Bestand
Militärischer Nachlass Dr. Benjamin Graeter, Generalarzt II. Klasse *1832 +1919 (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
1979 von Oberstudienrat Wolf Hagen an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben.
1. Zur Biographie Dr. Benjamin Graeters: Benjamin Christian Graeter wurde am 4. Mai 1832 in Neckarweihingen, Oberamt Ludwigsburg, geboren. Er besuchte das Gymnasium in Stuttgart und studierte Medizin an der Universität Tübingen. 1856 leistete er eine einjährige Dienstzeit beim vierten Infanterieregiment in Ludwigsburg. Anschließend arbeitete er etwa zwei Jahre als Oberamtswundarzt in Waiblingen. Graeter begann seine militärische Karriere als Mediziner im Jahr 1859. Während seiner Laufbahn diente er als Oberarzt, Regimentsarzt, Oberstabsarzt und Generalarzt II. Klasse in verschiedenen Formationen des württembergischen Heeres in Ulm und Stuttgart. 1859 trat Graeter als Oberarzt im Rang eines Oberleutnants in das zweite württembergische Infanterieregiment in Stuttgart ein. Noch im selben Jahr wurde er in dieser Funktion zum Festungsartillerie-Bataillon und Pionierkorps nach Ulm versetzt. 1862 wechselte er als Regimentsarzt zum fünften Infanterieregiment in Ulm, wo er 1869 zum Hauptmann befördert wurde. Nach etwa anderthalb Jahren beim vierten Infanterieregiment und etwa zwei Jahren beim fünften Infanterieregiment in Ulm - ab 1872 als Oberstabsarzt II. Klasse - diente er von 1875 bis 1881 beim Dragonerregiment Nr. 26 in Ulm, ab 1877 als Oberstabsarzt I. Klasse. 1878 wurde er Chefarzt des Ulmer Garnisonslazaretts. Nach 22 Jahren in Ulm wurde Graeter 1881 als Oberstabsarzt I. Klasse zum Ulanenregiment Nr. 19 nach Stuttgart versetzt. 1896 kehrte Graeter zum nunmehr in Stuttgart stationierten Dragonerregiment Nr. 26 zurück. Im selben Jahr wurde er zum Divisionsarzt befördert und schließlich als Generalarzt II. Klasse verabschiedet. Während der Kriege 1866 und 1870/71 stand Graeter auch im Feld. So nahm er 1866 an der Schlacht von Tauberbischofsheim teil und 1870 an den Schlachten von Wörth, Sedan und Villiers sowie an der Belagerung von Paris. In seinen militärischen Funktionen wurden ihm wissenschaftliche Reisen und Fortbildungen nach Oberitalien, Wien, Prag und Berlin bewilligt. Im Laufe seines Lebens erhielt Graeter zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das Ritterkreuz I. Klasse des württembergischen Kronenordens oder das preußische Eiserne Kreuz II. Klasse. Seit 1865 war Graeter mit Marie Ottilie Gabriel, der Tochter eines Ulmer Baurats, verheiratet. Er verstarb am 10. Januar 1919 im Stuttgarter Katharinenhospital.
2. Zum Nachlass Dr. Benjamin Graeters: Der Bestand umfasst vor allem amtliche Unterlagen, die Graeters Dienst im württembergischen Heer einschließlich der zahlreichen ihm verliehenen Orden dokumentieren. Hinzu kommen ein Reisepass und ein Arbeitszeugnis Graeters aus der Zeit vor seinem Eintritt ins Heer sowie Veteranen-Druckschriften von 1895 und 1910 mit einigen offiziellen Fotografien. Der Nachlass kam 1979 als Schenkung des Oberstudienrats Wolf Hagen über die Landesarchivdirektion Baden-Württemberg ins Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Die Dokumente wurden im Mai 2008 unter Anleitung von Dr. Wolfgang Mährle vom Referendar Joachim Brüser verzeichnet. Der Bestand umfasst vier Büschel.
3. Quellenhinweis: Das Hauptstaatsarchiv verwahrt unter der Signatur M 430/1 Bü 889 die Personalakte Graeters. Stuttgart, im Mai 2008 Joachim Brüser Dr. Wolfgang Mährle
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 660/293
- Umfang
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0,02
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
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1857-1910
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1857-1910