Bestand
Reinold von Thadden-Haus (Bochum) (Bestand)
Bestandsbeschreibung: 1. Zur Geschichte des Reinold von Thadden-Hauses 1.1. Informationen zum Namensgeber Dr. jur. et Dr. theol. h.c. Reinold von Thadden-Trieglaff (* 13. August 1891 in Mohrungen, Ostpreußen; ? 10. Oktober 1976 in Fulda, Hessen) ist weithin bekannt geworden als Namensgeber des Deutschen Evangelischen Kirchentages, den er nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ins Leben rief (von 1848-1872 fand er bereits 17 Mal statt) und dessen Präsident er von 1949-1964 war. Geboren im ostpreußischen Mohrungen, zog die Familie 1905 auf das Gut Trieglaff in Pommern. Die Erziehung von Thadden-Trieglaffs war von der pietistischen Tradition des Landadels geprägt. Sein Jurastudium absolvierte er in Paris, Leipzig, München und Greifswald. Während des Studiums kam er in Kontakt mit der DCSV (Deutschen Christlichen Studenten-Vereinigung). 1929 wurde er in die Preußische Generalsynode gewählt; 1934 wählte man ihn zum Präses der neu gebildeten pommerschen Bekenntniskirche (BK). Er nahm an der Barmen-Gemarker Bekenntnisynode von 1934 teil. 1945 kam er als sowjetischer Kriegsgefangener nach Archangelsk am Eismeer. Schwer erkrankt überlebte der diese Zeit. Sein Bestreben war stets auf eine mündige Christenheit hin ausgerichtet. 1.2. Informationen zum Haus Am 1. Juni 1964 fand die erste Sitzung des Bauausschusses statt, die Grundsteinlegung erfolgte am 12. November 1965. Bis 1984 geschah die Verwaltung des Hauses durch die Innere Mission Bochum. 1984 ging sie an den Gesamtverband der Evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises Bochum über. Trägerin des Reinold von Thadden-Hauses war die Evangelische Kirche von Westfalen. Im Reinold von Thadden-Haus wurden Studierende jeder Nationalität, jeder sozialen Herkunft und jeder Religionszugehörigkeit aufgenommen. Das Wohnen im Studentenheim sollte für die Studierenden nicht nur dazu beitragen, persönliche Kontakte zu knüpfen, eine gemeinsame Freizeitgestaltung zu ermöglichen, über Fragen der Wissenschaft, Politik und Religion miteinander ins Gespräch zu kommen, sondern v.a. auch zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit beitragen. Die Gestaltung und Ausrichtung des Heimlebens geschah zum größten Teil in Selbstverwaltung (zwei Heimsprecher und drei Tutoren). Das Haus verfügte über 148 Einzelzimmer und 16 Appartments für Ehepaare, die sich auf fünf Häuser verteilten. Hinzu kamen gemeinschaftliche Einrichtungen wie ein Musikzimmer, eine Kellerbar, Waschmaschinenraum u.a. . Die Heimleitung war von zahlreichen Wechseln gekennzeichnet: 1966-1968: Pfr. Dr. Karl-Heinz Tillmann, seit 1960 Studentenpfarrer an der Ruhr- Universität. 1968-1971: Pfr. Dr. Peter Schur; er war Studieninspektor am evangelischen Predi- gerseminar Dortmund. 1971-1972: Hans Joachim Schliep 1972-1976: Friedhelm Nickolmann 1977-1978: Matthias Garte 1978-1983: Jutta Erlenkötter-Buchmann 1983-2006: Marion Leerhoff. Aus Kostengründen wurde das Studentenheim am 15. Januar 2006 verkauft, da Gespräche mit anderen evangelischen Einrichtungen in Bochum hinsichtlich einer Vernetzung oder Übernahme ohne Erfolg geblieben waren. Neuer Träger ist der Verein "Ev.-Freikirchliches Studentenwohnheim". 2. Erläuterungen zum Findbuch Bei der Bestand handelt es sich v.a. um Finanzangelegenheiten, welche die umstrittene Kellerbar sowie Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen des Reinold von Thadden-Hauses betreffen. Akten, die nähere Auskünfte über die Bewohner des Reinold von Thadden-Hauses geben, finden sich nur sehr wenige in den hier vorhandenen Unterlagen. Diese sind vermutlich beim Gesamtverband der Evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises Bochum, unter dessen Verwaltung das Studentenwohnheim stand, vorfindlich. Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 13.91 Nr. xy (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie). Der Bestand verbleibt als Depositum im Landeskirchlichen Archiv. 3. Literatur - Harald Schroeter-Wittke: Art. Thadden-Trieglaff, Reinold von (1891-1976), in: TRE 33 (2002), 168-172. - F. Lorenz: Die Gründung des Deutschen Evangelischen Kirchentages durch Rein- old von Thadden-Trieglaff und die kirchenpolitische Situation der Evan- gelischen Kirche in Deutschland im Jahre 1949, in: Jahrbuch für die hessische kirchengeschichtliche Vereinigung 33/1982, 357ff. - Festschrift: Ev. Studentenwohnheim Reinold von Thadden-Haus. 1966 - 1991, Heimleitung und Förderverein des Reinold von Thadden-Hauses (Hrsg.), Lünen, Dez. 1991 (LkA EKvW 13.91 Nr. 1) Christine Koch Bielefeld, im Juli 2010 Das Reinhold von Thadden-Haus war ein Studentenwohnheim der Evangelischen Kirche von Westfalen. Es wurden dort Studierende jeder Nationalität, jeder sozialen Herkunft und jeder Religionszugehörigkeit aufgenommen. Das Wohnen im Studentenheim sollte für die Studierenden nicht nur dazu beitragen, persönliche Kontakte zu knüpfen, eine gemeinsame Freizeitgestaltung zu ermöglichen, über Fragen der Wissenschaft, Politik und Religion miteinander ins Gespräch zu kommen, sondern v.a. auch zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit beitragen. Die Gestaltung und Ausrichtung des Heimlebens geschah zum größten Teil in Selbstverwaltung (zwei Heimsprecher und drei Tutoren). Das Haus verfügte über 148 Einzelzimmer und 16 Appartments für Ehepaare, die sich auf fünf Häuser verteilten. Hinzu kamen gemeinschaftliche Einrichtungen wie ein Musikzimmer, eine Kellerbar, Waschmaschinenraum u.a. .
- Bestandssignatur
-
13.91
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 03. Ämter, Einrichtungen und Werke der Provinzial- bzw. Landeskirche; kirchliche Gerichte >> 03.04 Landeskirchl. Ämter und Einrichtungen >> 03.04.07 Studierendenpfarrämter
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
06.03.2025, 18:28 MEZ
Datenpartner
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand