Bestand
Heimatschutzkommandos/Heimatschutzbrigaden (Bestand)
Bestandsbeschreibung:
Das Heimatschutzkommando, das dem Kommandeur eines
Wehrbereichs direkt unterstand, war ein der Jägerbrigade
ähnlicher Großverband mit einem Oberst an der Spitze. Diese
unter nationalem Befehl stehende Einheit des
Territorialheeres hatte die Aufgabe, den rückwärtigen Raum
unter Einsatz von Artillerie-, Infanterie- und
Panzerverbänden zu verteidigen. Dabei nahm sie insbesondere
Aufgaben des Raum- und Küstenschutzes wahr und bekämpfte
feindliche Kräfte, die aus der Luft oder von See gelandet
oder am Boden durchgesickert oder durchgebrochen waren, sowie
irreguläre Kräfte. Das Heimatschutzkommando war mit schweren
Waffen ausgerüstet und konnte deshalb in Krisensituationen
zeitlich und örtlich begrenzt auch im Rahmen des Feldheeres
eingesetzt werden.
Die Truppenteile
eines Heimatschutzkommandos waren zu Friedenszeiten nur
teilweise präsent, andere Teile waren gekadert und bestanden
als Geräteeinheiten, die im Verteidigungsfall personell mit
Reservisten aufgefüllt werden sollten. Im Verteidigungsfall
sollten die Heimatschutzkommandos neben Stab / Stabskompanie
über sechs Bataillone und vier bis sechs Kompanien in
unterschiedlicher Zusammensetzung verfügen.
Ihre Aufgaben waren im Frieden:
-
Erhaltung der Einsatzbereitschaft der
Vollausbildungseinheiten und der Aus- und Weiterbildung aller
Führer und Unterführer
- Aus- und
Weiterbildung von Reservisten der Heimatschutztruppe
- Grundausbildung von Rekruten für Feldheer
und Territorialheer
und im
Verteidigungsfall:
- Kampf gegen
luftgelandeten, durchgebrochenen und durchgesickerten
Feind
- Verteidigung bestimmter Räume
und Sperreinsatz in der Tiefe
- im
Ausnahmefall Unterstützung des Feldheeres
Die Heimatschutzkommandos wurden zwischen 1970 und 1974
im Rahmen der Umsetzung des Heeresmodells III eingerichtet.
Dabei wurde jedem Wehrbereichskommando ein
Heimatschutzkommando unterstellt.
Heimatschutzkommando 13
Das
Heimatschutzkommando 13 wurde zum 1. April 1970 in Eutin
aufgestellt. Zum 1. April 1981 wurde es in die
Heimatschutzbrigade 51 umgegliedert.
Kommandeur:
Oberst Manns, Werner
01.04.1970 - 30.09.1973
Oberst Tornau,
Gottfried 01.10.1973 - 31.03.1979
Oberst Czerwensky, Martin 01.04.1979 - 31.03.1981
Heimatschutzkommando 14
Das Heimatschutzkommando 14 wurde gemäß
Organisationsbefehl Nr. 206 / 74 (H) vom 31. Januar 1974 ab
dem 1. April in Munster aufgestellt. Am 2. März 1976 erfolgte
die Verlegung nach Lingen. Dem Kommando unterstanden Ende
1974 die Jägerausbildungszentren 141 in Schwanwede, 144, 22/1
sowie 24/1 in Loccum und das Nachschubausbildungszentrum 720
in Walsrode. In den Folgejahren kamen noch hinzu:
Panzermörserkompanie 420 (Damme), Jägerbataillon 422
(Fürstenau), Feldersatzbataillon 14 (Lingen),
Panzergrenadierbataillon 332 (Fürstenau), die
Panzerjägerkompanien 420, 421 und 422 (Ochtrup),
Jägerbataillon 412 (Ochtrupp), ABC-Abwehrkompanie 14
(Ochtrup), Versorgungsbataillon 14 (Ochtrupp), die
Zahnstationen 231/1 (Lingen) und 228 (Fürstenau),
Panzergrenadierbataillon 13, Panzermörserkompanie 410,
Panzermörserinstandsetzungstrupp 14, Jägerbataillon 521,
Zahnstation 244, Nachschubkompanie 520 und
Feldartilleriebataillon 525 (Fürstenau). Am 1. April 1981
wurde das Heimatschutzkommando 14 gemäß Organisationsbefehl
Nr. 119 / 81 (H) vom 3. Dezember 1980 in die
Heimatschutzbrigade 52 umgegliedert.
