Bestand
1. Kavallerie-Division (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", 14 Bde. (Bd.
2, Seite 35-36),Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
1.
Kavallerie-Brigade
(WK I,
Reiter-Ersatz-Rgt. 1, Angerburg)
*1.Okt. 1934 als 5. Reiter-Brigade, getarnt als
Kavallerie-Kommando Insterburg; 1.Apr. 1936 blieb als
einzige Reiter-Brigade bestehen als 1. Kavallerie-Brigade,
1.Aug.1939 mobil mit
Reiter-Rgt. 1
Insterburg: 1.-5. Schwadron
Reiter-Rgt. 2 Angerburg:1.-5. Schwadron
Radfahr-Abt. 1 Tilsit
Reit. Artillerie-Abt. 1 (1.-3. Batterie)
Brigade-Einheiten 40
1. Kavallerie-Division
25.
Okt. 1939 umbenannt in 1. Kavallerie-Div. und verstärkt
durch die am 7.Dez. aufgestellte Reiter-Brigade 2
mit
Reiter-Rgt. 21: I 1-5, II 6-10
aus den Aufklärungs-Abt. 8, 28, 162; 7,54, 14
Reiter-Rgt. 22: I 1-5,II 6-10 aus den
Aufklärungs-Abt. 3, 17, 173; 21, 30, 156
Reit. Artillerie-Abt. 2 (1.-3. Batterie) und Stab
Reit. Artillerie-Rgt. 202
14.Feb.1940 wird die Div. umgegliedert, II/21
aufgelöst und dadurch die drei andern Regimenter auf
gleiche Stärke gebracht. (Zwei Abt. zu je vier
Schwadronen, 9. s. IG- und 10. Stabs-Schwadron)
Reiter-Brigade (aus 2) seit 2. 4. 1941
Reiter-Brigade 1)
Reiter-Rgt. 1:
I., II.
Reiter-Rgt. 2: I.,
II.
Reiter-Rgt.22: I., II.
Kavallerie-Rgt. 21 (1.-5.
Schwadron)
Radfahr-Abt. 1 (s. 1941
mit 5. BegI.Bttr.)
Reit.
Artillerie-Rgt. 1 (aus Stab 202, Reit. Artillerie-Abt. 1
und 2) I., II. dazu Herbst 1940 III. (schw.) Abt.
Div.Einheiten 40 (Kav. Nachr.Abt.
86)
Am 28. Nov. 1941 wird die
Division unter Verwendung sämtlicher Einheiten in
die
24. Panzer-Div. umbenannt und
umgegliedert.
Unterstellung:
a) als 1. Kav.Brig.
1939
Sept. z. Vfg.; 3. Armee;
HGr. Nord; Osten; Ostpreußen, Polen
Dez. : z. Vfg. HGr. "B"; Westen; Niederrhein
b) als 1. Kav.Div.
1940
Jan./Mai: z. Vfg.; 18.
Armee; HGr. „B"; Westen; Niederrhein
Juni: XXXVIII. AK.; 4. Armee, HGr. "B"; Westen;
Somme-Loire
Juli: VIII AK.; 7.
Armee " HGr B"; Westen; Kanalküste
Aug.: I. AK.; 7. Armee; HGr "B"; Westen;
Atlantikküste
Sept./Dez.: XXXXIV
AK.; 4. Armee; HGr "S"; Osten; Generalgouvernement
1941
Jan./Mai:
XXXXIV AK.; 4. Armee; HGr „B"; Osten;
Generalgouvernement
Juni: XXIV AK.;
2. Pz.Gru; HGr. Mitte; Osten; Minsk
Juli: z. Vfg.; 2. PzGru; HGr. Mitte; Osten
Aug.: XIII AK.; 2. Armee; HGr. Mitte;
Osten; Gomel, Kiew
Sept.: z. Vfg.;
2. Pz.Gru ; HGr. Mitte, Osten
Okt.:
XXXV. AK.; 2. Pz.Gru; HGr. Mitte; Osten; Brjansk
Nov.: z. Vfg.; HGr. Mitte; Osten
Dez.: BdE im Wehrkreis I; Heimat;
Ostpreußen
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1984 verzeichnet worden (Frau Günthner). Das hieraus im
April 1984 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher aller
anderen Verbände, Einheiten und Dienststellen des Heeres
auch, waren die Kriegstagebücher der Kavallerie-Divisionen
vom Mobilmachungstag an (26.8.1939) dem Heeresarchiv
Potsdam einzureichen, wo sie eine Zugangssignatur
erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für
Polen, W für Westen; nach der Beendigung des West- und des
Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer), in
dieser Reihenfolge auch eingelagert, dann aber
systematisch nach den kriegstagebuchführenden Stellen und
deren Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese
Listen (sog. "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben.
