Bestand

Militärtechnische Schule Prora (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Auf der Grundlage des Befehls Nr. 106/68 des Ministers für Nationale Verteidigung und des Stellenplanes und Ausrüstungsnachweises vom 12.12.1968 wurde die Technische Unteroffiziersschule (TUS) aufgebaut. Sie wurde zur Erhöhung der Qualität der Heran- und Weiterbildung der Unteroffiziere in Spezialverwendungen aufgestellt. Die Ausbildung der Unteroffiziere erfolgte in Spezialverwendungen der Waffengattungen und Dienste der Artillerie, Nachrichten, Kfz.-technische -, Panzertechnische -, Pionier- und Chemische Dienste in 5- bzw. 10-monatigen Heranbildungs- und Qualifizierungslehrgängen mit Fachschul- bzw. Meisterabschluß.

Die TUS bildete folgende Unteroffiziere der technischen Dienste aus:

1. Unteroffiziere der technischen Dienste für die gesamte NVA (Kfz.- und , Pionierwesen, Chemische Dienste, Nachrichtentruppe);

2. Unteroffiziere der technischen Dienste für Teile der NVA (waffentechnische Dienste der LaSK, Grenztruppen,

Stadtkommandantur Berlin, LSK/LV sowie der Panzertruppen der LaSK und der LSK/LV);

3. Unteroffiziere und Soldaten der Raketentruppen taktischer Bestimmung.

Struktur:

- Führung

- Fachrichtung I - Gesellschaftswissenschaften

- Fachrichtung II (ab 18.04.1974) - Polittechnik

- Fachrichtung III - Raketentechnik und Bewaffnung

- Fachrichtung IV - Nachrichtentechnik

- Fachrichtung V - Kfz.-Technik

- Fachrichtung VI - Chemische Dienste

- Fachrichtung VII - Panzertechnik

- Fachrichtung VIII (ab 01.11,1970) - Pioniertechnik

- Fachrichtung IX (ab01.01.1975 - Militärmusik

- RAA-12, 01.12.1972 Umbenennung in RAA-25 (bis 31.10.1977, dann selbständige Einheit RAZ-40)

- Sonderlehrganges für ausländische Militärkader (Auflösung 01.12.1981)

- Sicherstellungszug.

Der Minister für Nationale Verteidigung eröffnete die Schule am 01.12.1969 mit der Verleihung des Namens "Erich Habersaath".

Am 01.03.1970 verlieh der Stellvertreter des Ministers für Ausbildung der Schule die Truppenfahne.

Mit Wirkung vom 01.12.1979 wurde die TUS Prora in Militärtechnische Schule (MTS) Prora umbenannt.

Nach der Übernahme der MTS Prora durch die Bundeswehr am 02.10.1990 war eine Weiterverwendung der Schule nicht gegeben. Auf Befehl des Befehlshabers des Bundeswehrkommandos Ost wurde die MTS Prora zum 30.09.1991 aufgelöst.

Vorgesetzte Dienststelle:

- wirtschaftlich von 1968 bis 1990 Militärbezirk V.

- führungsmäßig von 1968 bis 1972 Ministerium für Nationale Verteidigung (Stellvertreter des Ministers für Ausbildung) und

1972 bis 1990 Kommando der Landstreitkräfte.

Nachgeordnete Dienststellen: keine

Standort: Prora/Rügen

Kommandeure:

Generalmajor Dirwelis, Erich 01.12.1969 bis 30.11.1984

Generalmajor Dörnbrack, Willi 01.12.1984 bis 30.11.1989

Oberst Weichbrodt, Peter 01.12.1989 bis 02.10.1990

Politabteilung Militärtechnische Schule Prora DVP 9-3:

Die Politorgane waren dem jeweils höheren Politorgan rechenschaftspflichtig. Die Leiter der Politabteilungen als Parteifunktionäre hatten den Chef der Politischen Verwaltung der Landstreitkräfte als Vorgesetzten. Als Stellvertreter der Kommandeure ihrer Dienststellen waren sie diesen ebenfalls unterstellt. Daraus folgte, dass sie sowohl militärische Funktionen ausübten und gleichzeitig leitende Funktionäre der SED in ihrer Dienststelle waren.

Im folgenden werden die Politorgane der dem Kommando der Landstreitkräfte nachgeordneten Dienststellen beschrieben: DVP 9-1 Politorgan des Fallschirmjägerbataillons 40 DVP 9-2 Politabteilung der Offiziershochschule der Landstreitkräfte "Ernst Thälmann" DVP 9-3 Politabteilung der Militärtechnischen Schule "Erich Habersaath" DVP 9-4 Politabteilung der Offiziershochschule "Otto Winzer"

Inhaltliche Charakterisierung: Die Aktenbildung erfolgte bereits beim Registraturbildnern auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes K 01/3/001, der für alle Dienststellen der NVA verbindlich war.

Die Ablieferung der Akten erfolgte jährlich an das Verwaltungsarchiv der Landstreitkräfte. Nach Bewertung wurde jährlich das archivwürdige Schriftgut an das Militärarchiv der DDR abgegeben.

Im Okt. 1990 übernahm das Bundesarchiv-Militärarchiv die Bestände der NVA.

Archivsignatur des Verwaltungsarchivs der Landstreitkräfte: VA-10-...

Signatur des Militärarchivs der DDR: VA-10/....

Signatur des Bundesarchiv-Militärarchiv: DVH 8-13.

Politabteilung Militärtechnische Schule Prora DVH 9-3:

Die Bestände sind sehr lückenhaft. Nur die Politabteilung der Offiziershochschule der Landstreitkräfte ist mit 69 AE überliefert: Sekretariatsvorlagen 1976 - 1979; Delegiertenkonferenzen der SED 1964 - 1979; Parteiaktiv 1964 - 1978; Parteikontrollkommission 1970 - 1979 Jugendarbeit 1967 - 1985. Die Militärtechnische Schule hat nur 10 AE abgeliefert, darunter die Delegiertenkonferenzen der SED von 1974 - 1979. Dem Bestand sind 2 AE der Politabteilung des Raketenausbildungszentrum 40 beigefügt. Von den Politorganen des Fallschirmjägerbataillons 40 ( zuletzt Luftsturmregiment 40) sind 3 AE und von der Offiziershoschule "Otto Winzer" nur 1 AE vorhanden.

Erschließungszustand: Findkartei, innerdienstliches Findbuch.

Vorarchivische Ordnung: Der Bestand enthält die archivalische Überlieferung der Militärtechnischen Schule der Landstreitkräfte "Erich Habersaath".

Es spiegelt sich die Entwicklung der Schule von der Aufstellung bis zum Ende des Bestehens der NVA, deren Organisation, Veränderungen, Aufgaben und deren Erfüllung wider. Hervorzuheben sind militärische Bestimmungen, Planungsunterlagen, Berichte und Aufgabenstellungen für die Ausbildungsjahre, Chroniken der Ausbildungsjahre, Zulassungsverfahren zur Unteroffiziers- und Fähnrichausbildung, Zuerkennung von Fachschulabschlüssen und von Meisterqualifikationen ohne Lehrgang, Prüfungslisten/-protokolle von Lehrgängen der Ingenieur- und Meisterausbildung und Unteroffiziers- und Fähnrichlehrgängen, Ausbildungsprogramme für die Fähnrich- und Unteroffiziersausbildung.

Politakten der Militärtechnischen Schule:

Delegiertenkonferenzen der SED von 1974 - 1979.

Dem Bestand sind 2 AE der Politabteilung des Raketenausbildungszentrum 40 beigefügt.

Politabteilung Militärtechnische Schule Prora DVP 9-3:

Die Akten sind im Verwaltungsarchiv der Landstreitkräfte registriert und von dort an das Militärarchiv Potsdam übergeben worden. Von dort gelangten sie in das Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg Bis zum Jahr 1976 wurden die Akten verzeichnet. Eine endgültige Bearbeitung steht noch aus. Die Unterlagen tragen noch die Potsdam-Signatur VA-P-10/ bzw. die Signatur des Verwaltungsarchivs VA-10-P...

Zitierweise: BArch DVH 8-13/...

Reference number of holding
Bundesarchiv, BArch DVH 8-13
Extent
371 Aufbewahrungseinheiten; 3,6 laufende Meter
Language of the material
deutsch

Context
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Landstreitkräfte
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Amtliche Druckschriften: ADS siehe K 358/3/001

Provenance
Militärtechnische Schule Prora (MTS Prora), 1968-1990
Date of creation of holding
1968-1990

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Last update
16.01.2024, 8:43 AM CET

Data provider

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Object type

  • Bestand

Associated

  • Militärtechnische Schule Prora (MTS Prora), 1968-1990

Time of origin

  • 1968-1990

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