Bestand
4. Kavallerie-Brigade / 4. Kavallerie-Division (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 2, Seite
247-248, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
4.
Kavallerie-Brigade
(WK X, E 100
Lüneburg)
29. Mai 1944 bei der
Heeresgruppe Mitte aus den Kavallerie-Rgt. Süd
(vorübergehend bei 3. Kavallerie-Brigade) und Nord:
Reiter-Rgt. 5: I., II. "Feldmarschall
Mackensen" aus Kavallerie-Rgt. Nord
Reiter-Rgt. 41: I., II. aus Kavallerie-Rgt. Süd
Artillerie-Rgt. 870 I.-III. (I. aus
Artillerie-Abt. Süd, III. aus Kavallerie-Granatwerfer-Abt.
70, früher Artillerie-Abt. Nord)
Panzer-Aufklärungs-Abt. 70
Einheiten 70 (Nachr.Abt. 387)
Die Aufstellung des Artillerie-Rgts. 870 erfolgte
stufenweise, zunächst als Artillerie-Abt. 4.
Kavallerie-Brigade (aus Süd), dann Dez. 1944 Rgt. Stab und
1945 Bildung der II. Abt. und Umbenennung der
Kavallerie-Granatwerfer-Abt. 70 (gebildet aus den Resten
der Artillerie-Abt. Nord) in III. Abt. Die
Sturmgeschütz-Abt. 189 war am 9. Aug. 1944 in
Panzerjäger-Abt. 70 umbenannt worden.
4. Kavallerie-Division
Feb.
1945 wurde die Brigade ohne erkennbare Umgliederung in 4.
Kavallerie-Div. umbenannt. Sie kam Mai 1945 in
Mauterndorf/Tauern in englische Gefangenschaft.
Unterstellung:
a)
als 4.Kavallerie-Brigade
1944
Juni: in Aufstellung; 2. Armee, HGr.
Mitte; Osten; Pinsk
Juli:
Harteneck; 2. Armee; HGr. Mitte; Osten; Pinsk
Aug.:/Sept.: Kavallerie-Korps.; 2. Armee;
HGr. Mitte; Osten; Bug, Narew
Okt.:
z. Vfg.; 4. Armee; HGr. Mitte; Osten; Ostpreußen
Nov.:/Dez.: Kavallerie-Korps; 4. Armee;
HGr. Mitte; Osten; Ostpreußen
1945
Jan.: Kavallerie-Korps; 6. Armee; HGr. Süd; Osten; Ungarn,
Drau
Feb.: IV. SS-Korps; 6. Armee;
HGr. Süd; Osten; Ungarn
b) als
4.Kavallerie-Div. :
März: VIII.
ung.; 6. Armee; HGr. Süd; Osten; Ungarn
Apr.: I. Kavallerie-Korps; 2. Pz.Armee; HGr. Süd;
Osten; Steiermark
Mai: I.
Kavallerie-Korps.; 2. Pz.Armee; HGr. "F"; Osten;
Steiermark
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1984 verzeichnet worden (Frau Günthner). Das hieraus im
April 1984 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher aller
anderen Verbände, Einheiten und Dienststellen des Heeres
auch, waren die Kriegstagebücher der Kavallerie-Divisionen
vom Mobilmachungstag an (26.8.1939) dem Heeresarchiv
Potsdam einzureichen, wo sie eine Zugangssignatur
erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für
Polen, W für Westen; nach der Beendigung des West- und des
Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer), in
dieser Reihenfolge auch eingelagert, dann aber
systematisch nach den kriegstagebuchführenden Stellen und
deren Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese
Listen (sog. "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben.
Aus ihnen geht hervor, dass Kriegstagebücher von
Divisionen noch bis Anfang oder Mitte 1944 beim
Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind
Divisions-Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende
1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr an die
Zweigstelle Liegnitz ausgelagert worden und mit allen
anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim
Brand des Heeresarchivs im April 1945 verlorengegangen.
