Musikinstrument
Mundharmonika "Dicke Berta"
"Die dicke Bertha" nimmt Bezug auf die berühmteste deutsche Waffe in dieser Zeit: die "dicke Bertha". Eine riesige Kanone, die Granaten von bis dahin unbekannter Sprengkraft abfeuern konnte. Im Deutschen Reich wurde die massenhaft Tod bringende Waffe glorifiziert und ihre Form und die der Granaten wurden für die verschiedensten Alltagsgegenstände genutzt. Darstellungen wie diese sollten die Kriegsbegeisterung steigern und brachten den Krieg in den häuslichen Alltag. Es handelt sich hier um eine Mundharmonika mit anmontierter Granatenimitation. Die Kriegspropaganda reichte im Ersten Weltkrieg in alle alltäglichen Bereiche, auch in die Musik. Gesammelt wurde das Objekt von Gustav Edmund Pazaurek (1865-1935) als Beispiel für eine Geschmacksverirrung, für ihn war das nationaler Kitsch. [Markus Speidel]
- Standort
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Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
- Sammlung
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Populär- und Alltagskultur
- Inventarnummer
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GV 397
- Maße
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Höhe: 15 cm, Breite: 7 cm, Durchmesser: 5 cm
- Material/Technik
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Blech
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Pazaurek, Gustav Edmund, 1919: Geschmacksverirrungen im Kunstgewerbe Führer dieser Abteilung im Landes-Gewerbe-Museum Stuttgart. Im Auftr. d. Zentralstelle für Gewerbe u. Handel, Stuttgart, S. 24 S.
- Bezug (was)
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Kleidung
Waffe
Musikinstrument
1. Weltkrieg
Nippes
Dicke Bertha
Hurra-Kitsch
Nationaler Kitsch
Nationale Symbole
- Rechteinformation
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Landesmuseum Württemberg
- Letzte Aktualisierung
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14.03.2023, 06:23 MEZ
Datenpartner
Landesmuseum Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Musikinstrument
Beteiligte
Entstanden
- 1915