Aus ihnen geht hervor, dass Kriegstagebücher von
Divisionen noch bis Anfang oder Mitte 1944 beim
Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind
Divisions-Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende
1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr an die
Zweigstelle Liegnitz ausgelagert worden und mit allen
anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim
Brand des Heeresarchivs im April 1945 verlorengegangen.
Weitere Lücken - die nur zum Teil durch E = Ersatzakten
aus Doppelüberlieferungen wieder aufgefüllt werden konnten
- haben sich durch Aktenverluste beim Brand in der
Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des
Heeres im Februar 1942 ergeben. Sonst aber sind die
Liegnitzer Divisionsbestände vollständig mit einem
Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen gelangt, wo sie
im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und bald
darauf nach Frankfurt/Main gebracht wurden, von wo sie in
die USA gelangten. Dort wurden sie nochmals erfasst,
verfilmt (mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen) und
ab 1962 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben.
Hier kamen sie zunächst in die Dokumentenzentrale des
Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und nach deren
Auflösung (Anfang 1968) in das
Bundesarchiv-Militärarchiv.
Die
Kriegstagebücher der 1., 3. und 4. Kavallerie-Division
wurden im September 1962 zurückgegeben.
In den "Guides to German Records Microfilmed at
Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von
Kavallerie-Divisionen wie folgt erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen 1, 3, 4 (Nachträge in Nr.
63)
- Guide Nr. 63: Nachträge Div.
1, 3, 4.
Außer den Materialien aus
Potsdam (bzw. Liegnitz), die etwa 95-98% der Bestände
ausmachen, sind noch zu nennen:
-
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
erhalten hat,
- Einzelakten aus
anderen der in den USA z.T. unter Sachbetreffen gebildeten
Schriftgutgruppen ("EAP", u.a.),
-
Abgaben aus Privathand, dabei auch
Nachkriegs-Ausarbeitungen ("Studies" für die - Historical
Division/US Army in Europe, u.a.) - siehe die
Zugangs-Vermerke in der Spalte "Bemerkungen".
Aus den Vorkriegsjahren sind praktisch
keine Unterlagen vorhanden; Gleiches gilt für das bei den
einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
Routine-Schriftgut.
Die
Schriftgutverzeichnisse weisen stets die gleiche
Reihenfolge auf:
- "Stammtafeln"
(mit organisationsgeschichtlichen Angaben - auch zu den
Divisionseinheiten)
- Ia
(Führungsabteilung; auch:
Ausbildungsangelegenheiten)
- Ic
(Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr,
Truppenbetreuung)
- IIa/IIb
(Adjutantur: Personalwesen)
- Ib
(Quartiermeister) - mit den Unterabteilungen:
III (Div. Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.
Arzt)
IVc (Div. Veterinär)
IVd ev./kath. (Div. Geistliche)
- Kommandant des Divisions-Stabsquartiers
(nur im ersten Kriegsjahr)
-
Sonstige Unterlagen.
Inhaltliche
Charakterisierung: Ia: KTB von Mitte Aug. 1940 (Anlagen ab
Juni 1940) bis Apr. 1942 sowie Einsatzberichte über den
Pollen- und Westfeldzug.
Ib: KTB
von Mitte Jan. bis Nov. 1939, Mitte Mai bis Anfang Juli
1940 und Nov. 1940 bis Apr. 1942.
Ic: TB von Ende Mai bis Anfang Juni 1941.
IIa: TB von Juni 1941 und von Nov. 1941
bis Apr. 1942.
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 29-1/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 29-1
- Umfang
-
68 Aufbewahrungseinheiten; 2,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Kavallerie-Divisionen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin: Erkennungsmarken-Verzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen.
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 27-24 (24. Panzer-Division)
RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)
RH 40 (Verbände und Einheiten der Kavallerie des Heeres)
MSG 2 (Militärgeschichtliche Sammlung)
MSG 3 (Sammlung von Verbandsdruckgut)
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bde. 41 und 63.
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Provenienz
-
1. Kavallerie-Division (1. KD), 1939-1941
- Bestandslaufzeit
-
1923-1942 (1962)
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: Grundlage für jede Benutzung von Archivgut im Bundesarchiv sind das Bundesarchivgesetz und die Benutzungsverordnung.
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- 1. Kavallerie-Division (1. KD), 1939-1941
Entstanden
- 1923-1942 (1962)