Bestand
206. Infanterie-Division (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 8, Seite
23-24, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
206.
Infanterie-Division
(WK I, E 413
Insterburg; 1943 E 151 Bialystok)
17.8.1939 als Übungs-Division, seit 26.8.1939 als
Inf. Div. 3. Welle durch den Landwehr-Kdr. Insterburg, WK
I:
Inf. Rgt. 301 I.-III. durch
Ausb.-Leiter Gumbinnen 2
Inf. Rgt.
312 I.-III durch Ausb. Leiter Tilsit
Inf. Rgt. 413 I.-III. durch Ausb. Leiter
Insterburg
Art. Rgt. 206
I.-IV.
Div. Einheiten 206.
Da die Division als Besatzungsdivision im
Osten bleiben sollte, gab sie am 5.1.1940 Stab, I. und 3.
Pz. Abw. Abt. 206 an die 161. Inf. Div., Stab und II./Art.
Rgt. 206 an die 162. Inf. Div., III./Art. Rgt. 206 an die
163. Inf. Div. und IV./Art. Rgt. 206 an die 255. Inf. Div.
für den Westfeldzug ab; sie behielt nur 2./Pz. Abw. Abt.
206 und I./Art. Rgt. 206; letztere trat 10.5.1940 als
I./218 zur 218. Inf. Div. Die drei Inf. Rgter. bildeten
18./22.4.1940 je ein IV. (Feldrekruten-) Btl. mit 15.-17.
Kp. Als die Division nachträglich doch noch für den Westen
bestimmt wurde, bildeten die drei Feldrekruten-Btle.: Inf.
Ers. Btl. 492, Feld-Ers. Btl. 206 und Inf. Ers. Btl. 674;
ein neues Art. Rgt. 206 wurde formiert aus Stab und
I./401, I./402, IV./401 (III. erst 9.10.1940 aus I./209).
Nach dem Frankreichfeldzug war die Division vom Aug. 1940
bis April 1941 im WK I beurlaubt.
März/Mai 1942 wurden die Btle. I./301, III./312 und
III./413 aufgelöst; am 24.4.1943 wurde das Rgt. 312
aufgelöst; die Division wurde zweigliedrig mit den Rgtern.
301 und 413 zu je 3 Btln. Die Umbildung als Div. neuer Art
44 erfolgte am 12.4.1944 durch Wiederaufstellung des Rgts.
312 aus dem Gren. Rgt. 719 der 52. (Feldausb.) Div. (23.
Welle) unter Abgabe von I./301 als Sturm-Btl. an Pz. AOK
3:
Gren. Rgt. 301 II., III.
Gren. Rgt. 312 I., II. aus III./413 und
II./719
Gren. Rgt. 413 I.,
II.
Füs. Btl. 206 aus I./719.
Die Division wurde im Juni 1944 bei der
3. Pz. Armee in den Kämpfen bei Witebsk vernichtet und am
3.8.1944 formell aufgelöst.
Unterstellung:
1939
Sept.: z. Vfg.; Nord; Osten; Polen
Okt./Dez.: im Grenzschutz-Abschnitt;
Nord; Polen
1940
Jan./Mai: im Grenzschutz-Abschnitt; Nord; Polen
Juni: z. Vfg.; OKH; Westen; Eifel
Juli: z. Vfg.; BdE; Heimat
Aug./Dez.: beurlaubt im WK I; Heimat;
Ostpreußen
1941
Jan./Apr.: beurlaubt im WK I; Heimat;
Ostpreußen
Mai: XXVIII; 16. Armee;
"C"; Osten; Ostpreußen
Juni: XXIII;
16. Armee; Nord; Osten; Ostpreußen
Juli: z. Vfg.; OKH; bei; Nord; Osten; Dünaburg
Aug.: XXIII; 9. Armee; Mitte; Osten;
Welikije-Luki
Sept.: VI; 9. Armee;
Mitte; Osten; Welikije-Luki
Okt./Dez.: XXIII; 9. Armee; Mitte; Osten;
Kalinin
1942
Jan./März: XXIII; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew
Apr.: XXXXVI; 9. Armee; Mitte; Osten;
Rshew
Mai/Juli: XXVII; 9. Armee;
Mitte; Osten; Rshew
Aug./Okt.: VI;
9. Armee; Mitte; Osten; Rshew
Nov./Dez.: XXIII; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew
1943
Jan.: XXIII;
9. Armee; Mitte; Osten; Rshew
Feb.:
Burdach; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew
März: XXIII; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew
Apr./Dez.: VI; 3. Pz. Armee; Mitte;
Osten; Demibow, Witebsk
1944
Jan./Juni: LIII; 3. Pz. Armee; Mitte;
