Bestand
Pionier-Stäbe (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Enthält folgende Provenienzen: Stab der Pionier-Bataillone 13, 143, 204, 242, 326, 354, 402, 407, 426. Stabsoffiziere Pioniere 76 und 77 (Stab Pionier-Belagerungs-Train 9, 30, 31). Von allen Provenienzen jeweils Akten und Kriegstagebücher mit Anlagen.
Vgl. auch M 414, M 433/2, M 533.
I. Zur Geschichte der württembergischen Pionier-Formationen: Im Jahr 1814 wurde während des Krieges gegen Frankreich auf Befehl des Feldmarschalls Kronprinz Wilhelm von Württemberg in Chaumont eine Pionierkompanie für die Dauer des Feldzugs aufgestellt; 1815 bestand vorübergehend eine zweite Pionierkompanie. Am 1. Mai 1817 - dem durch königliche Ordre vom 24. November 1899 festgelegten Stiftungstag - wurde in Ludwigsburg eine Sappeur-Kompanie errichtet (Militärhandbuch des Königreichs Württemberg 1913 S. 124), die 1824 zusammen mit der Festungs-Pionierkompanie die Bezeichnung "Pionierkorps" erhielt und 1838 Pionierkompanie genannt wurde (ebd.); 1857 wechselte ihr Standort nach Ulm. 1871 erfolgte die Aufstellung einer 3. Kompanie, und am 20. Oktober 1871 wurden die Kompanien zum Pionier-Bataillon zusammengefaßt, das am 18. Dezember 1872 die Bezeichnung Pionier-Bataillon Nr. 13 erhielt. 1894 erhielt dieses auch eine Fahne. Mit der Errichtung eines Scheinwerferzugs am 1. Oktober 1912 ist die Aufstellung vor Beginn des Ersten Weltkriegs zum Abschluß gekommen. Das Pionier-Bataillon Nr. 13 bestand nunmehr aus dem Stab, der 1.- 4. Pionierkompanie und einem Scheinwerferzug. Bei Kriegsausbruch wurden zunächst 2 Stäbe (siehe unten) aufgestellt, denen die 4 Kompanien sowie 2 Reserve-Kompanien unterstellt wurden. Weiterhin wurden Landwehr- und Landsturm-Kompanien sowie Brückentrains und ein Ersatzbataillon aufgestellt. Im Verlauf des Krieges kamen dann zahlreiche weitere Pioniereinheiten (Feld-, Reserve-, Landwehr- und Landsturmkompanien, Ersatzkompanien, Scheinwerfer-, neue Minenwerfer-Kompanien) hinzu. (Siehe dazu im einzelnen die Einleitungen zu den Repertorien der Bestände der Pionier-Formationen). Die Neuaufstellung von Pionier-Bataillonen bei allen Infanterie-Divisionen und der sich im Kriegsverlauf steigernde Einsatz der Pioniere für Spezialaufgaben des Stellungskrieges zeigt die entscheidende Bedeutung die ser Waffengattung im Ersten Weltkrieg. Die Pioniere erhielten neben der Infanterieausbildung folgende Spezialausbildung: Sprengdienst, Stellungsbau, Wege- und Unterkunftsbau, Brückenbau und Flußbootfahrt, Anfertigung vonPlänen und Skizzen sowie Patrouillen- und Nahkampfausbildung. Die Friedensausbildung unterstand der Generalinspektion des Ingenieur- und Pionierkorps und der Festungen in Berlin, die für die Ausbildung der Pioniere in 3 Pionierinspektionen unterteilt war. Die Pionier-Bataillone Nr. 13, 14 und 21 unterstanden der 2. Pionierinspektion in Mainz. Auch während des Krieges waren diese Dienststellen für Ausbildung, Ausrüstung und Schulung der Pioniere zuständig. Auf die Wiedergabe des vollständigen Gefechtskalenders der Pioniereinheiten wurde verzichtet; er ist dem alten Repertorium von M 200 - M 208 (jetzt Bestand M 1000) oder den Kriegstagebüchern zu entnehmen (siehe unten); ferner finden sich einige gedruckte Gefechtskalender in M 735 Nr. 57 - 61. Nach dem Waffenstillstand wurden die Württembergischen Pioniere in Ulm demobilisiert, die älteren Jahrgänge entlassen und aktive Unteroffiziere und Kapitulanten zum Pionier-Bataillon 13 versetzt. In der Abwicklungsstelle Pionier-Bataillon 13, zuerst in Ulm und später dem Heeresabwicklungsamt Württemberg in Stuttgart eingegliedert, vollzog sich die weitere Auflösung der Einheiten und die Überführung von Waffen, Gerät und Ausrüstung sowie der Akten an die zuständigen Sammelstellen (1919 - 1921). Aus dem Pionier-Bataillon 13 entstand das Reichswehr-Pionier-Bataillon 13 des Übergangsheeres.