Kommandeur:
Oberst Mühlbacher,
Ulf 01.04.1974 - 31.03.1979
Oberst
Feher, Helmut 01.04.1979 - 31.03.1981
Heimatschutzkommando 15
Das
Heimatschutzkommando 15 wurde zum 1. April 1970 in Wuppertal
aufgestellt. Zum 1. April 1981 wurde es in die
Heimatschutzbrigade 53 umgegliedert.
Kommandeur:
Oberst Neubert,
Rudolf 01.04.1970 - 30.09.1972
Oberst
Runge, Hans Volkmar 01.10.1972 - 31.03.1977
Oberst Wohlgemuth, Günther 01.04.1977 - 30.09.1979
BrigGen Kendziora, Alfred 01.10.1979 -
31.03.1981
Heimatschutzkommando
16
Das Heimatschutzkommando 16 wurde
in Zweibrücken aufgestellt. Am 1. April 1981 wurde das
Heimatschutzkommando 16 gemäß Organisationsbefehl Nr. 335 /
81 (H) vom 17. Dezember 1980 in die Heimatschutzbrigade 54
umgegliedert.
Kommandeur:
Oberst Huber, Hans 04.1972 - 03.1978
Oberst Loch, Horst 04.1978 - 03.1981
Heimatschutzkommando 17
Das Heimatschutzkommando 17 wurde durch
Aufstellungsbefehl Nr. 1574 (H) vom 13. März 1972 in
Böblingen aufgestellt. Am 1. April 1981 wurde das
Heimatschutzkommando 17 gemäß Organisationsbefehl Nr. 349 /
81 (H) vom 18. Dezember 1980 in die Heimatschutzbrigade 55
umgegliedert.
Kommandeur:
Oberst Burmester, Hans-Jürgen 05.1972 -
1975
Oberst Baumelt, Hellmut 1975 -
1979
Oberst Röder, Rolf 1979 -
31.03.1981
Heimatschutzkommando
18
Das Heimatschutzkommando 18 wurde
durch die Umgliederung von Stab und Stabskompanie der
Panzerbrigade 28 zum 1. April 1970 in Oberhausen/Donau
aufgestellt. Am 1. Januar 1981 wurde das Heimatschutzkommando
18 gemäß Organisationsbefehl Nr. 342 / 81 (H) vom 16.
Dezember 1980 in die Heimatschutzbrigaden 56 und 66
umgegliedert.
Kommandeur:
Oberst Völkl, Karl 01.04.1970 -
28.09.1973
Oberst Brandt, Karl-Heinz
28.09.1973 - 1978
Oberst Heumann,
Werner 1978 - 30.09.1980
Oberst Fuhr,
Eberhard 25.09.1980 - 31.03.1981
Im
Rahmen der Überführung der Bundeswehr in die Heeresstruktur 4
wurden die sechs Heimatschutzkommandos zum 31. März 1981
aufgelöst. Mit Wirkung vom 1. April 1981 traten an ihre
Stelle zwölf Heimatschutzbrigaden, von denen sechs aus den
Heimatschutzkommandos hervorgingen und sechs neu aufgestellt
wurden. Die Heimatschutzbrigaden waren bezüglich Struktur und
Ausrüstung den Brigaden des Feldheeres gleichgestellt. Sie
bestanden aus 3 bis 4 Kampfbataillonen und einem
Artilleriebataillon. Wie die Brigaden des Feldheeres besaßen
sie die Befähigung zur selbständigen Führung des Gefechts der
verbundenen Waffen. Im Frieden waren nur sechs
Heimatschutzbrigaden weitgehend präsent, die anderen sollten
erst im Verteidigungsfall mobilisiert werden.
Heimatschutzbrigade 51
Die Heimatschutzbrigade 51 in Eutin ging aus dem
Heimatschutzkommando 13 hervor.
Kommandeur:
Oberst Czerwensky,
Martin 01.04.1981 - 31.03.1983
Oberst
Schötensack, Klaus-Peter 01.04.1983 - 30.09.1988
Oberst Hofer, Winfried 01.10.1988 -
30.09.1990
Oberst Bothmer,
Peter-Christian Graf von (1991) - (08.1992)
Heimatschutzbrigade 52
Die
Heimatschutzbrigade 52 in Lingen ging aus dem
Heimatschutzkommando 14 hervor. Bei ihrer Auflösung 1992
wurde sie zum Jägerregiment 52 umgegliedert
(Organisationsbefehl Nr. 76 / 92 (H) vom 14. November
1991).
