Bestand

Hochschule für Lehrerbildung Esslingen (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Die Hochschule für Lehrerbildung in Esslingen wurde im Zuge der Neuregelung der Volksschullehrerausbildung durch die NS-Regierung 1935 als württembergische Ausbildungsstätte gegründet. Die Hochschule bestand - mit kurzzeitigen kriegsbedingten Unterbrechungen - bis Anfang 1942; an ihre Stelle traten danach neu gegründete Lehrerbildungsanstalten.

Inhalt und Bewertung
Der vorliegende Bestand enthält umfangreiche Unterlagen über die Verwaltung der Hochschule, den Lehrbetrieb und Angelegenheiten der Studenten. Personalakten finden sich nicht in dem Bestand.

Vorbemerkung: Im Zuge der von der NS-Reichsregierung durchgeführten einheitlichen Neuregelung der Volksschullehrerausbildung wurde als Ausbildungsstätte für Württemberg die Hochschule für Lehrerbildung in Esslingen am 5. Mai 1935 gegründet. Die Hochschule, deren Leitung der bis dahin im Kultministerium tätige Regierungsrat Dr. Paul Michel übernahm, wurde in den Gebäuden des aufgelösten Lehrerseminars untergebracht. Die vorgesehene Sollstärke von 250 Studierenden konnte nie erreicht werden, die höchste Zahl der Studierenden für das Lehramt an Volksschulen betrug 179 (im Winterhalbjahr 1937/1938). Im Winterhalbjahr 1938/1939 und im Sommerhalbjahr 1939 kamen 43 bzw. 42 Studierende für das höhere Lehramt hinzu, da vorübergehend für diese ein zweisemestriges Studium an einer Hochschule für Lehrerbildung vorgeschrieben war. Nach Kriegsausbruch blieb die Hochschule während des Winterhalbjahres 1939/1940 geschlossen. Die Studierenden wurden an die Hochschule in München-Pasing überwiesen, während ein Teil der Gebäude von der Aufbauschule Markgröningen belegt wurde. Am 16. April 1940 nahm die Hochschule in Esslingen den Lehrbetrieb mit 70 Studenten wieder auf. Der hauptsächlich kriegsbedingte Nachwuchsmangel führte aber schon bald dazu, daß die akademische Lehrerbildung abgeschafft und statt dessen die Ausbildung in Lehrerbildungsanstalten eingeführt wurde, in Württemberg ab 1. April 1942. Mit dem Ende des Winterhalbjahrs 1941/1942 hörte daher die Hochschule für Lehrerbildung Esslingen auf zu bestehen. Die Akten der Hochschule wurden 1957 vom Pädagogischen Institut Esslingen mit einem Übergabeverzeichnis an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben und bilden hier den Bestand F 400. Der Bestand wurde im Frühjahr 1965 von dem Angestellten Seiffer unter der Leitung des Unterzeichneten verzeichnet. Aus den Registraturvermerken konnte der alte Registraturplan im großen ganzen ermittelt werden. Er gliederte sich wie folgt in mindestens 16 Hauptabteilungen: 1. Allgemeines; 2. Rechtsverhältnisse; 3. Gebäude; 4. Verwaltung; 5. Lehrplan; 6. (keine Akten vorhanden); 7. Lehrmittel; 8. Prüfungen; 9. Lehraufträge; 10. Studentenschaft; 11. Beihilfen; 12.-13. (keine Akten vorhanden); 14. Hochschulberichte, Statistik; 15. Kriegswirtschaft; 16. NS-Organisationen. Jede der Hauptabteilungen setzte sich aus mehreren Nebenabteilungen zusammen, diese wiederum aus den einzelnen Aktenbunden (Signaturschema z.B. 12-3-1). Die Einzelsachakten (-faszikel), die als unterste Gruppenschicht einen Aktenbund bildeten und im vorliegenden Repertorium als Verzeichnungseinheit zugrundegelegt wurden, waren vom Registraturplan nicht erfaßt. Die den Aktentiteln dieses Findbuchs beigegebenen Registraturnummern stellen daher die individuelle alte Signatur des entsprechenden Aktenbundes, nicht aber der Einzelfaszikel dar. Bei der Neuordnung wurde die alte Gruppierung nicht beibehalten, da größere Unstimmigkeiten und Überschneidungen ausgeglichen werden mußten, die vor allem durch den Wechsel des Verwaltungsbeamten und die Kriegsereignisse bedingt waren. Die Akten wurden in drei Hauptabschnitten zusammengefaßt, wobei auch die meisten Unterabschnitte neu gebildet wurden. Einige wenige Faszikel wurden kassiert. Der Bestand umfaßt jetzt 341 Büschel auf 1,5 lfd. m. Allgemeine Literatur: Paul Michel, Der neue deutsche Erzieher, Esslingen 1939 Dehlinger, Württembergs Staatswesen Bd. 1 (1951). S. 483f Ludwigsburg, den 10. Juni 1965 Dr. A. Seiler Unterlagen mit Plänen der Präparandenanstalt Esslingen befinden sich auch in Bestand F 1/46 Kameralamt Esslingen.

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, F 400
Extent
341 Büschel (2,2 lfd. m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Untere Verwaltungsbehörden 1806-um 1945 >> Geschäftsbereich Ministerium des Kirchen- und Schulwesens/Kultministerium >> Lehrerbildungsanstalten

Date of creation of holding
1935-1942 (Vorakten ab 1900)

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Rights
Last update
18.04.2024, 10:40 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1935-1942 (Vorakten ab 1900)

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