Weitere Lücken - die nur zum Teil durch E = Ersatzakten
aus Doppelüberlieferungen wieder aufgefüllt werden konnten
- haben sich durch Aktenverluste beim Brand in der
Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des
Heeres im Februar 1942 ergeben. Sonst aber sind die
Liegnitzer Divisionsbestände vollständig mit einem
Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen gelangt, wo sie
im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und bald
darauf nach Frankfurt/Main gebracht wurden, von wo sie in
die USA gelangten. Dort wurden sie nochmals erfasst,
verfilmt (mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen) und
ab 1962 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben.
Hier kamen sie zunächst in die Dokumentenzentrale des
Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und nach deren
Auflösung (Anfang 1968) in das
Bundesarchiv-Militärarchiv.
Die
Kriegstagebücher der 1., 3. und 4. Kavallerie-Division
wurden im September 1962 zurückgegeben.
In den "Guides to German Records Microfilmed at
Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von
Kavallerie-Divisionen wie folgt erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen 1, 3, 4 (Nachträge in Nr.
63)
- Guide Nr. 63: Nachträge Div.
1, 3, 4.
Außer den Materialien aus
Potsdam (bzw. Liegnitz), die etwa 95-98% der Bestände
ausmachen, sind noch zu nennen:
-
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
erhalten hat,
- Einzelakten aus
anderen der in den USA z.T. unter Sachbetreffen gebildeten
Schriftgutgruppen ("EAP", u.a.),
-
Abgaben aus Privathand, dabei auch
Nachkriegs-Ausarbeitungen ("Studies" für die - Historical
Division/US Army in Europe, u.a.) - siehe die
Zugangs-Vermerke in der Spalte "Bemerkungen".
Aus den Vorkriegsjahren sind praktisch
keine Unterlagen vorhanden; Gleiches gilt für das bei den
einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
Routine-Schriftgut.
Die
Schriftgutverzeichnisse weisen stets die gleiche
Reihenfolge auf:
- "Stammtafeln"
(mit organisationsgeschichtlichen Angaben - auch zu den
Divisionseinheiten)
- Ia
(Führungsabteilung; auch:
Ausbildungsangelegenheiten)
- Ic
(Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr,
Truppenbetreuung)
- IIa/IIb
(Adjutantur: Personalwesen)
- Ib
(Quartiermeister) - mit den Unterabteilungen:
III (Div. Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.
Arzt)
IVc (Div. Veterinär)
IVd ev./kath. (Div. Geistliche)
- Kommandant des Divisions-Stabsquartiers
(nur im ersten Kriegsjahr)
-
Sonstige Unterlagen.
Inhaltliche
Charakterisierung: KTB oder TB sind nicht überliefert, nur
2 Aktenbände mit Offiziers-Stellenbesetzung Nov. 1944 bis
Feb. 1945 und Gliederung März 1945
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 29-4/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 29-4
- Umfang
-
3 Aufbewahrungseinheiten; 0,1 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Kavallerie-Divisionen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin: Erkennungsmarken-Verzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen.
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)
RH 11-I (General der Infanterie im OKH)
MSG 2 (Militärgeschichtliche Sammlung)
Akten:
RH 11-I/39, 64 und 66 Reisebericht über Besuch bei der 4. Kavallerie-Brigade v. Juni 1944, Zustandsberichte v. Aug. 1944 - Feb. 1945 und Übersicht der Ersatztruppenteile der 4. Kavvallerie-Division
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bde. 41 und 63.
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Provenienz
-
4. Kavallerie-Brigade/4. Kavallerie-Division ( (4. KD), 1944-1945
- Bestandslaufzeit
-
1944-1945
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: Grundlage für jede Benutzung von Archivgut im Bundesarchiv sind das Bundesarchivgesetz und die Benutzungsverordnung.
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- 4. Kavallerie-Brigade/4. Kavallerie-Division ( (4. KD), 1944-1945
Entstanden
- 1944-1945