Bestand

Demokratischer Frauenbund Deutschlands (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Gründung am 8.3.1947; Umwandlung in Demokratischer Frauenbund e.V. im März 1990.

Hervorgegangen ist der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) aus zahlreichen Frauenausschüssen in der Sowjetisch besetzten Zone (SBZ) und Berlin, aus denen am 23. August 1945 der Zentrale Frauenausschuss beim Magistrat von Groß-Berlin hervorging. Dieser wurde in Berlin von Frauen aller Parteien, Berufe, sozialer Schichten und religiöser Anschauungen gegründet, um die soziale Not der Bevölkerung und insbesondere der Mütter und elternlosen Kindern nach der Kapitulation Deutschlands zu lindern. Auf dem Deutschen Frauenkongress für den Frieden vom 07. bis zum 09. März 1947 wurde dann der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) gegründet. Zur ersten Vorsitzenden des DFD wurde Elli Schmidt gewählt. In ihrem Programm wurde festgelegt, dass es sich um eine einheitliche, überparteiliche Frauenbewegung handeln sollte, deren Ziele v.a. die Gleichberechtigung der Frauen, die Sicherung des Friedens und die internationale Zusammenarbeit mit Frauen aller Länder sein sollte. Der Organisationsaufbau bestand entsprechend dem demokratischen Zentralismus aus Ortsgruppen, Kreisverbänden und Landesverbänden. Geleitet wurde der DFD durch den Bundesvorstand, das höchste Organ war der Bundeskongress. Nach der Verabschiedung des Gesetzes über die Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe am 23. Juli 1952 wurde das Statut des DFD angepasst. Aus den sozialen Zielen der ersten Jahre wurden jetzt vor allem politische, so u.a. die Beteiligung der Frauen am Aufbau des Sozialismus in der DDR. Zu den Orts-, Kreis- und Landesverbänden kamen Stadt- und Stadtteilorganisationen. Auf dem 6. Bundeskongress des DFD im Dezember 1957 wurde das Statut erneut angepasst. Einzelbäuerinnen sollten auf dem Weg zur Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft und die Handwerkerinnen zur Genossenschaft geführt werden und Frauen durch aktive Mitarbeit im DFD für die sozialistische Umerziehung gewonnen werden. Nach dem 1. Frauenkongress vom 25.- 27. Juni 1964 in Berlin konzentrierte sich der DFD verstärkt um die nicht organisierten, nicht berufstätigen oder nur halbtags beschäftigten Frauen im Wohngebiet. Im Statut wurde die führende Rolle der SED verankert. Seit 1967 gab es auf Ortsebene "Frauenakademien" in Form von Vortragsreihen und seit 1971 "Beratungszentren für Haushalt und Familie". Auf der 8. Tagung des Bundesvorstandes am 16. November 1989 legte die seit dem 11. September 1953 amtierende Vorsitzende Ilse Thiele ihr Amt nieder. Der letzte Bundeskongress des DFD am 27. Oktober 1990 war gleichzeitig Gründungskongress für den Demokratischen Frauenbund e.V., der seit 1993 Mitglied im Deutschen Frauenrat ist.

Zitierweise: BArch PLAKY 8/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch PLAKY 8
Umfang
148 Aufbewahrungseinheiten
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Bilder, Plakate, Karten, Pläne, Töne >> Plakate

Provenienz
Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD), 1947-1990
Bestandslaufzeit
1945-1990

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Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD), 1947-1990

Entstanden

  • 1945-1990

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