Bestand

Provinzial-Schulkollegium Koblenz (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Behördengeschichte
Für Hohenzollern trat als Aufsichtsbehörde über die höheren Lehranstalten am 7.1.1852 (G. S. 35) an Stelle der Kgl. Preuss. Regierung Sigmaringen das Kgl. Provinzial-Schulkollegium Koblenz (P. S. K.) als Mittelbehörde.
Durch allerhöchste Kabinettsorder für Preussen vom 31.12.1825 (G. S. 1826 S. 5) wurde generell verfügt, dass die Schulaufsicht über die höheren Schulen in der Mittelinstanz von den Provinzialschulkollegien ausgeübt wird.
Die Provinzialschulkollegien wurden den Oberpräsidenten angegliedert, waren jedoch organisatorisch der allgemeinen Landesverwaltung gegenüber vollständig selbstständig. Sie waren kollegialisch organisiert und setzten sich zusammen aus dem Oberpräsidenten der Provinz als Präsident des Kollegiums, aus einem Direktor, später Vizepräsidenten, aus Oberschul- und Oberstudienräten als schulfachliche - und Oberregierungsräten als Verwaltungsdezernenten.
Zusammengefaßt erstreckte sich die Wirksamkeit der Provinzialschulkollegien im Unterrichts- und Erziehungswesen auf folgende Gegenstände:
1. Auf alle sich auf den pädagogischen Zweck der Unterrichtsanstalten im allgemeinen beziehende Angelegenheiten.
2. Prüfung der Grundpläne oder Statuten der Schulen und Erziehungsanstalten, insofern sie deren innere Einrichtungen betreffen.
3. Die Prüfung der Schulordnungen und Reglements sowie der im Gebrauch befindlichen Schulbücher.
4. Abfassung neuer Schulbücher.
5. Die Prüfung und Abnahme der Lehrbefähigungen.
6. Anordnung von Abiturienten-Prüfungskommissionen und Beurteilung der Verhandlungen der Abiturienten-Prüfungen.
7. Aufsicht, Leitung und Revision über höhere Lehranstalten.
8. Anstellung, Beförderung, Disziplinarsachen, Suspensionen und Entlassungen der Lehrer bei den unterstellten Anstalten.
9. Außerdem oblag dem Provinzialschulkollegium die gesamte Vermögensverwaltung einschließlich der Stipendienfonds sowie das Kassen- und Rechnungswesen der unterstellten Anstalten.
Dem Provinzial-Schulkollegium Koblenz waren nachfolgende hohenzollerische höhere Lehranstalten unterstellt:
1. Das Gymnasium Hedingen, ab 1885 Gymnasium Sigmaringen, dann staatliche Oberschule für Jungen, dann staatliches Gymnasium Sigmaringen. (Gegr. am 2.10.1818 als lat. Schule Hedingen. Seit 1840 Gymnasium mit 7 aufsteigenden Klassen. Daneben bestanden Realklassen.).
2. Das Gymnasium, Realgymnasium, Realschule, Reform-Realgymnasium, bzw. Oberschule für Jungen Hechingen. (Am 1.7.1845 als Real- und Progymnasium eröffnet. Ab 1881 lateinlose höhere Bürgerschule, die 1888 vom Staat übernommen wurde. Seit 1905 Realgymnasium und seit 1912 Vollanstalt.
3. Die "Paritätische höhere Privatmädchenschule" zu Hechingen (gegr. am 1.5.1872, später aufgehoben).
4. Die "Privat höhere Mädchenschule Sigmaringen" bzw. "Töchterschule Sigmaringen"
1905-1927 "Private Kath. höhere Mädchenschule - Marienschule Sigmaringen".
1927-1937 "Privates Marienlyzeum und Frauenschule".
1937-1940 "Private Marienschule, Oberschule für Mädchen".
ab 1945 "Privates Marienlyzeum mit Frauenschule Sigmaringen".
Bestandsgeschichte
Nach dem Ausscheiden Hohenzollerns aus dem Preuss. Staatsverband im Jahre 1945 gingen die die hohenzollerischen höheren Schulanstalten betreffenden Akten vom Provinzialschulkollegium bzw. Oberpräsidium der Rheinprovinz, an das Kultministerium Südwürttemberg - Hohenzollern als Nachfolgerin in Aufsichts- und Verwaltungssachen über.
Der Bestand: Provinzialschulkollegium Koblenz bzw. Oberpräsident der Rheinprovinz, Abt. für höheres Schulwesen, der 1945 - 1951 als Vorakten beim Kultministerium Südwürttemberg-Hohenzollern (Tübingen) geführt wurde, wurde am 25.5.1951 an das Staatsarchiv Sigmaringen in 2 Kisten und 1 Paket abgegeben (Acc. St. A. Sigm. Nr. 4/1951, Tgb. 158/1951).
Die Aktenablieferung wurde im Frühjahr 1952 als Bestand St. A. Sigm. Ho. 338 A repertorisiert und in das Magazin aufgenommen.
In den Repertorien sind Akten mit aufgeführt, die laut Hinweis in Aktenstück Ho 338 A Nr. 1 und 2 im März 1934 vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz Abt. für höheres Schulwesen an das Staatsarchiv Koblenz abgegeben wurden. Entsprechende Vermerke sind im Repertorium eingetragen. Die Akzessionen 4/1951, 17/1952 und 26/1971 sind zusammengefaßt worden. Der Bestand umfaßt 1,5 lfd. m.
Weitere Archivalien zur Geschichte der hohenzollerischen Schulen verwahrt das Staatsarchiv Koblenz in den Beständen Abt. 403, Oberpräsidium, und 405, Provinzialschulkollegium.
Sigmaringen, den 1. Juli 1952
gez. Dr. Herberhold

Reference number of holding
Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Ho 338 T 1
Extent
65 Akten (1,9 lfd.m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Hohenzollerische Bestände >> Preußischer Regierungsbezirk der Hohenzollerischen Lande >> Schulaufsicht und Schulen

Indexentry place
Koblenz KO; Provinzial-Schulkollegium

Date of creation of holding
1818-1946

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Rights
Last update
03.04.2025, 8:37 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1818-1946

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