Architektur
Kirchturm von Süden (romanischer Chorturm mit Turmchor sowie Schlitzscharten im Mittelgeschoß
Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg (1859); An der Ostseite des Dorfes auf einem gegen 90´beinahe senkrecht sich erhebenden, felsigen Vorsprung liegt die Pfarrkirche, zu welcher auf der Nordseite 100 – auf der Südseite 60 steile Treppen führen, auf der Südseite ist ein Fahrweg dafür angelegt. Sie bildet im Verein mit dem nächst gelegenen Pfarrhause, wie mit den beiden an der Südseite des Ortes gelegenen Schlößern nebst den dazu gehörigen Oekonomiegebäuden, die interessanteste und großartigste Partie des mit üppigen Obstbäumen umgebenen Dorfes, das, von dem Neckarthal aus gesehen, wohl die malerischste Ansicht in dem Oberamtsbezirk bietet. Die dem heiligen Amandus geweihte Kirche ist ursprünglich in spät germanischem Style erbaut, der im Laufe der Zeit vielfälltig geändert und gestört wurde, namentlich hat die Kirche in der Renaissanceperiode beträchtliche Veränderungen erlitten, wie denn auf den Südseite ein Anbau nebst einem runden Thürmchen in diese Periode fällt.; an demselben ist eine Inschrift angebracht, die ausweist, daß der Anbau im Jahre 1620 ausgeführt wurde. Neben dieser Inschrift befindet sich ein Stein, der ohne Zweifel früher an der ursprünglichen Kirche angebracht war und bei der Veränderung derselben hier eingemauert wurde; er enthält das Wappen der Herren von Nothaft mit der Jahreszahl 1500 und der nur theilweise leserlichen Inschrift „Anno domini millesimo Quingentesimo dominus Peter Nothaft ....... hauc capellam fieri fecit. „ Durch diese Inschrift erfahren wir die Zeit der Erbauung der Kirche, mit der auch ihre Bauweise übereinstimmt. An der Ostseite der Kirche steht der aus drei Stockwerken bestehende monströse, mit einem breiten Zeltdach gedeckte, bis an den Dachfrieß 66´hohe Thurm, welcher offenbar entweder früher höher war, oder, was wahrscheinlicher ist, nicht ausgebaut wurde. Die beiden unteren Stockwerke desselben enthalten nur schmale Lichtöffnungen, das obere aber germanische, in den Bogentheilen mit Fischblasenmaßwerk gefüllte Fenster. Text vor Ort: Amanduskirche; Evangelisch; früh erbaut, wahrscheinlich als Marienkirche; bereits 844 von Notar Adelold dem Kloster Lorsch geschenkt. Als Wehrkirche erhielt sie um 1400 den mächtigen Chorturm. An Stelle einer im Jahr 1500 erbauten Amanduskapelle als Stiftung des Beihinger Ortsadeligen Peter Nothaft von Hochberg wurde 1620 das südliche Querschiff mit dem renaissance-Treppenturm angebaut. Das Innere beherbergt einen reichen Schatz aus Grabdenkmalen, Wandfresken und Brüstungsbildern vom 15. bis zum 18. Jahrhundert.
- Standort
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Evangelische Pfarrkirche Beihingen (Freiberg)
- Sammlung
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Kirchenburgen
- Bezug (was)
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Chorturm
Wehrkirche
Langhaus
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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13 Jh
- (Beschreibung)
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Romanisch (mit gotischer Überarbeitung)
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:27 MEZ
Datenpartner
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Architektur
Entstanden
- 13 Jh