Inszenierung
Minna von Barnhelm
Inhalt:
Das Stück spielt kurz nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges, am 22. August des Jahres 1763. Der verwundete und unehrenhaft entlassene Major von Tellheim, der für die preußische Armee tätig war, befindet sich - ohne finanzielle Mittel und schweren Bestechungsvorwürfen ausgesetzt - mit seinem Diener Just in einem Berliner Gasthof, wo er auf den Ausgang seines Prozesses wartet. Ihm wird vorgeworfen, die Order Friedrichs II. missachtet zu haben, sogenannte Kriegskontributionen einzutreiben: Geldforderungen an die im Krieg unterlegenen Gegner. Tellheim war zu Kriegszeiten in Thüringen stationiert. Dort hatte er sich mit den thüringischen Ständen auf die kleinstmögliche Summe geeinigt und das Geld zudem aus eigener Tasche gegen Aushändigung eines Schuldscheins vorgeschossen. Als Tellheim nach Kriegsende diesen Schuldschein bei der Berliner Kriegskasse einlösen wollte, beschuldigte man ihn der Bestechung durch die thüringischen Stände.
Minna von Barnhelm, mit der sich Tellheim bereits vor Kriegsbeginn verlobt hat, reist ihm nun von Thüringen nach Berlin nach, um ihn zu heiraten. Tellheim jedoch, der den brieflichen Kontakt zu seiner wohlhabenden Verlobten abgebrochen hat, da er sich ihrer in seiner momentanen mittellosen Lage als unwürdig empfindet, ist fest entschlossen, seine geliebte Minna zu verlassen. Er weigert sich, finanzielle Hilfe anzunehmen, und schlägt das Angebot seines Freundes Paul Werner aus, ihm Geld zu leihen, ja er verzichtet sogar darauf, das ihm rechtmäßig zustehende Geld der Witwe Marloff zurückzunehmen, das er ihrem Mann in Kriegszeiten geliehen hat. So muss Tellheim, um seine Zimmermiete beim Wirt begleichen zu können, notgedrungen seinen Verlobungsring versetzen, den er von Minna einst erhalten hat.
Minna jedoch, der der Wirt den Ring zum Verkauf anbietet, erkennt den Ring und löst ihn wieder ein, ohne das Tellheim davon weiß. Sie versucht nun, ihren Major durch eine List zurückzugewinnen: Sie vertauscht ihren eigenen Verlobungsring mit dem von Tellheim und gibt ihm ebendiesen Ring zurück. So scheint es, als würde Minna nun ihrerseits die Verbindung lösen. Zudem behauptet Minna fälschlicherweise, dass sie ihr Oheim enterbt habe, weil sie den Mann, den er für sie gewählt hatte, nicht heiraten will. Sie sei also nun ebenso mittellos und entehrt wie Tellheim. Minnas Notlage führt bei Tellheim zu einem Sinneswandel. Er versucht nun, alles Nötige dafür zu tun, Minna nun doch heiraten zu können und sie aus ihrer prekären Lage zu befreien. Ein eintreffender Brief des Königs bringt zudem die Nachricht von der Niederschlagung des Prozesses, so dass Tellheim nun auch juristisch rehabilitiert ist und auch das ihm zustehende Geld erhalten wird. Der Konflikt scheint gelöst, doch Minna treibt ihr Spiel weiter und weigert sich, Tellheim unter diesen Umständen heiraten zu können. So droht der Komödie kurz vor dem Ende ein tragischer Ausgang. Als jedoch Minnas Oheim eintrifft, klärt sich die Situation auf, sodass Minnas und Tellheims Heirat nichts mehr im Wege steht. Am Ende wird eine Doppelhochzeit zwischen Minna und Tellheim und Franziska und Werner, die Diener Minnas und Tellheims, in Aussicht gestellt.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Minna_von_Barnhelm [Stand: November 2012]
- Standort
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Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Inventarnummer
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TMIN_1980-1981 Düsseldorf2
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Inszenierungsbezogenes Objekt: Lessing: Minna von Barnhelm
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Sprechtheater (Schlagwort)
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
18.04.2024, 10:36 MESZ
Datenpartner
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Inszenierung
Beteiligte
- Autor*in: Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781)
- Regie: Volker Hesse (geboren 1944)
- Theater: Düsseldorfer Schauspielhaus (gegründet 1951)
- Ausstattung: Lioba Winterhalder (1945 - 2012)
Entstanden
- 20.12.1980 (1980/1981)