Bestand

Kirchengemeinde Hochlarmark (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Vorwort I. Gemeindegeschichte Die Ev. Kirchengemeinde Hochlarmark wurde am 1. September 1928 durch Auspfarrung aus der Kirchengemeinde Bruch gegründet. Doch bereits seit einigen Jahrzehnten hatte sich ein eigenständiges Gemeindeleben im Gemeindebezirk Hochlarmark entwickelt. Im Jahr 1899 erbaute die Harpener-Bergbau-Aktiengesellschaft auf Bitten der Kirchengemeinde eine Kinderschule und finanzierte die An-stellung einer Kinderschulschwester und einer Gemeinde- und Krankenschwester aus dem Wittener Diakonissenhaus, hauptsächlich zur Versorgung der Werksangehörigen ohne Unterschied der Konfession. Am 6. November 1910 wurde der Grundstein für die Reformationskirche in Hochlarmark gelegt, die am 1. November 1911 von Generalsuperintendent Zoellner feierlich eingeweiht werden konnte. Seit 1905 wurde der Gemeindebezirk Hochlarmark von dort stationierten Hilfspredigern versorgt. Nach dem Bau der Kirche gingen die Bemühungen dahin, eine dritte Pfarrstelle für Hochlarmark zu errichten. Am 2. August 1914 wurde der seit 1913 dort tätige Hilfsprediger Friedrich Störmer in die neu gegründete 3. Pfarrstelle der Kirchengemeinde Bruch eingeführt. Das Sonntagsblatt für die Ev. Gemeinde Bruch berichtet anlässlich dieses Ereignisses: "Die zahlreich versammelte Gemeinde nahm innigen Anteil an der Feier. Man merkte ihr die Freude an, zu dem schönen Gotteshause nun auch statt der wechselnden Hülfsprediger einen eigenen Pfarrer zu haben." Am 1. Mai 1927 stellten die Presbyter und Gemeindevertreter des Bezirks Hochlarmark schließlich den Antrag auf die Umwandlung des Gemeindebezirks in eine selbständige Gemeinde: "Der Gemeindebezirk Hochlarmark mit seinen etwa 2200 evangel. Einwohnern bildet eine geschlossenen Komplex für sich. Seit 1905 ist dort ein Hilfsprediger stationiert gewesen , dem die geistliche Fürsorge dieses Bezirks anvertraut wurde. Mit der Zeit entwickelte sich in diesem Bezirk in Gottesdienst, Seelsorge, Bibelstunde, Vereine, Unterricht usw. ein völlig eigenes Gemeindeleben, das mit der Gesamtgemeinde Bruch lediglich durch die gemeinsame Verwaltung als Kirchengemeinde verbunden ist." Bei der Gründung der Kirchengemeinde Hochlarmark ging die 3. Pfarrstelle der Kirchengemeinde Bruch auf die neue Kirchengemeinde über. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand hatte Pfarrer Friedrich Störmer diese 1. Pfarrstelle inne. Ihm folgten Pfarrer Heinrich Mergard (1952-1955), Pfarrer Karl-Heinz Gilhaus (1956-1975), Pfarrer Lothar Weiß (1977-2000) und Pfarrer Martin Janus (seit 2001). Doch nach dem Krieg war die Versorgung der Kirchengemeinde mit einem Pfarrer alleine nicht mehr möglich. Das Presbyterium führte gleich mehrere Gründe für seinen Antrag auf die Errichtung einer weiteren Pfarrstelle an: "1. Seit Kriegsende ist die Zahl der Gemeindeglieder rapide gestiegen. [...] 2. Durch das Bauprogramm der letzten Jahre zerfällt die Gemeinde in zwei fast gleich große Teile (Bezirke): Zu dem südlichen alten Hochlarmark gehören z. Zt. 2986 Gemeindeglieder, zum nördlichen neuen Teil 3074. [...] 3. Mit dem Bau der Stephanuskirche hat die Kirchengemeinde ein zweites Gemeindezentrum erhalten. [...] 