Plakat
"Wejot" Leiterschuh
Paul Scheurich, der von 1900 bis 1902 an der Berliner Kunstakademie studiert hatte, war in vielen künstlerischen Bereichen tätig. Als Zeichner und Grafiker entdeckte er das gebrauchsgrafische Metier als Auftragsfeld für sich: Er entwarf Plakate und andere Werbemedien, illustrierte Zeitschriften und Bücher. Als Maler schuf er häufig Arbeiten für das Theater, etwa Bühnenbilder für Max Reinhardt im Jahr 1913. Berühmt wurde Scheurich jedoch als Kleinplastiker: Seine vom Rokoko inspirierten Figuren für die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen (wo er auch eine Professur innehatte), die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin sowie die Porzellanmanufaktur Nymphenburg sind bis heute Sammlerstücke. Unter dem nationalsozialistischen Regime wurde Scheurich gefördert.(Text: Christina Dembny / Christina Thomson)In der Plakatgestaltung arbeitete Paul Scheurich oft mit figurativen, humoristisch überzeichneten Motiven. 1905 engagierte ihn die „Kunstanstalt Hollerbaum und Schmidt“, eine Berliner Druckerei und Werbeagentur, die wegweisend für den Umbruch zur Moderne in der Plakatgestaltung und Druckgrafik war. Gegründet 1897 von Erich Gumprecht, etablierte sie eine neue Form der Werbung in Deutschland. Vom Entwurf bis zum fertigen Druckerzeugnis bot Hollerbaum und Schmidt erstmals alle reklamerelevanten Dienstleistungen gebündelt an. Erfolg brachte vor allem eine weitere Innovation: Die Kunstanstalt nahm moderne, junge Plakatkünstler*innen unter Vertrag, die exklusiv für sie arbeiteten und ihren Stil prägten. So entwickelte sich das Berliner Sachplakat – eine ornamentfreie Gestaltungsart, die auf Fernwirkung abzielte.Die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin besitzt rund 3600 Originalplakate aus den Jahren 1840 bis 1914. Dieser herausragende Bestand, an dem sich die Vielfalt der Plakatkunst an den Übergängen von Historismus zu Jugendstil und Sachplakat ablesen lässt, konnte 2021 vollständig digitalisiert und online gestellt werden. Das Digitalisierungsprojekt wurde durch die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Programms NEUSTART KULTUR ermöglicht.
- Standort
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Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
- Sammlung
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Plakat
- Inventarnummer
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1919,441/158
- Maße
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Kartonformat: 53 x 39 cm
Höhe x Breite: 29,5 x 23,9 cm
- Inschrift/Beschriftung
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Geschenk des Herrn / Geh. Reg. Rat von Zur Westen (eingeprägt, unten links auf Karton)
So etwas hätte / Ihnen mit / „Wejot" / Leiterschuh / nicht passieren / können
HOLLERBAUM & SCHMIDT BERLIN N 65 (gedruckt, unten rechts)
PAUL SCHEURICH (handschriftlich, unten Mitte auf Karton )
P. S. (gedruckt, Mitte rechts)
19,441/158 (handschriftlich, unten links auf Karton)
- Klassifikation
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Plakat (RIA:Sachbegriff)
- Bezug (was)
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Leiter
wohnen
Hausarbeit verrichten
Hausinneres
Innendekoration (eines Hauses)
- Ereignis
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Entwurf
- Ereignis
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Eigentumswechsel
- (Beschreibung)
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1919 Schenkung von Walter von zur Westen, Berlin
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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um 1910
- Förderung
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Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
- Rechteinformation
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Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin
- Letzte Aktualisierung
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25.03.2025, 08:39 MEZ
Datenpartner
Kunstbibliothek (museale Sammlung). Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Plakat
Entstanden
- um 1910