Gliederung
Büro Werner Felfe im ZK der SED
Werner Felfe übernahm das Amt des Sekretärs für Landwirtschaft im Zentralkomitee der SED nach dem Ableben seines Vorgängers Gerhard Grüneberg im April 1981. Zuvor war er in der Funktion des 1. Sekretärs der Bezirksleitung Halle der SED tätig. Schon 1963 zum Mitglied des ZK gewählt, gehörte W. Felfe dem Politbüro des ZK von 1976 (seit 1973 Kandidat) bis zu seinem Tode, am 7. September 1988, an. Sein Nachfolger war Werner Krolikowski. Außerdem war W. Felfe Mitglied des Staatsrates der DDR, des Nationalen Verteidigungsrats und der Volkskammer der DDR. Die Archivalien spiegeln die Zuständigkeit Felfes für die Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft der DDR wider. Die Akten beinhalten u. a. Vorgänge der Wahrnehmung diplomatischer Aufgaben, Abgeordnetentätigkeit und Eingaben zu verschiedenen persönlichen und gesellschaftlichen Problemen, aus der Zusammenarbeit mit Schriftstellern und der Gestaltung des kulturell-sozialen Lebens auf den Dörfern. Kernstück dieser Überlieferung sind die Archivalien der 2. Hauptgruppe, in denen sich der wesentliche Einfluss der SED bei der Um- und Durchsetzung ihrer Politik auf verschiedenen Ebenen widerspiegelt. Hier wird das Zusammenwirken von Politbüro (PB), Büro Felfe und Abteilungen des ZK mit dem Ministerrat, mit Ministerien und Organen für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft sowie deren nachgeordneten Einrichtungen in der DDR sichtbar. Viele Entscheidungen konnten in der Regel nur mit persönlicher Zustimmung Erich Honeckers bzw. Werner Felfes getroffen werden. Da das Büro Felfe auch zu Anfragen anderer ZK-Abteilungen und Büros Stellung bezog und mit diesen zusammenarbeitete, ist dem Benutzer zu empfehlen, die Überlieferungen der entsprechenden Teilbestände des Bestandes DY 30 (z. B. Abteilung Landwirtschaft, verschiedene wirtschaftspolitische Abteilungen des ZK, Büro Mittag, Büro Jarowinsky usw.) auszuwerten. In den nach sachlichen Gesichtspunkten gegliederten Hauptgruppen findet der Nutzer Pläne, Berichte, Analysen, Informationen, Weisungen etc., die sowohl die Gesamtentwicklung als auch die einzelnen Teilbereiche der Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft in der DDR widerspiegeln. Bestimmend für die landwirtschaftliche Entwicklung in den 80er Jahren waren z. B. das mit Beschluss des 12. Bauernkongresses der DDR der Volkskammer zur Gesetzgebung unterbreitete LPG-Gesetz, die vom Politbüro des ZK der SED und Ministerrat der DDR gefassten Beschlüsse zur Vertiefung der Kooperationsbeziehungen zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, die Maßnahmen zur Leitung, Planung und wirtschaftlichen Rechnungsführung, zur Senkung von Importen oder die Agrarpreisreform. Große Erwartungen setzte die SED bei der Verbesserung der Versorgungssituation auf die weitere Konzentration des wissenschaftlich-technischen Potentials in der Landwirtschaft. Dazu wurden Mitte der siebziger Jahre die Agrarindustrievereinigungen als territoriale Form des wirtschaftlichen Zusammenschlusses von Genossenschaften der Pflanzen-, Tier- und verarbeitenden Produktion gebildet. Informationen über die Zusammenarbeit mit den anderen ehemals sozialistischen Staaten, besonders mit der UdSSR und Polen, belegen die enge Einbindung der DDR im Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) und seinen Organen. Eine besondere Bedeutung besaßen die Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten. Zu Beginn der 80er Jahre wurde der innerdeutsche Dialog bis in die Führungsspitzen einzelner Verbände und Gesellschaften ausgedehnt. Werner Felfe weilte in den Jahren 1985 und 1987 zu Gesprächen in der BRD. 12 lfm, 1980-1988
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Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
- Holding
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BArch DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
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30.01.2024, 2:30 PM CET
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