Bestand
Staatsarchiv Ludwigsburg (Bestand)
Vorbemerkung: Die in diesem Bestand verwahrten bei der Verwaltung des Staatsarchivs Ludwigsburg entstandenen Akten schließen an den bis 1967 reichenden Bestand E 62 Staatsarchiv Ludwigsburg an. 1968 war man von der bis dahin üblichen Bildung von chronologischen Serienakten zur Sachaktenführung übergegangen. Die Einführung des landeseinheitlichen Aktenplans zum 1. Januar 1986 und das weitgehende Ende der kommunalen Archivpflege durch die Verankerung der Pflicht zur Erhaltung kommunaler Archive durch die Kommunen selbst im Landesarchivgesetz führten zu einem Neubeginn der Registratur. Die Führung von Geschäftstagebüchern wurde eingestellt. So schien es im Hinblick auf den bevorstehenden Umzug des Staatsarchivs in sein neues Domizil im Arsenal/Zeughaus-Komplex sinnvoll, eine Aktenaussonderung durchzuüfhren und die Unterlagen von bleibendem Wert zu erschließen. Die Ordnung schließt sich dem im Grunde seit 1968 geltenden, mehrfach geänderten Aktenplan an. Aus rein arbeitstechnischen Gründen wurde die alte Gruppe E Aktenaussonderung an den Schluß des Bestandes gestellt. Ausgesondert wurden in großem Umfang Haushalts- und Beschaffungsunterlagen, Monatsberichte, Aktenausleihen, Anforderungen von Spruchkammerakten für Ordensverleihungen und Mehrfertigungen jeder Art. Insgesamt wurden rund 50 % der Unterlagen (ca. 10 lfd. m) vernichtet. Einen gewissen Fremdkörper im Bestand stellen die Akten der Archivdirektion Stuttgart zur Archivpflege dar (Gruppe G I). Nach der Gründung der Württembergischen Kommission für Landesgeschichte nahm diese sich der Archivpflege an und bestellte seit 1892 ehrenamtliche Archivpfleger. Zwischen 1906 und 1908 wurde eine systematische Rundfrage nach vorhandenen Orts-, Pfarr- und Adelsarchiven durchgeführt. Der Erste Weltkrieg brachte die Archivpflege praktisch zum Erliegen. 1935 sprang die Württembergische Archivdirektion in die Bresche und setzte im Benehmen mit Landräten und der NSDAP ehrenamtliche Pfleger ein, die vielfach erste Archivübersichten schufen. Nach spürbarem Erlahmen im Zweiten Weltkrieg wurde ein neuer Anlauf ab 1946 genommen, doch wurde es immer schwieriger, geeignete Pfleger zu finden. So wurde seit etwa 1956 ein neuer Weg eingeschlagen: die Bestellung von hauptamtlichen Kreisarchivaren. Mit ihrer zunehmenden Zahl schrumpften gewollt die Aktivitäten der Archivdirektion. Die staatliche kommunale Archivpflege hörte - von gelegentlichen Beratungsmaßnahmen im Sprengel des Staatsarchivs Ludwigsburg in den 80iger Jahren abgesehen - auf. Die von der Württembergischen Archivdirektion im Hauptstaatsarchiv Stuttgart geführten Akten wurden 1976 an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben, das mit der Neugliederung der staatlichen Archivverwaltung die Reste der kommunalen Archivpflegeaktivitäten im Regierungsbezirk Stuttgart übernommen hatte. Da die Akten seit 1986 kaum noch geführt wurden, konnten sie im wesentlichen geschlossen werden. Aus der Archivpflege wurden Beziehungen zu den Gemeindearchiven. Bis 1975 handelt es sich um nach Kreisen und Gemeinden gegliederte Akten der Württembergischen Archivdirektion. Sie wurden zum Teil im Staatsarchiv Ludwigsburg weitergeführt, das partiell in der Zeit vor 1976 gelegentlich archivpflegerisch tätig war. Die Archivpflegeakten der Archivdirektion beginnen in der Regel mit einer Anfrage der württembergischen Kommission für Landesgeschichte von 1905 nach dem Vorhandensein älterer Dokumente. Es folgen Berichte über den Zustand der Gemeinderegistraturen 1935-1938. Danach setzen die archivpflegerischen Maßnahmen der Nachkriegszeit um 1950 ein. Sie enden in der Regel mit der Einrichtung von Kreisarchiven. Ein generelles Rundschreiben des Staatsarchivs Ludwigsburg über die Übernahme der Archivpflege im Regierungsbezirk Nord-Württemberg erging 1975 an alle Gemeinden. Nur, wenn überhaupt - recht selten - eine Reaktion erfolgte, wurde das Schreiben archiviert. Weiter enthalten sind Korrespondenzen über Archivbesichtigungen, Einrichtungen, Stellenbesetzungen, Jahresberichte. Bei d er Ordnung wurden die Akten der Archivdirektion und des Staatsarchivs getrennt. Ausnahmsweise vorhandene Doppelüberlieferung bleibt deshalb im Bestand. Nicht wie früher im Bestand enthalten sind die Benutzerakten. Seit 1968 wurden Benutzerakten als Sachakten geführt (Orte, Personen, Sachen, je alphabetisch), die durch eine Kartei mehr oder weniger genau erschlossen waren. Seit 1981 hatte man unter weitgehender Mißachtung des Sachaktenplans auf Korrespondentenakten umgestellt, wobei Vorgänge vielfach zerrissen wurden. Für die Zeit von 1968-1985 wurde die ursprüngliche Sachakten-Registratur wiederhergestellt. Sie wird nicht fortgeführt und kann in später Zukunft diesem Bestand angegliedert werden. Ausgesondert wurden alle länger als 10 Jahre zurückliegenden Anfragen individuellen Charakters (zu Dienst-, Hochschul-, Arbeitszeiten) und alle nur weitergeleiteten Anfragen. Der Bestand umfaßt 693 Büschel (10,8 lfd. m) und 18 Bände im Gesamtumfang von 11,7 lfd. m. Ludwigsburg, Dezember 1994 (Dr. Taddey) Nachtrag zur Vorbemerkung Im Juni 2017 wurden dem Bestand zwei digitale Objekte, die die Daten des zwischen 2003 und 2016 im Staatsarchiv Ludwigsburg eingesetzten Intranets ("StalNews") beinhalten, hinzugefügt. Ludwigsburg, Juni 2017 Corinna Knobloch
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, EL 18 I
- Umfang
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693 Büschel, 18 Bände, 2 digitale Objekte (12,1 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Ober- und Mittelbehörden seit um 1945 >> Geschäftsbereich Staatsministerium
- Bestandslaufzeit
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1968-1985, 2003-2016 (Va ab 1892)
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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18.04.2024, 10:40 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1968-1985, 2003-2016 (Va ab 1892)