II. Zur Geschichte der Pionier-Stäbe: Bei Kriegsausbruch wurden aus dem Stab des Pionier-Bataillons 13 zunächst 2 Stäbe gebildet: Stab I. Pionier-Bataillon 13 war zugleich Kommandeur der Pioniere der 26. Infanterie-Division und Kommandeur der Pioniere XIII. Armeekorps; Stab II. Pionier-Bataillon 13 war Kommandeur der Pioniere der 27. Infanterie-Division und vom 2. August 1914 bis 31. Dezember 1916 dem XIV. Reservekorpsunterstellt. Mit Befehlen des württember-rgischen Kriegsministeriums vom 1. Februar und 24. April 1917 wurden in allen württembergischen Divisionen Pionier-Bataillonsstäbe errichtet. Stab I. Pionier-Bataillon 13 erhielt die Bezeichnung Stab Pionier-Bataillon 143, Stab II. Pionier-Bataillon 13 wurde zum Stab Pionier-Bataillon 13; während Stab Pionier-Batail-lon 143 für die 26. Infanterie-Division zuständig war, gehörte Stab Pionier-Bataillon 13 zur 27. Infanterie-Division. Ferner wurden gebildet: Stab Pionier-Bataillon Nr. 204 für die 204. Infanterie- Division, Stab Pionier-Bataillon Nr. 242 für die 242. Infanterie- Division, Stab Pionier-Bataillon Nr. 326 für die 26. Reserve- Division, 1) Die Bezeichnung "Kommandeur der Pioniere ..." war keine offizielle (vgl. M 635/2, Bd. 349, S. 24) Stab Pionier-Bataillon Nr. 354 für die 54. Reserve- Division, Stab Pionier-Bataillon Nr. 402 für die 2. Landwehr- Division, Stab Pionier-Bataillon Nr. 407 für die 7. Landwehr- Division, Stab Pionier-Bataillon Nr. 426 für die 26. Landwehr- Division, Stab Pionier-Bataillon Nr. 508 für die 8. Ersatz- Division, (umgebildet ab 24. April 1917 zum Stab Pionier-Bataillon Nr. 243 für die 243. Infanterie- Division). Die Kommandeure der Pionier-Bataillone waren: Nummer des Bataillons Name und Dienstgrad Zeit Pi.B. 13 (vorher II. Pi.B.13) Langenstrass, Major, Oberstleutnant August 1914 - Dezember 1916 Maag, Hauptmann der Reserve Januar 1917 von Stockmayer, Major Februar 1917 - Mai 1917 Deyhle, Major Juni 1917 - November 1918 Pi.B. 143 (vorher I. Pi.B.13) Neuenzeit, Hauptmann Februar 1917 - November 1918 Pi.B. 204 Schulze, Hauptmann der Reserve Februar 1917 - November 1918 Pi.B. 242 Feurer, Hauptmann der Reserve Februar 1917 - September 1918 Hofmann, Hauptmann September 1918 - November 1918 Pi.B. 243 Kolshorn, Hauptmann Februar 1917 - August 1917 Bader, Major August 1917 - November 1918 Pi.B. 326 Buddeberg, Hauptmann, Major August 1914 - Mai 1916 Seiler, Major Mai 1916 - November 1916 Weber, Major; bis Februar 1917 November 1916 - Mai 1917 Maag, Hauptmann der Reserve