4. Zur seelsorgerlichen Betreuung der Gemeinde ist ein zweiter Pfarrer unbedingt notwendig. Der häu-fige Wechsel von Hilfspredigern ist für einen derart wachsenden Gemeindeteil in dieser Größe nicht zuträglich und für die Zukunft auch nicht immer gesichert." Zum 1. Juli 1959 wurde die 2. Pfarrstelle errichtet , auf eine Ausschreibung der Stelle wurde verzichtet und der seit 1956 in der Gemeinde tätige Hilfsprediger Pastor Reinhard Groscurth in die Pfarrstelle gewählt. Nach dem Weggang von Pfarrer Groscurth wurde 1966 Pastor Wilfried Göke zunächst als Hilfsprediger in die 2. Pfarrstelle eingewiesen und im Mai desselben Jahres nach Erlangung der Wahlfähigkeit zum Pfarrer gewählt. 1975 blieb nach dem Ausscheiden Gökes die Pfarrstelle zunächst vakant, wurde jedoch zwei Jahre von dem Hilfsprediger Hänsgen verwal-tet. 1978 nahm dann Pastor im Hilfsdienst Klaus Wöhrmann den Dienst im 2. Pfarrbezirk auf und wurde 1979 zum Pfarrer der Kirchengemeinde gewählt. Nachdem 1972 Pfarrer Gilhaus zum Superintendenten des Kirchenkreises Recklinghausen gewählt worden war und somit nur noch eingeschränkt den Dienst in der Kirchengemeinde wahrnehmen konnte, musste für eine Entlastung in der Gemeindearbeit Sorge getragen werden. "Mit der Entsendung von Pastor Hans-Heinrich Müller als Hilfsprediger nach Hochlarmark ab 1.4.1973 ist das zunächst erreicht. Um eine kontinuierliche Arbeit zu gewährleisten, soll sich P. Müller um eine Pfarrstelle ab 1.4.1974 bewerben können. Supt. Gilhaus erhält einen kleinen Seelsorgebezirk." Die 3. Pfarrstelle wurde zum 1. Juli 1973 gegründet, blieb jedoch unbesetzt, da Pfarrer Müller nach einer Probeabstimmung die Kirchengemeinde verließ. Im Zusammenhang mit der Errichtung einer für den Superintendenten bestimmten Kirchenkreispfarrstelle wurde diese eben erst errichtete 3. Pfarrstelle der Kirchengemeinde zum 1. Januar 1976 wieder aufgehoben und Superintendent Gilhaus ein Dienst an Wort und Sakrament in der Kirchengemeinde Hochlarmark übertragen. Nachdem 1977 die 1. Pfarrstelle mit Pfarrer Lothar Weiß und 1978 die 2. Pfarrstelle mit Pastor i. H. Wöhrmann wieder versorgt waren, wurde der Dienst des Superintendenten in der Kirchengemeinde zum 30. April 1978 für beendet erklärt. Für den 1. Pfarrbezirk wurde in den Jahren 1928-1929 ein Pfarrhaus an der Pestalozzistraße gebaut, das in den 1970er Jahren zunächst in eine Altentagesstätte und anschließend in den 1980er Jahren in ein Gemeindezentrum TOT (Teil offene Tür) umgebaut wurde. Der Gründung der 2. Pfarrstelle ging eine rege Bautätigkeit im 2. Gemeindebezirk voraus. In dem Begleitheft zur Einweihung der Stephanuskirche am 13. Juli 1958 berichtet Pfarrer Gilhaus über die Beweggründe: "Von 1951 bis 1956 stieg die Zahl der Gemeindeglieder um nahezu das Doppelte auf 5700. Über 1500 Wohnungen entstanden vor allem im Norden unseres Ortes. Weitere 500 Wohnungen sind bereits wieder angekündigt. Diesem Wachstum ist die Gemeinde gerade noch rechtzeitig begegnet. Am Rande der Siedlungen erwarb sie vom Gra-fen Nesselrode im Wäldchen an der Salentinstraße ein Erbbaugrundstück. Eine Zeltmission auf dem Gelände machte die Gemeinde darauf aufmerksam, diesen Besitz für die Aufgaben zu nutzen, die ihr für unsere Gemeinde aufgetragen sind. [...] Das Presbyterium wollte sich nicht nur mit dem Bau einer Kirche begnügen; denn zugleich waren Räume für die vielen Kinder und Jugendlichen erforderlich. Ostern 1958 wurden allein rund 150 Kinder eingeschult [...]