Kommandeur:
BrigGen Feher, Helmut 01.04.1981 - 30.09.1985
BrigGen Riehmer, Wilhelm 01.10.1985 -
02.05.1991
Oberst Richert, Wilfried
02.05.1991 - 30.09.1992
Heimatschutzbrigade 53
Die
Heimatschutzbrigade 53 in Düren ging aus dem
Heimatschutzkommando 15 hervor. Bei ihrer Auflösung 1992
wurde sie zum Jägerregiment 53 umgegliedert.
Kommandeur:
BrigGen
Kendziora, Alfred 01.04.1981 - 31.03.1985
BrigGen Glatt, Volker 01.04.1985 - 31.03.1990
Oberst Noack, Peter 01.04.1990 -
30.09.1992
Heimatschutzbrigade
54
Die Heimatschutzbrigade 54 in Trier
(später Zweibrücken) ging aus dem Heimatschutzkommando 16
hervor. Bei ihrer Auflösung 1992 wurde sie zum Jägerregiment
54 umgegliedert.
Kommandeur:
Oberst Loch, Horst 01.04.1981 -
31.03.1982
Oberst Wetter, Eberhard
01.04.1982 - 31.03.1985
Oberst
Benischke, August 01.04.1985 - 11.1990
Oberst Goehler, Wolfgang 1990 - 1992
Heimatschutzbrigade 55
Die
Heimatschutzbrigade 55 in Böblingen ging aus dem
Heimatschutzkommando 17 hervor.
Kommandeur:
Oberst Röder, Rolf
01.04.1981 - 1982
Oberst Stauffenberg,
Berthold Graf von 1982 - 31.03.1986
Oberst Bromeis, Hans-Konrad 01.04.1986 -
31.03.1989
Oberst Kilian, Dieter
01.04.1989 -
Heimatschutzbrigade
56
Die Heimatschutzbrigade 56 in
Neuburg/Donau ging aus dem Heimatschutzkommando 18
hervor.
Kommandeur:
BrigGen Fuhr, Eberhard 01.04.1981 - 28.03.1985
BrigGen Hartmann, Wilko 28.03.1985 -
07.05.1991
Oberst Hartmann, Klaus
08.05.1991 - 30.09.1993
Neben diesen
durch Umgliederung der Heimatschutzkommandos entstandenen
Heimatschutzbrigaden, wurden weitere sechs
Heimatschutzbrigaden eingerichtet:
Heimatschutzbrigade 61 (Geräteeinheit)
Die Heimatschutzbrigade 61 wurde in Schleswig
aufgestellt.
Heimatschutzbrigade 62
(Geräteeinheit)
Die
Heimatschutzbrigade 62 wurde am 1. April 1981 in Hannover
aufgestellt (Organisationsbefehl Nr. 111 / 81 (H) vom 15.
Januar 1981). Ihre Auflösung erfolgte zum 30. September 1993
(Organisationsbefehl Nr. 2477 / 93 (H) vom 17. November
1993). Der Heimatschutzbrigade 62 unterstanden neben Stab /
Stabskompanie die Jägerbataillone 621 und 622,
Panzerbataillon 623, Feldartilleriebataillon 625,
Versorgungskompanie 620 und Pionierkompanie 620.
Kommandeur:
Oberstlt
Lorenz 01.04.1981 - 31.03.1985
Oberstlt Gericke 01.04.1985 - 31.03.1991
Oberstlt Horstmann 01.04.1991 -
30.09.1993
Heimatschutzbrigade 63
(Geräteeinheit)
Die
Heimatschutzbrigade 63 wurde am 1. April 1982 in Düsseldorf
aufgestellt (Organisationsbefehl Nr. 61 / 82 (H) vom 17.
November 1981). Sie wurde zum 31. März 1993 aufgelöst.
Kommandeur:
Oberst
Zimmermann 01.10.1984 - 01.10.1987
Oberst Asam 01.10.1987 - 05.1990
Oberst Schulz, Fred 05.1990 - 31.03.1993
Heimatschutzbrigade 64 (Geräteeinheit)
Die Heimatschutzbrigade 64 wurde zum 1.
April 1982 in Nünschweiler (später: Gau Algesheim)
aufgestellt (Organisationsbefehl Nr. 97 / 82 (H) vom 15.