Mai 1917 - Mai 1918 Christ, Major Juni 1918 - November 1918 Pi.B. 354 Schächterle, Hauptmann der Landwehr Februar 1917 - September 1918 Pi.B. 402 Deyhle, Hauptmann Februar 1917 - Juni 1917 Bachert, Hauptmann der Landwehr Juni 1917 - November 1918 Pi.B. 407 Bok, Major Februar 1917 - Mai 1917 Gurlitt, Major der Landwehr Juni 1917 - August 1917 Hornberger, Hauptmann der Reserve September 1917 - November 1918 Pi.B. 426 Baas (Reinhold), Hauptmann Februar 1917 - November 1918 Als letzte Württembergische Pionierstäbe vor Kriegsende entstanden am 23. Oktober und am 15. September 1918 die Stabsoffiziere der Pioniere Nr. 76 und Nr. 77, von denen der erstere ab 2. August 1914 in Koblenz als Stab des Pionier-Belagerungstrains Nr. 30 mobil gemacht worden war und nach Auflösung der Trainkolonne zum Württembergischen Pionierstab Nr. 76 umgebildet wurde, der letztere war am 28. Juni 1915 in Straßburg als Stab des Pionier-Belagerungstrains Nr. 9 aufgestellt und später in Pionier-Belagerungstrain Nr. 31 umbenannt worden. Am 15. September 1918 wurde die Trainkolonne aufgelöst, das preußische Stabspersonal zum Ersatztruppenteil versetzt und der neue Württembergische Stab Nr. 77 beim XIII. Armeekorps gebildet. Die Stäbe der Pionier-Bataillone unterstanden beim taktischen Einsatz den Divisions-, Korps- oder Armeekommandos. DieGenerale, Kommandeure oder Stabsoffiziere waren die Berater der Heer esführung in pioniertechnischen Fragen und übernahmen die Planung von Angriffs-, Abwehr- und Rückzugsoperationen. Ebenso wurden der Aufbau, die Ausrüstung und der Einsatz neuer Pioniereinheiten von den Pionierkommandeuren geleitet. Aufgabe der Pionierkommandeure bzw. -stäbe waren etwa Bildung von Nahkampfschulen und Übungswerken, Bildung und Ausrüstung von Sturmkompanien und Sturmbataillonen, Aufbau von Pionierparks und bodenständigen Arbeitskommandos, Aufbau und Ausrüstung der Mineur- Kompanien (Flandern), taktische Auswahl und Ausbau der 2. und 3. Stellungen mit Betonierung von Unterständen, Stellungen und Geschützstellungen, Auswahl, Anlage und Organisation der operativen Auffangstellungen wie Siegfriedlinie, Alberichstellung, Sundgauzone und ähnliches. In den Abwehrschlachten des Westens wurden die Minenwerfer zur wichtigsten Ergänzung der Artillerie. Bei der Erprobung und Entwicklung der in der vordersten Linie eingesetzten Minenwerferstellungen waren die Pionierstäbe maßgeblich beteiligt. Auch die Entwicklung und Führung des Kriegs mit chemischen Kampfstoffen unterstand ihnen.