Osten; Witebsk
Juli: Verbleib
unbekannt
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach
den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für
einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
9. Juni, 21.
Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
15. Jan., 10.
Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7.
Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
2. Jan., 6.
Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5.
Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
1. Jan., 3.
Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug.,
5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
15. Apr., 15. Mai, 15.
Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov (26.
Nov.), (31. Dez.)
1945
19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen"
setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten
Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1988 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im
April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher (KTB)
aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren
auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26.
August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie
eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach
Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach
Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur
nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge
eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden
Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden.
Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten
geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang
bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim
Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die
Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in
Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle
Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die
sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des
Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere
Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus
Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren
bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen
Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942
entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten
Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug
Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von
amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in
die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst
und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen -
verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die
Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst
in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang
1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den
Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in
größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.;
diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München),
bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls
bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für
beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine
Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber
Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich
die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen
1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und
Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919
bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der
Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die
Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also
abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts
vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen
Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der
Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene
Routine-Schriftgut.
In den
einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
- Juli
1963: 19.-23. Division
- März 1964:
24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
- März 1964: 82.-100. Division
- Sept. 1965: 101.-125. Division
- Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
- Juli 1966: 213. Sich. Division
- Dez. 1966: 218.-295. Division
- Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le.
Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div.
Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von
Manteuffel
In den "Guides to German
Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind
Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt
erfasst:
- Guide Nr. 41: Divisionen
1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr.
63)
- Guide Nr. 63: Nachträge
Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div.
Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos,
Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div.
Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das
Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis
98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch
Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in
den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000
erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den
USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten
Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus
Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der
Operational History (German) Section der Historical
Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und
Heer.
Die Gliederung des
Aktenmaterials ist stets die gleiche:
- Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen
Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
- Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch
Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und
Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
- Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den
Unterabteilungen
III
(Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc
(Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div.
Geistliche)
- Kommandant des
Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
- Sonstige Unterlagen
Inhaltliche
Charakterisierung: Ia: KTB von Aug. 1939 bis Ende Juni
1943
Ib: TB von Aug. 1939 bis Jan.
1940, TB von Ende Apr. bis Anfang Aug. 1940 und von Mitte
Apr. 1941 bis Ende Dez. 1943.
Ic:
TB von Jan. bis Ende Juni 1943.
IIa: TB von Aug. 1941 bis Ende Nov. 1942.
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 26-206/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch RH 26-206
- Extent
-
61 Aufbewahrungseinheiten; 2,3 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
- Related materials
-
Fremde Archive: Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin: Erkennungsmarken-Verzeichnisse und namentliche Verlustmeldungen
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)
RH 15 (KH/Allgemeines Heeresamt)
RH 19-II (Oberkommando der Heeresgruppe Nord, Heeresgruppe Mitte, Heeresgruppe Nord)
PERS 15 (Verfahrensakten von Gerichten der Reichswehr und Wehrmacht)
RW 60 (Gerichte der Reichswehr und Wehrmacht)
Akten:
RH 15/330: Gefechtsberichte von Juni-Juli 1944
RH 19-II/ 315: Rückkämpferberichte von Juni 1944
Literatur: Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 69
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Payk, Ernst: Die Geschichte der 206. Infanterie-Division 1939-1944. Bad Nauheim 1952
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
- Provenance
-
206. Infanterie-Division (6011/39206. ID), 1939-1943
- Date of creation of holding
-
1939-1943
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16.01.2024, 8:43 AM CET
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Object type
- Bestand
Associated
- 206. Infanterie-Division (6011/39206. ID), 1939-1943
Time of origin
- 1939-1943