Malerei
Bildnis der Schauspielerin Lotte Loebinger
Gegen Ende der 1930er-Jahre porträtierte Vogeler die deutsche Schauspielerin Lotte Loebinger (1905–1999), die nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wie viele andere Kommunisten ins Moskauer Exil geflohen war. Vogeler und seine Frau, Sonja Marchlewska, kannten die resolute Künstlerin bereits aus Berlin, wo sie unter anderem von 1927 bis 1931 an Erwin Piscators Bühne am Nollendorfplatz gespielt hatte. 1931 gab sie in Fritz Langs „M“ ihr Filmdebüt. Sie und Vogeler trafen sich 1936 in Moskau bei den Dreharbeiten für Gustav von Wangenheims antifaschistischen Film „Kämpfer“ (UdSSR, 1935/1936) wieder, in dem Loebinger die weibliche Hauptrolle spielte. Vogeler war bei der Produktion zusammen mit Teo Otto für das Szenenbild verantwortlich. Offenbar hatten Vogeler der Film und Loebinger so beeindruckt, dass er die Schauspielerin kurz darauf bat, sie porträtieren zu dürfen. Das im neusachlichen Stil gemalte großformatige Dreiviertelporträt zeigt sie in einem Lehnstuhl sitzend mit ernstem, nach rechts aus dem Bild gelenktem selbstbewussten Blick. Nach dem Ende des Krieges kehrte Loebinger nach Berlin zurück, wo sie ab Anfang der 1950er-Jahre am Deutschen Theater und am Maxim Gorki Theater im Osten der Stadt arbeitete. Auch als Filmschauspielerin war sie weiter aktiv. | Maike Steinkamp
- Standort
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Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
- Inventarnummer
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A III 267
- Maße
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Höhe x Breite: 100 x 77 cm
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Ereignis
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Eigentumswechsel
- (Beschreibung)
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1952 Schenkung der Regierung der UdSSR an die DDR aus dem Moskauer Nachlass Heinrich Vogelers. 1953 der Nationalgalerie (Ost) übergeben
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Moskau
- (wann)
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um 1938
- Letzte Aktualisierung
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14.04.2025, 08:09 MESZ
Datenpartner
Neue Nationalgalerie. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Malerei
Beteiligte
Entstanden
- um 1938