III. Zur Geschichte der Akten der Pioniereinheiten: Die Akten kamen über die Abwicklungsstelle des XIII. Armeekorps in die Reichsarchivzweigstelle und ins spätere Heeresarchiv. Ein Teil von ihnen wurde offenbar bei einer ersten Bestandsaufnahme in der Aktenverwaltung der Abwicklungsstelle mit roten, teilweise auch blauen Signaturen versehen, die aus Großbuchstaben und Zahlen bestanden, wobei jedoch keine durchgehende Ordnung erkennbar ist. Lediglich bei den Stäben ergab sich ein gewisses System (siehe unten). Die Verzeichnung der Akten erfolgte erstmals 1937 wahrscheinlich durch den Leiter des Heeresarchivs, Archivdirektor Dr. Hermann Pantlen, wobei nach den Prinzipien des Heeresarchivs einmal zwischen Friedens- und Kriegs(- und Nachkriegs)akten, zum anderen zwischen Truppen- und Kassenakten unterschieden wurde. Die Gesamtgliederung erfolgte entsprechend der vorgefundenen Ordnung nur bei den Stäben in der Reihenfolge der Großbuchstaben, im übrigen in lockerer vom Heeresarchiv festgelegter Folge (Kompanien - Scheinwerferzüge - Brückentrains - Feldrektrutendepots - Ersatz-Bataillon- Abwicklung - Minenwerfer). Verzeichnet wurden unter der Gruppe Ersatz-Pionier- Bataillon 13 auch wenige Akten der Arbeitstruppen (4. - 6., 10. - 13.Arbeitstrupp-Kompanien, Festungs-Fuhrpark- kolonnen Nr. 3, 4 und 6 sowie Arbeitsbau-Kompanie Nr. 1). 1938 wurden vom Heeresarchiv Potsdam die Zweitfertigungen der Kriegstagebücher aller württembergischen Einheiten überwiesen; diese waren zusammen mit den Erstfertigungen an den "Stellvertretenden Chef des Ge- neralstabs der Armee in Berlin" zu schicken (vgl. Bü 89), dort erhielten sie eine fünfstellige Registerdop- pelnummer (vgl. Bü 130); während die erste Fertigung nachPrüfung unmittelbar an das Kriegsministerium in Stuttgart zurückgeschickt wurde und somit ins Kriegs- archiv kam,gelangten die Zweitfertigungenins Heeres- archiv Potsdam. Bei der Ablieferung aus Potsdam be- fanden sich auch Unterlagen der Stabsoffiziere der Pioniere 76 und 77, von denen bislang keine Akten beim Bestand des Heeresarchivs Stuttgart existierten. Diese Akten betreffen auschließlich die Zeit, in der diese preußische Belagerungstrains bildeten (siehe oben). Sie wurden vermutlich schon in dieser Zeit an das Heeresarchiv Potsdam abgeliefert. Außer den obengenannten Registerdoppelnummern tragen die einzelnen Akteneinheiten teilweise noch einfache arabische Zahlen, die getrennt nach den einzelnen Formationen vergeben wurden. Dabei scheint es sich wieder um Signaturen der Aktenverwaltung der Abwicklungsssstelle oder Reichsarchivzweigstelle zu handeln. Bei den Kriegstagebüchern befinden sich auch einige wenige Erstfassungen sowie Anlagen, die im Selektbe- stand M 414, Kriegstagebücher der Pionierformationen, fehlen. Entsprechend kommen in M 414, auch einige Zweitfassungen vor (z.B. Bund Nr. 17, Nr. 79). Gelegentlich scheint demnach ein Austausch stattgefunden zu haben zwischen den aus dem Kriegsarchiv stammenden Erstfertigungen und den von Potsdam überwiesenen Kriegstagebüchern, oder aber die beiden Fertigungen sind schon in Berlin vertauscht worden. Ganz vereinzelt findet sich eine Drittfassung. Die Drittfassungen sind normalerweise als Abschriften oder Entwürfe bei den Truppen behalten und im Heeresarchiv zum Selektbestand M 421 zusammengefaßt worden. Die bei den Pionierakten vorhandenen Drittfassungen sind vermutlich versehent- lich dort verblieben. In den Jahren 1944 und 1946 wurden im erheblichem Umfang Akten durch das Personal des Heeresarchivs kassiert. Bei der Erstellung der M-Serien-Übersicht in den Jahren zwischen 1970 und 1973 wurden entsprechend der "Übersicht über die Friedens- und Feldformationen (Behörden und Truppen des ehemaligen XIII. Armeekorps und obere Abwicklungsstellen nach dem Stand vom 1. Januar 1920", hrsg. vom Heeresabwicklungsamt, Stuttgart 1920, die Akten in 10 Bestände aufgeteilt (M 200 - M 208, M 297; für die Aufteilung im einzelnen vgl. die Einleitungen zu den einzelnen Bestandsrepertorien) und die Signaturen an den entsprechenden S tellen im Repertorium vermerkt.
