen Reichs Fürst sowie Koadjutor von Augsburg, königlicher Prinz von Polen und Litauen, Herzog von Sachsen. Der Revers zeigt zudem den pompösen Wappenschild des Fürstbischofs, bekrönt mit dem Bischofshut und besteckt mit Kreuzstab, Krummstab und Schwert als Zeichen der geistlichen und weltlichen Macht des Hochstifts. Der Schild besteht aus den Wappen der Hochstifte Freising und Regensburg sowie dem gekrönten litauisch-polnischen Schild, auf dem sich als Herzschild schließlich das sächsische Wappen mit dem Kurhut befindet. Die genannten Titel trug Clemens Wenzeslaus jedoch nur für kurze Zeit: Bereits 1768 trat er die Nachfolge des Bischofs von Augsburg an und stieg noch im selben Jahr zum Trierer Erzbischof und Kurfürsten auf – die Bistümer Freising und Regensburg musste er hierfür jedoch aufgeben. [Vivien Schiefer]

Vorderseite | Urheber*in: Landesmuseum Württemberg, Münzkabinett

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Material/Technik
Silber, geprägt
Maße
Durchmesser: 39 mm, Gewicht: 29 g
Inschrift/Beschriftung
Vorderseite: Brustbild Clemens' nach rechts mit Hermelinmantel. Vorderseite: D(EI). G(RATIA). CLEMENS WENC(ESLAUS). / EPISC(OPUS). FRIS(INGENSIS). & RAT(ISBONENSIS). S(ACRI). R(OMANI). I(MPERII). PR(INCEPS). (=Durch Gottes Gnade Clemens Wenzeslaus Bischof von Freising und Regensburg, des Heiligen Römischen Reichs Fürst) Armabschnitt: F. A. SCHEGA F(ECIT). Rückseite: COADI(UTOR). AUG(AUGUTANUS). REG(IUS). PRINC(EPS). POL(OLONIAE). & LITH(UANIAE). DUX SAX(ONIAE). (=Koadjutor von Augsburg, königlicher Prinz von Polen und Litauen, Herzog von Sachsen) im Abschnitt: MDCCLXV
Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Inventarnummer
MK 27890
Sammlung
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen; Münzkabinett

Verwandtes Objekt und Literatur
Robert Sellier, 1966: Die Münzen und Medaillen des Hochstifts Freising, Grünwald, Nr. 56

Bezug (was)
Medaille
Geistliches Fürstentum
Bezug (wer)
Bezug (wo)
Freising
Freising
Heiliges Römisches Reich

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
München
(wann)
1765
Ereignis
Auftrag
(wer)

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:23 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Medaille

Entstanden

  • 1765

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