. So entschlossen wir uns zu dem Mehrzweckbau: Kirche - Kindergarten - Jugendheim." Das Pfarrhaus in der Nachbarschaft der Stephanuskirche in der Salentinstraße wurde Anfang der 1960er Jahre gebaut. Den rückläufigen Gemeindegliederzahlen (1965: 6.170; 2006: 3.351) musste 2003 Rechnung getragen werden, als die 1. Pfarrstelle der Kirchengemeinde mit der 12. Pfarrstelle des Kirchenkreises Recklinghausen pfarramtlich verbunden wurde. Zum 1. Januar 2007 wurde die Kirchengemeinde Hochlarmark schließlich wieder mit ihrer Muttergemeinde der Ev. Kirchengemeinde Bruch und der ebenfalls aus Bruch ausgepfarrten Ev. Philipp-Nicolai-Kirchengemeinde Recklinghausen zur Ev. Kirchengemeinde Recklinghausen-Süd vereinigt. II. Bearbeitung und Nutzung des Archivs Das Archiv der Ev. Kirchengemeinde Hochlarmark wurde im Frühjahr 2008 im Landeskirchlichen Archiv in Bielefeld verzeichnet. Es umfasst insgesamt 214 Verzeichnungseinheiten aus dem Zeitraum von 1909 bis 2004, davon 11 Verzeichnungseinheiten Bauzeichnungen und 23 Verzeichnungseinheiten Fotos. Die Überlieferung reicht vom Bau der Reformationskirche und die Gründung der Kirchengemeinde bis in die Gegenwart. Leider fehlt eine fortlaufende Sammlung der Presbyteriumsprotokolle. Besonders gut dokumentiert sind die verschiedenen Bauangelegenheiten der Kirchengemeinde sowie das Gemeindeleben, die durch Bauzeichnungen und Fotos umfangreich belegt sind. Die Bauzeichnungen wurden aus lagerungstechnischen Gründen im Bestand 15 des Landeskirchlichen Archivs verwahrt. Die links im Findbuch angegebene Signatur der Bauzeichnung bezieht sich auf diesen Bestand 15. Bei der Verzeichnung haben die Akten eine fortlaufende Nummer (Signatur) erhalten, die im Findbuch immer ganz links aufgeführt ist. Der Titel der Akte, der den Inhalt beschreibt, wird je nach Bedarf durch Enthält- und Darin-Vermerke erweitert oder näher erläutert. Ganz rechts im Findbuch ist jeweils die Laufzeit der Akte angegeben. Runde Klammern (...) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, eckige Klammern [...] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke. Karten, Pläne und Fotos die in den Akten vorgefunden wurden, wurden dort belassen und sind im Darin-Vermerk aufgeführt. Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union vom 6. Mai 2000 (ArchG) sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach Ende ihrer Laufzeit). Außerdem gilt für alle personenbezogenen Archivalien zusätzliche Sperrfristen gemäß ᄃ 7 ArchG. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist erst 10 Jahre nach dem Tod der betreffenden Person eingesehen werden. Ist das Todesdatum nicht feststellbar, bemisst sich diese Frist auf 90 Jahre nach der Geburt. Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003. Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.214 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie) bzw. für die Bauzeichnungen LkA EKvW 15 Nr. ... Bielefeld, Mai 2008

Bestandssignatur
4.214

Kontext
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.2. KG Kirchengemeinden >> 04.2.19. Kirchenkreis Recklinghausen

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Letzte Aktualisierung
06.03.2025, 18:28 MEZ

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