IV. Zur Neuverzeichnung der Stäbe: Bei der Neuverzeichnung war zunächst von der Einteilung der M-Serien-Übersicht auszugehen, nach der alle Akten und Kriegstagebücher mit Anlagen einer Formation zusammengehörten und entsprechend in einem besonderen Repertorium zu verzeichnen waren. Dementsprechend kamen zum Bestand M 200 - Pionier- stäbe - sämtliche Akten der Pionier-Bataillonsstäbe, die während der Mobilmachung aus dem Stab Pionier-Batail- lon 13 gebildet wurden und die im Verlauf des Kriegs durch Neuaufstellung entstanden sind, ferner sämtliche Kriegstagebücher mit Anlagen. Die sich anbietende Zweiteilung in Akten und Kriegstagebücher mit Anlagen wurde beibehalten; jeder Teil wurde in sich nach der in der "Übersicht" S. 20 aufgeführten Reihenfolge der Stäbe gegliedert, wobei jeweils frühere Benennungen bzw. Funktionen aufgegeben wurden. Lediglich bei den in der "Übersicht" S. 19 an erster Stelle aufgeführten "Stabsoffiziere der Pioniere 76 und 77", die, wie oben ausgeführt, ganz zuletzt entstanden waren, erfolgte die Verzeichnung von Akten und Kriegstagebüchern in einem am Schluß des Bestandes; sie bilden wegen ihrer nachträglichen Ablieferung eine Sonderstellung. Die Gliederung der Stabsakten und Kriegstagebücher nach der Reihenfolge der "Übersicht" stimmt im allgemeinen auch überein mit den Buchstabensignaturen der Archivzweigstelle (siehe oben). Es wurden vergeben: A 1, A 4, B 10, B 40:Pionier-Bataillon 13 und Vorgängerformationen (siehe oben), A 1, A 4, A 5, A 10, A 18, Dn 1, I d: Pionier- Bataillon 143 und Vorgängerformationen (siehe oben), D: Stab Pionier-Bataillon 204, E: Stab Pionier-Bataillon 242, F: Stab Pionier-Bataillon 243, G: Stab Pionier-Bataillon 326, und Vorgängerformationen H: Stab Pionier-Bataillon 354, J: Stab Pionier-Bataillon 402, K: Stab Pionier-Bataillon 407, L: Stab Pionier-Bataillon 426. Lediglich beim Buchstaben A wurden also die Aktenzeichen teilweise für zwei verschiedene Stäbe vergeben. Dies hängt damit zusammen, daß nicht klar war, welche vorläufigen Formationen jeweils anzusetzen waren. Hier wurden daher gegenüber der Reihenfolge im Repertorium des Heeresarchivs [nderungen vorgenommen. Die Akten der einzelnen Stäbe wurden in sich meist chronologisch geordnet, da nur wenig Akten vorlagen, allerdings wurden zusammengehörige Akteneinheiten beieinandergelassen. Bei den Kriegstagebüchern mit Anlagen (Teil 2 des Bestandes) wurde bei jeder Einheit in Kriegstagebücher und Anlagen gegliedert, wobei beide jeweils chronologisch geordnet wurden. 2 Kriegstagebücher des Pionier-Rekrutendepots der 27. Infanterie-Division wurden dem Bestand M 208 Pionier- Feld-Rekrutendepots zugewiesen, ebenso wurde ein Kriegstagebuch des vom 16. Januar bis 28. August 1917 bestehenden überplanmäßigen Pionierzugs der 2. Landwehr-Division mit Anlagenbeim Bestand M 203 - Landwehr-Pionierkompanie - eingeordnet. Inhaltlich umfaßt das Schriftgut neben Befehlen, Meldungen, Berichten und Besoldungsakten insbesondere eine große Anzahl von Karten, Plänen und Skizzen. Die Formierung der einzelnen Akteneinheiten erfolgt mitunter sehr unsystematisch und locker; so