Bestand

Ostfriesische Landschaft, Handakten Major Seweloh (Bestand)

Bestandsgeschichte: Am 3.April 1854 beauftragte die für die Moorverwaltung zuständige Domänenkammer zu Hannover den Major a. D. Seweloh eine Bestandsaufnahme des ostfriesischen Moor-, Fehn- und Kolonienwesens durchzuführen und neue allgemein gültige Grundsätze für dessen Neuregulierung zu erbarbeiten. Anlass dazu war der stetige Niedergang der ostfriesischen Moorkolonien, die nach 1840 ihren wirtschaftlichen Tiefpunkt erlebten. Bereits im September des gleichen Jahres konnte Seweloh einen Bericht über den Zustand des Moorwesens und Vorschläge zur Verbesserung vorlegen. Nach diesen Grundsätzen vollzog sich in den anschließenden - auch nach den Übergang Hannovers in das Kgr. Preußen im Jahre 1866 - die Regulierung des ostfriesischen Moorwesens. Jedoch blieb dabei die erhoffte Verbesserung der Lage der Moorkolonien und ihrer Bewohner aus. Im Gegenteil, die von der Kommissinon durchgeführten Maßnahmen erwiesen sich in ihrer Gesamtheit vielfach als verfehlt, so dass die Folge eine allgemeine Notlage in den Jahren 1867 - 1869 war. Offensichlich gab die preußische Regierung dem Ausführungskommissar Seweloh die Schuld an dieser Situation und entband ihn im Jahre 1870 von seinen Kommissionsgeschäften. Sein Nachfolger wurde der Geheime Regierungsrat Roloff aus Hannover. Unter seiner und ab 1879 unter der Leitung dessen Nachfolger, des Regierungsrats Buchholtz wurde dann von der ostfriesischen Moorkommission und der "Central-Moor-Kommission" in Berlin wirksamere Maßnahmen, vor allem der Bau des Ems-Jade-Kanals, des Abelitz-Moordorf-Kanals, Infrastrukturmaßnahmen, wie Straßen- und Wegebauten, aber auch Maßnahmen zur Hebung der Schul- und Kirchenverhältnisse in den Moorkolonien durchgeführt. Einhergehend mit einer fortschreitenden Technisierung des Landbaus und der Verbesserung der Kultivierungsmöglichkeiten war alsbald eine steigende Wirtschaftlichkeit zu verzeichnen. Im Jahre 1888 sah die

Bestandsgeschichte: Regierung die Aufgaben dieser ostfriesischen Moorkommission für erledigt an, jedenfalls wurden ab 1889 keine Ausführungskommissare mehr ernannt.
Der vorliegende Bestand setzt sich aus drei Teilen zusammen, zum einen handelt es sich um Handakten des Majors a. D. Seweloh, bestehend aus Abschriften, Exzerpten und eigenen Notizen, zum anderen um reine Kommissionsakten der Ausführungskommissare und hier muss dann noch einmal getrennt werden. Die Kommissionsakten der Regierungsräte Roloff und Buchholtz bildeten den ersten Teil des ehemaligen Bestandes Dep. I Seweloh (Nr. 1-395), während die unter Seweloh (1856-1870) entstandenen Kommissionsakten unverzeichnet am Ende lagen, wobei nicht zu klären ist, ob es sich dabei um sämtliche Kommssionsakten oder nurr um einen Teil handelt. Die Handakten sind von der Ostfriesischen Landschaft 1904 aus dem Nachlass Seweloh erworben worden. Wie die Kommissionsakten, die eigentlich einen staatlichen Besitz darstellen, in den Besitz der Landschaft gelangt sind, ist heute nicht mehr festzustellen.
Bei der Neuverzeichnung wurden nun die Kommissionsakten und die Handakten Sewelohs innerhalt des Bestandes verschmolzen, da sie sachlich wie auch inhaltlich zusammengehören. Die bei den Roloffschen und Buchholtzschen Kommissonsakten vorgefundene Gliederung nach Ämtern wurde im großen und ganzen beibehalten, jedoch wurden die Akten alphabetisch nach den geographischen Bezeichnungen geordnet. Das Schema für die Handakten erwies sich als unbrauchbar, unübersichtlich und als vielzu kompliziert, so dass sich auch von daher eine Verschmelzung mit den Kommisonsakten ergab. Da es sich dabei, wie bereits erwähnt, um Abschriften und Auszüge aus anderen Akten, z. B. der Landrostei und den Ämtern sowie um eigene Notizen handelt, wurden bei diesen die Laufzeitangaben in Klammern gesetzt, da eine eingehende Prüfung der Akten, welcher Teil nun Abschrift

Bestandsgeschichte: und welcher Original ist, nicht möglich war. Es ist daher möglich, dass sich unter diesen Akten mit eingeklammerter Zeitangabe, die dadurch eigentlich als Abschriften ausgewiesen sind, auch Orignalschriftstücke befinden.
Aurich, 21. Mai 1980 Pötzsch
Im August 2008 wurde das maschinengeschriebene Findbuch durch die Mitarbeiterin Karin Wilts in das EDV-Findbuch übertragen. Die im alten Vorwort als mit (*) gekennzeichneten Handakten Sewelohs wurden nun durch die Vorprovenienz kenntlich gemacht.
Auf eine Indizierung wurde verzichtet, die einzelnen Orte jedoch nach Ämtern sowie dann alphabetisch geordnet.
Aurich, 28.8.08

Bestandsgeschichte: Hennings

Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein

Zusatzinformationen: teilweise verzeichnet

Bestandssignatur
Nds. Landesarchiv, Abt. Aurich, NLA AU, Dep. 1 Sew

Kontext
Nds. Landesarchiv, Abt. Aurich (Archivtektonik) >> Gliederung >> 2 Nichtstaatliche Bestände >> 2.4 Kommunale Verwaltungen

Bestandslaufzeit
1753-1889

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Letzte Aktualisierung
27.01.2023, 15:26 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1753-1889

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