Bestand
Grafen von Stolberg-Königstein (Bestand)
Einführung: 1548 heiratete Graf Michael III. von Wertheim Gräfin Katharina von Stolberg, die Tochter des Grafen Ludwig von Stolberg-Königstein. Als Michael III. 1556 ohne männlichen Erben verstarb, ging die Grafschaft Wertheim an Michaels Schwiegervater, Graf Ludwig von Stolberg-Köngistein. Dieser Graf Ludwig von Stolberg-Königstein wiederum erbte nicht nur die Grafschaft Wertheim, bereits 1535 hatte ihn Eberhard IV. von Eppstein mit der Grafschaft Königstein im Taunus beerbt. 1544 hatte er außerdem von seiner Großmutter mütterlicherseits, Ludovica von der Mark, die Grafschaft Rochefort in den belgischen Niederlanden geerbt. Als Graf Ludwig von Stolberg-Königstein 1574 ohne männlichen Erben verstarb, erbten seine drei Töchter bzw. deren Ehemänner, Graf Philipp von Eberstein, Graf Dietrich VI. von Manderscheid-Schleiden und Graf Ludwig III. von Löwenstein die Grafschaft Wertheim mit der Herrschaft Breuberg und sie regierten die nächsten Jahre auch gemeinsam. Die Herrschaften Eppstein und Königstein erbten die Brüder und Vettern Graf Ludwigs von Stolberg-Königstein. Der Bestand enthält vor allem Unterlagen zu den Erbregelungen und Erbauseinandersetzungen innerfamiliär, also zwischen Ludwig von Stolberg und seinen Geschwistern sowie Regelungen Ludwigs mit seinen Töchtern und deren Schwiegersöhnen. Nach dem Tod Graf Ludwigs von Stolberg-Königstein geht es vor allem um die Regelung seines Erbes und Übereinkünften zwischen den neuen Inhabern der Grafschaft Wertheim und den stolbergischen Brüdern und Vettern. Großen Raum nehmen die zahlreichen Forderungen und Rechtsklagen von Kreditgebern Graf Ludwigs von Stolberg-Königstein ein, die sich an die Inhaber der Grafschaft Wertheim und den neuen Grafen von Königstein, Ludwigs ältesten Bruder Christoph von Stolberg, richtete. Es geht um die Frage, wer für die Schulden Ludwigs haftbar gemacht werden kann. Die Inhaber der Grafschaft Wertheim lehnten es ab, für diese Schulden in die Verantwortung genommen zu werden, schließlich habe man nur die Grafschaft Wertheim geerbt. Des Weiteren finden sich auch Unterlagen aus der Regierungszeit Graf Ludwigs von Stolberg-Königstein, die sich auf die Verwaltung, strittige Herrschaftsansprüche und Lehenssachen der Herrschaft Königstein beziehen. Die Grafschaft Königstein bestand bis 1581. Nach dem Tod Christophs von Stolberg wurde sie als erledigtes Reichslehen eingezogen und war fortan ein Oberamt des Erzbistums Mainz.
Bearbeiterbericht: Der Bestand wurde 2022 im Rahmen eines Projekts der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg neu verzeichnet. Dies war notwendig, da die Titelaufnahmen recht unvollständig, oft fehlerhaft und vor allem für heutige Nutzer auch sehr unverständlich waren. Außerdem fehlten Enthält-Vermerke und Umfangsangaben; die vorhandenen Laufzeiten waren oft fehlerhaft. Deshalb wurden die Titelaufnahmen neu formuliert, wo es sinnvoll und möglich war detaillierte Enthältvermerke angelegt, die Laufzeitangaben korrigiert und Umfangsangaben gemacht. Im Zuge der Sichtung wurde auch der Inhalt der einzelnen Akten, wenn möglich, chronologisch sortiert. Die Bestände G-Rep. 26 und G-Rep. 27a wurden nach der Neuverzeichnung in einer gemeinsamen thematischen Systematik zusammengefasst, da sich die beiden Bestände inhaltlich stark überschnitten. Dabei wurden keine neuen Signaturen vergeben, sondern die jeweiligen Signaturen beibehalten; Die Nummern des Bestandes 27a finden sich jetzt unter dem Ordnungspunkt "Familiensachen". Die einzelnen Einheiten erscheinen deshalb lediglich virtuell als ein Bestand, sortiert nach einer neuen gemeinsamen Systematik. Die Umfänge der einzelnen Verzeichnungseinheiten sind in der Regel in Blatt angegeben. Für die Berechnung der Anzahl an Kopien gilt daher in der Regel: 1 Blatt=2 Seiten. Größere Volumen werden nach ihrer Gesamthöhe in Zentimeter angegeben, Drucksachen, wenn eine entsprechende Zählung vorhanden ist, in Seiten. Nummern aus denen Urkunden entnommen wurden, sind mit Verweisen versehen worden, die die Herkunftsakten mit den Urkunden verknüpfen, so dass der genetische Zusammenhang erkennbar ist. Nummer 47 befindet sich jetzt in G-Rep. 101 Nr. 26/10 Nummer 48 befindet sich jetezt in G-Rep. 101 Nr. 26/11 Nummer 54 befindet sich jetzt in G-Rep. 101 Nr. 26/12 Nummer 55 befindte sich jetzt in G-Rep. 101 Nr. 26/13 Nach Abschluss der Bearbeitung umfasst der Bestand jetzt 107 Nummern in 1,60 lfd. Metern. Bronnbach im Juli 2022 Dr. Anne Christina May
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, G-Rep. 26 und G-Rep. 27a
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Gemeinschaftliches Archiv >> Akten
- Indexbegriff Person
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Königstein, Grafen von
- Bestandslaufzeit
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1441-1726
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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25.03.2024, 13:33 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1441-1726