Skulptur (visuelles Werk)
Liegender Löwe
Wachen Blickes schaut der ruhig lagernde Löwe in die Ferne, ein Wächter-, doch kein Wappentier, an dem die hieratische Gesamtanlage und die summarische Formenstrenge an die um 1900 als archäologische Bezugsgröße von Künstlern hochgeschätzte ägyptische Kunst erinnern. Er ist aus einem ungewöhnlich großen, homogenen Kalksteinblock herausgearbeitet. Die Härte des Gesteins korrespondiert mit der großflächig-großformigen Behandlung der Oberfläche. Gaul hat die Steinbearbeitung, "eine mehr als jahrelange Steinmetzarbeit" (Kunst und Künstler 2, 1903/04, S. 94), im wesentlichen eigenhändig nach einem nicht in allen Details ausgeführten Modell vorgenommen. Der "Liegende Löwe" entstand als Auftragsarbeit des führenden Berliner Zeitungsverlegers, Kunstsammlers und Mäzen Rudolf Mosse für die Eingangshalle des Palais Mosse am Leipziger Platz 15. Heute ziert er die Eingangshalle der James-Simon-Galerie und erinnert an die Enteignung der Verlegerfamilie Rudolf Mosse. Die Skulptur gehörte zu der Kunstsammlung, die der Familie Lachmann-Mosse durch die Nationalsozialisten entzogen worden war. Das Werk wurde 2015 restituiert und konnte 2016 mit einer Bundeszuwendung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie einem Förderzuschuss der Kulturstiftung der Länder für die Nationalgalerie zurückerworben werden. | BM, YD
- Material/Technik
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Kalkstein
- Maße
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Tiefe: 80 cm
Höhe: 100 cm
Gewicht: 1300 kg
Breite: 260 cm
Höhe x Breite x Tiefe: 100 x 260 x 80 cm (mit Plinthe)
- Inschrift/Beschriftung
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bez. Plinthe links oben: A. GAUL. / 1903.
- Standort
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventarnummer
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B I 658
- Rechteinformation
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Letzte Aktualisierung
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08.08.2023, 11:02 MESZ
Datenpartner
Alte Nationalgalerie. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Skulptur (visuelles Werk)
Beteiligte
Entstanden
- 1903