Dezember 1981). Ihre Auflösung erfolgte zum 31. Dezember
1993.
Kommandeur:
Oberst Reitemeier, Gerd (1993)
Heimatschutzbrigade 65 (Geräteeinheit)
Die Heimatschutzbrigade 65 wurde zum 1. April 1982 in
Böblingen aufgestellt, ihre Auflösung erfolgte zum 30.
September 1993.
Kommandeur:
Oberst Gottwald, Klaus 01.04.1982 -
14.12.1987
Oberst Dumrath, Karl
Friedrich 15.12.1987 - 01.07.1990
Oberst Rickert, Ernst 02.07.1990 - 30.09.1993
Heimatschutzbrigade 66 (Geräteeinheit)
Die Heimatschutzbrigade 66 wurde im November
1983 in Neuburg/Donauwörth (später Bruck i. d. Oberpfalz)
aufgestellt, ihre Auflösung erfolgte zum 30. September
1993.
Kommandeur:
Oberst Abele 1983 - 31.03.1987
Oberst Richstein 01.04.1987 - 31.03.1990
Oberst Quante, Ulrich 01.04.1990 -
02.07.1992
Nach der Wiedervereinigung
wurden in den östlichen Bundesländern 1991 ebenfalls
Heimatschutzbrigaden eingerichtet, die Ende 1994 in Brigaden
des Feldheeres überführt wurden:
Heimatschutzbrigade 37
Standort:
Dresden / Frankenberg
Kommandeur:
Oberst Wittenberg,
Andreas 1991 - 30.09.1991
Oberst
Gülich, Wolfgang 01.07.1991 - 31.12.1994
Aus der Heimatschutzbrigade 37 ging die
Panzergrenadierbrigade 37 hervor.
Heimatschutzbrigade 38
Standort:
Weissenfels
Kommandeur:
Oberst Millotat, Christian 01.07.1991 -
31.03.1994
Oberst Schneider, Rolf
01.04.1994 - 31.12.1994
Aus der
Heimatschutzbrigade 38 ging die Panzergrenadierbrigade 38
hervor.
Heimatschutzbrigade 39
Standort: Erfurt
Kommandeur:
Oberst Heyst, Norbert
v. 01.04.1991 - 31.03.1993
Oberst
Beck, Hans-Christian 1993 - 30.09.1994
Oberst Schneiderhan, Wolfgang 01.10.1994 -
31.12.1994
Aus der Heimatschutzbrigade
39 ging die Panzergrenadierbrigade 39 hervor.
Heimatschutzbrigade 40
Standort: Hagenow / Schwerin
Kommandeur:
Oberst Reichhelm,
Reinhard 01.07.1991 - 31.12.1994
Aus
der Heimatschutzbrigade 40 ging die Panzergrenadierbrigade 40
hervor.
Heimatschutzbrigade 41
Standort: Eggesin
Kommandeur:
BrigGen Kirchbach,
Hans-Peter von 01.04.1991 - 31.03.1992
Oberst Widder, Werner 01.04.1992 - 30.09.1994
Oberst Lutz, Ernst-Heinrich 01.10.1994 -
31.12.1994
Aus der Heimatschutzbrigade
41 ging die Panzergrenadierbrigade 41 hervor.
Heimatschutzbrigade 42
Standort: Potsdam
Kommandeur:
Oberst Senden,
Friedrich Freiherr von 01.04.1991 - 30.09.1993
Oberst Lather, Karl-Heinz 01.10.1993 -
31.12.1994
Aus der Heimatschutzbrigade
42 ging die Panzergrenadierbrigade 42 hervor.
Unterlagen folgender Heimatschutzkommandos
und -brigaden befinden sich im Bundesarchiv
-Militärarchiv:
Heimatschutzkommandos
13, 14, 17, 18
Heimatschutzbrigaden
37, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 61, 62, 63, 64, 65, 66
Inhaltliche
Charakterisierung: Mobilmachungsübungen; Truppenbesuche;
Organisationsbefehle; Truppenübungsplatzaufenthalte;
Jahresausbildungsbefehle; Offizier- und
Unteroffizierweiterbildung; Übungen; Chronik.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Zitierweise: BArch BH
33/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch BH 33
- Umfang
-
528 Aufbewahrungseinheiten; 18,4 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Heimatschutzbrigade 56 (HSchBrig 56), 1981-1993
Entstanden
- 1968 - 1994