Sachakte
Streitig ist der Verkauf des adeligen Hauses und Guts Rijswijk in der Liemers (Niederlande) im Jahre 1641/2 für 7000 Rltr. an Ludwig von Rockelfinck (Rockolfing) zu Nazareth, den Heinrich Momm im Auftrag der inzwischen verstorbenen Eheleute Goswin von Spiering, Präsidenten des pfalzneuburg. Geheimen Rats, Kämmerers und Statthalters des Fürstentums Neuburg an der Donau, und Agnes von Haslang, Frau von Fronberg (Oberpfalz), durchführte. Franz von Spiering zu Tüschenbroich, jül. Marschall, ebenfalls verstorben (getötet durch seinen nun landflüchtigen Bruder Wolfgang Adrian von Spiering), und Magdalena von Spiering zu Kronburg, Geschwister bzw. Schwäger der Verkäufer, haben das verkaufte Gut arrestieren lassen, da sie noch Erbforderungen gegen ihren Bruder Goswin hatten. Sie erhoben Anspruch auf zwei Drittel der dalbergischen Pensionen oder Renten in Höhe von 15000 oberländischen Gulden aus dem Fürstentum Neuburg an der Donau für die Jahre 1624 - 1630, als ihr Bruder sie ungeteilt besaß. Die Appellaten forderten ferner Zinsen in Höhe von 2000 Rtlr. für die Jahre 1642 - 1658 und die Erstattung der Unkosten an der 1. Instanz von über 1600 Rtlr. Heinrich Momm klagte auf Wiedergutmachung seiner Bürgschaft, denn er leistete für die Hälfte des Kaufgeldes gegenüber dem Käufer mit seinen eigenen Gütern im Herzogtum Berg Eviktion und Währschaft. Das RKG bestätigt mit Urteil vom 30. Okt. 1739 das Urteil der Vorinstanz bzgl. des Erbanspruchs des Franz und der Magdalena von Spiering auf die dalbergischen Pensionen. Haus und Gut Rijswick sollen Karl Wilhelm von Spiering eingeräumt werden. Es spricht am 24. Okt. 1742 die Appellanten von der Erbforderung des Franz und der Magdalena von Spiering bzw. ihrer Erben frei. Die Zinsforderung in Höhe von 2000 Rtlr. für die Jahre 1642 - 1658 sei hinfällig, wenn der Appellat von Weichs beschwöre, daß der verstorbene Goswin Wilhelm von Spiering zu Tüschenbroich bei der Invasion des Hauses Rijswijk im Jahre 1569 1800 Rltr. entwendet habe.
Enthaeltvermerke: Kläger: Heinrich Momm, Kauf- und Handelsmann in Düsseldorf, und Maria Susanna von Thurn, Witwe des Wolfgang Adrian von Spiering, Frau zu Fronberg, seit 1664 Momms Witwe Anna Arend, seit 1732 Karl Wilhelm von Spiering, (Bekl.: Agnes von Haslang, Witwe des Goswin von Spiering, Mutter des Wolfgang Adrian von Spiering) Beklagter: Elisabeth Walburg, geb. von Hatzfeldt, Witwe des Franz von Spiering zu Tüschenbroich, jül. Marschalls, ferner Otto Ludwig von Wachenheim, kaiserl. Generalwachtmeister und Obrist, und seine Gattin Maria Hedwig von und zu Kronberg (Kronenburg) und deren Schwester Margaretha Barbara von Kronburg, seit 1734 Joseph Clemens von Weichs, (Kl.: Franz von Spiering, auch namens der Kinder seiner Schwester Maria von Spiering, verheiratete von Kronberg) Prokuratoren (Kl..): Dr. Johann Nikolaus Höen 1658 - Subst.: Dr. Johann Leonhard Schommartz - Subst.: Lic. Johann Konrad Albrecht 1664 - Dr. Johann Hermann Scheurer 1732 - Subst.: Dr. Johann Ludwig Pfeiffer - Lic. Johann Franz Wolff 1745 - Subst.: Lic. Simon Henrich Gondela Prokuratoren (Bekl.): Lic. Johann Walfraff 1659 Prozeßart: Appellationis et mandati attentatorum revocatorii sine clausula Instanzen: 1. Gericht (Richter und Schöffen) von Zevenaar und in der Liemers 1642 - 2. Klev. Hofgericht (Kanzler und Räte) zu Emmerich 1643 - 1658 - 3. RKG 1658 - 1749 (1641 - 1745) Beweismittel: Urkunde über die geleistete Eviktion und Währschaft von 1647 (Q 9). Zession des Johann Philipp Knebel von Katzenelnbogen, verheiratet mit Maria Kämmerin [von Worms], geb. von Spiering, von 1641 betr. Pensionen von insgesamt 23000 oberländischen Gulden (Q 30). Auszug aus den neuburg. Pfennigsmeistereirechnungen von 1618 - 1623 über das dalbergische Kapital von 15000 Florenen (Q 32). Zession von 1641 betr. das dalbergerische Kapital (Q 33). Kaufvertrag über Rijswijk von 1642 (II 161 -167). Beschreibung: 3 Bde., 21 cm; Bd. I: 8 cm, 457 Bl., lose, Q 1 - 33, 34b - 132, 134 - 142; Bd. II: 7,5 cm, 447 Bl., gebunden, Q 34a; Bd. III: 5,5 cm, 380 Bl., gebunden, Q 133.
- Archivaliensignatur
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AA 0627, 3920 - M 1341 b/3416
- Kontext
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Reichskammergericht, Teil VI: M-O >> 1. Buchstabe M
- Bestand
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AA 0627 Reichskammergericht, Teil VI: M-O
- Provenienz
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Dummy
- Laufzeit
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1658 - 1749 (1641 - 1745)
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
07.03.2025, 10:28 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Rheinland. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Sachakte
Beteiligte
- Dummy
Entstanden
- 1658 - 1749 (1641 - 1745)