Bestand
Reichs-/Bundesbahndirektion Stuttgart: Katasterpläne I (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Bei diesen 1977 von der Bundesbahndirektion Stuttgart übergebenen Katasterplänen handelt es sich um Streckenpläne wüttembergischer Eisenbahnlinien, in die neben angrenzenden Grundstücken oft andere Details wie Gebäude, Straßen und Wege, bisweilen auch Teile von Ortsbauplänen eingetragen worden sind. Die vereinzelt bis in die 1860er jahre zurückreichenden Planrollen sind ursprünglich bei verschiedenen mit Vermessungsaufgaben befasst gewesenen Dienststellen entstanden. Oftmals waren diese Katasterpläne jahrzehntelang auf aktuellem Stand gehalten worden, wie entsprechende Berichtigungsvermerke belegen. Ergänzt wird diese Überlieferung durch den bislang nur provisorisch aufgelisteten Bestand K 412 II (Reichs-/Bundesbahndirektion Stuttgart, Katasterpläne II).
Vorbemerkung: Im November 1977 wurden die in diesem Findbuch verzeichneten Katasterpläne von der Planei des Vermessungsbüros der Bundesbahndirektion Stuttgart mit Ablieferungsverzeichnis und einer Übersichtskarte an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben (Az.: 3874 - E X 1). Es handelt sich hierbei um Streckenpläne der württembergischen Eisenbahnlinien mit Einzeichnung der angrenzenden Grundstücke und Gebäude, die von der abliefernden Behörde als Katasterurpläne bezeichnet wurden. Da nur bei jedem vierten Plan die Provenzienz angegeben ist, kann über die Herkunft vieler Pläne keine genaue Auskunft gegeben werden. Es ist jedoch anzunehmen, daß der größte Teil dieser Pläne bereits von der Reichsbahndirektion Stuttgart als Gesamtbestand verwaltet wurde. Nachstehendes Verzeichnis gibt einen Überblick über die festgestellten Provenienzen und Laufzeiten. Die jeweiligen Anzahl der Pläne ist in Klammern angegeben. Direktion und Hilfsbüros: Grundbuchsbureau der Eisenbahndirektion (1), 1880-1881 Bahnbautechnisches Büro Stuttgart (16), 1894-1919 Vermessungsbüro der Reichsbahndirektion (21), 1929-1937 Reichsbahnvermessungsamt Stuttgart (20), 1938-1947 Bundesbahndirektion Stuttgart (1) Eisenbahnbauämter u.ä.: Eisenbahnbauämter (10), 1868-1883 Eisenbahnbausektionen (22), 1890-1927 Betriebsbauämter (4), 1892-1899 Eisenbahnbauinspektionen (20), 1904-1926 Reichsbahnneubauämter (5), 1927-1928 Messungsämter (4), 1937-1938 Fremdprovenienzen: Reichsbahndirektion Karlsruhe (1), 1909 Eisenbahnbauinspektion Pforzheim (2), 1910-1911 Stadtmessungssamt Heidenheim (10), 1956 Bei der Verzeichnung des Bestandes wurde das vorgegebene Signaturschema unverändert beibehalten. Die erste Zahl der Signatur bezeichnet die Strecke, die zweite Zahl gibt die Nummer des betreffenden Plans dieser Strecke an. Einzelne nicht signierte Pläne wurden mit entsprechenden neuen Signaturen oder mit a-Nummern versehen. Da die streng numerisch vorgenommene Ordnung der Pläne nicht immer dem Streckenverlauf entspricht, wurde zur besseren Erschließung ein Ortregister gefertigt. Der älteste datierte Plan ist 1867, der letzte 1956 aufgenommen worden. Drei Pläne der Strecke 2 scheinen jedoch bereits um 1860 entstanden zu sein. Ein großer Teil dieser Katasterpläne ist jahrzehntelang weitergeführt worden; der jüngste Nachtrag stammt aus dem Jahr 1970. Die bei vielen Plänen fehlende Datierung mußte durch Vergleich mit datierten Plänen sowie anhand des unterschiedlichen Abbildungsmaßstabs vorgenommen werden. Auf diese Weise konnten alle im Maßstab 1:625 aufgenommenen Pläne für die Zeit vor 1885 datiert werden, da allen datierten Plänen bis 1883 nur dieser Maßstab zugrunde liegt, der dann in den folgenden Jahren nicht mehr vorkommt. Sofern einzelne Nachträge mit Jahreszahlen versehen waren, konnte in vielen Fällen durch Vergleich mit dem Jahr der Streckeneröffnung (aus: Historischer Atlas von Baden-Württemberg, Karte X, 4, Entwicklung des Eisenbahnnetzes) eine ziemlich genaue Datierung vorgenommen werden. Aufgrund festgestellter Eigenheiten der zeittypischen zeichnerischen Darstellung war es möglich, das Alter der restlichen schwerer datierbaren Pläne auf wenigstens 10 bis 20 Jahre genau zu bestimmen. Die bisweilen vermerkten Namen der Zeichner wurden bei der Titelaufnahme berücksichtigt; sie sind darüber hinaus in der Liste der Zeichner zusammengefaßt. Sofern nicht besonders vermerkt, handelt es sich bei allen Plänen um Reinzeichnungen. Neben der Art der zeichnerischen Ausführungen sind noch der Abbildungsmaßstab und die Abmessungen der Pläne angegeben. Die Enthältvermerke geben Aufschluß über den Umfang der dargestellten Einzelheiten. Der dabei vorkommende Begriff "Bahngebäude" umfaßt außer Dienstgebäuden auch Backöfen, Wellblechbuden, Ställe u.ä. von Bahnbediensteten im Gegensatz zu sonstigen Baulichkeiten, die in keinem Zusammenhang mit dem Eisenbahndienst stehen und als "Gebäude" ausgewiesen sind. Der in den Jahren 1977 und 1978 verzeichnete Bestand umfaßt 524 Pläne auf 59,6 lfd. m. Ludwigsburg, Mai 1979 Wolfgang Schneider
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, K 412 I
- Umfang
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524 Pläne (42,5 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Reichs-/Bundesbehörden und Reichs-/Bundesorganisationen >> Geschäftsbereich Reichs-/Bundesverkehrsministerium
- Bestandslaufzeit
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1867-1970
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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- Letzte Aktualisierung
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18.04.2024, 10:40 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1867-1970