stehen insbesondere die Karten und Pläne nicht immer im engeren Zusammenhang mit dem Hauptinhalt der jeweiligen Einheit, sind andererseits aber zu erwarten. Der besonderen Struktur der Akten wurde durch verschieden-artige "Enthält-Vermerke" Rechnung getragen. Bei den Truppenakten wurden in der Regel nur Karten, Pläne und Skizzen mit "Enthält u.a." bzw., wenn sie nur in lose-rem Zusammenhang mit dem Hauptinhalt der Akten stehen, mit "Enthält auch" ausgeworfen. Bei den Kriegstagebüchern wurden eventuell vorhandene Beilagen grundsätz-lich durch "Enthält auch" vermerkt, wobei auch die wichtigsten aktenartigen Beilagen angegeben wurden. Bei den Anlagen zu den Kriegstagebüchern schließlich, deren Inhalt am vielfältigsten ist, wurden in einem einheitlichen "Enthält-Vermerk" die wichtigsten Stücke angegeben. Bei allen Enthält-Vermerken wurden wegen der großen Anzahl verschiedenartiger Stücke nicht zwischen Schriftstücken einerseits und Karten, Plänen, Skizzen andererseits unterschieden, sondern nur inhaltliche Stichworte aufgeführt. Beim Ortsindex wurden auch sämtliche militärischen, geographischen Angaben aufgenommen; sie wurden, wenn möglich, lokalisiert, und sowohl unter ihrer Bezeichnung als auch unter dem entsprechenden Ort aufgenommen. Alle kleineren Orte wurden durch ihre Lage bei größeren Orten lokalisiert. Die Archivalien wurden im Jahre 1973 von Franz Sautter unter der Leitung von Dr. Joachim Fischer erstmals aufgenommen. Hermann Sautter hat auch den ersten Entwurf der Einleitung verfaßt. Dr. Bernhard Theil hat im Jahr 1987 diese völlig neu bearbeitet, während die Titelaufnahmen in Zusammenarbeit mit Alexander Brunotte und Werner Urban formal vereinheitlicht, ergänzt und geordnet wurden. Den Index fertigte Werner Urban. Der Bestand umfaßt jetzt 210 Bü (= 4,0 lfd. m). Stuttgart, August 1987 Bernhard Theil
Abkürzungen (außer den üblichen):
Abschn. Abschnitt
A.K. Armeekorps
Anl. Anlage(n)
Bl. Blatt, Blätter
Btl. Bataillon
el. elektrische
engl. englische
feindl. feindliche
franz. französische
Gr.R. Grenadier-Regiment Nr.
I.Br. Infanterie-Brigade
I.D. Infanterie-Division
I.R. Infanterie-Regiment Nr.
Komp. Kompanie(n)
l. leichte
Ldw.D. Landwehr-Division
l. MG leichtes Maschinengewehr
l. MW leichter Minenwerfer
MG Maschinengewehr
m. MW mittlerer Minenwerfer
MW Minenwerfer
n. nördlich
nnö nordnordöstlich
nnw nordnordwestlich
nö nordöstlich
nw nordwestlich
ö. östlich
onö ostnordöstlich
oos ostostsüdlich
Patr. Patrouille
Pi. Pionier(e)
Pi.B. Pionier-Bataillon Nr.
R.D. Reserve-(Infanterie-)Division
R.I.Br. Reserve-Infanterie-Brigade
R.I.R. Reserve-Infanterie-Regiment Nr.
s. südlich
s. MW schwerer Minenwerfer
sö südöstlich
sos südostsüdlich
ssw südsüdwestlich
sw südwestlich
tw. teilweise
w. westlich
wnw westnordwestlich
wsw westsüdwestlich
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 200
- Umfang
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4 lfd. m (210 Büschel)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Behörden und Formationen >> Pionierformationen
- Bestandslaufzeit
-
1914-1918
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1914-1918