Bestand

Forstrentamt Colditz (Bestand)

Geschichte: Angaben siehe 2.3.5.2 Forstverwaltung.

Ausführliche Einleitung: Geschichte des Forstrentamtes Colditz

Die Bildung der sächsischen Forstrentämter erfolgte durch die "Bekanntmachung, die Aufhebung der Rentämter, die Errichtung von Bauverwalterstellen und Forstrentämtern und die Verwaltung der Intraden betreffend" [01] vom 21. Februar 1865. Im Königreich Sachsen wurde in Entsprechung der 15 vorhandenen Forstbezirke die gleiche Anzahl an Forstrentämtern eingerichtet. Die Forstrentämter waren dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums zugeordnet.

Das Forstrentamt Colditz nahm seine Tätigkeit am 1. April 1865 auf. Es war Nachfolgebehörde des Rentamtes Colditz und für den Forstbezirk Colditz zuständig, der das Gebiet der neu geschaffenen Gerichtsamtsbezirke Colditz und Lausick umfasste. Der Forstrentbeamte war Mitglied des Forstverwaltungsamtes, dessen Vorstand der Oberforstmeister in Colditz war. [02] In reinen Kassen- und Rechnungsgeschäften war das Forstrentamt unmittelbar dem Finanzministerium unterstellt. [03]

Territorialer Zuständigkeitsbereich des Forstrentamtes Colditz war der Forstbezirk Colditz (Forstbezirk XIV) mit folgenden Revieren:

Revier Thümmlitz

Revier Ebersbach (bereits 1866 im Revier Colditz aufgegangen)

Revier Schönbach (bereits 1866 im Revier Colditz aufgegangen)

Revier Glasten

Revier Tiergarten

Revier Wendishain

Revier Hochweitzschen

Revier Geringswalde

Revier Rochlitz

Revier Borna

Revier Großbothen. [04]


Die Tätigkeit des Forstrentamtes umfasste die Erhebung sowie die Be- und Abrechnung der als Intraden bezeichneten staatlichen Einnahmen, inklusive der Jagdkartengelder. Die Behörde war verpflichtet, das staatliche Eigentum zu erhalten und staatliche Nutzungsrechte wahrzunehmen. Sie nahm die von ihr berechneten Pachtgelder für kleinere staatliche Grundstücke, Teiche und staatliche Nutzungsrechte ein.

Zum Forstrentbeamten wurde 1865 Wilhelm August Tobatzsch ernannt. Spätestens seit 1870 war Karl Oeser in dieser Funktion tätig. Er wurde 1877 durch Friedrich Albert Bachmann abgelöst.

1871 wurde die Zahl der Forstbezirke auf elf reduziert, auch der Forstbezirk Colditz wurde aufgelöst. Das Forstrentamt Colditz bestand jedoch neben dem Forstrentamt Wermsdorf innerhalb des neu gebildeten Forstbezirks Grimma (Forstbezirk XI) weiter. Dem neu entstandenen Forstrentamtsbezirk zugeordnet waren die folgenden Reviere:


Revier Colditz

Revier Glasten (eingegliedert Revier Borna)

Revier Thümmlitz (eingegliedert Revier Hochweitzschen)

Revier Geringswalde (eingegliedert Reviere Wendishain, Rochlitz)

Revier Großbothen.


1880 wurde der Sitz des Forstrentamtes für den Forstbezirk Grimma nach Wurzen verlegt, das Forstrentamt Colditz wurde aufgelöst.


Bestandsgeschichte und –bearbeitung

2000 kamen die Unterlagen des Forstrentamtes Colditz im Zuge einer Bestandsbereinigung aus dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden in das Sächsische Staatsarchiv Leipzig. Der 0,1 lfm umfassende Bestand war durch ein Abgabeverzeichnis des Forstrentamtes Grimma für das Hauptstaatsarchiv Dresden von 1922 erschlossen. Bei Provenienzprüfungen am Bestand Forstkasse Grimma wurde festgestellt, dass hier Akten des Forstrentamtes Colditz enthalten waren. Sie wurden provenienzgerecht eingearbeitet.

Die Klassifikation des vorliegenden Bestandes orientiert sich vor allem an den thematischen Inhalten des überlieferten Schriftguts.

Im Zuge der Erschließung wurden fortlaufende Archivsignaturen vergeben, Titel gebildet und diese wenn nötig durch Enthält-Vermerke erläutert. Neben diesen grundlegenden Verzeichnungselementen wurden auch die Registratursignaturen aufgenommen, um die frühere Bearbeitung bzw. die Zuordnung der Akte innerhalb der Registraturordnung rekonstruieren zu können.

Der Bestand enthält 22 Akten und umfasst 0,4 lfm. Die Unterlagen betreffen den Zeitraum 1746 – 1880.


Überlieferungsschwerpunkte

Die Überlieferung zur Verwaltung und Tätigkeit der Behörde ist sehr lückenhaft. Die meisten Unterlagen betreffen Gebäude- und Grundstücksangelegenheiten.



Verweise auf korrespondierende Bestände


Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig:

20165 Oberforstmeisterei Grimma (1704 – 1932)

20166 Forstrevier Colditz (um 1830 – 1930)

22145 Forstrevier Borna (1843 – 1863)

22146 Forstrevier Geringswalde (1904)

22161 Forstrevier Glasten (vor 1945)



Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden:


10851 Ministerium der Finanzen (1831 – 1945)

10858 Sächsische Landesforstverwaltung (1815 – 1945)

10859 Forsteinrichtungsamt (1812 – 1945)



Quellen und Literatur

Richter, Albert, Geschichte der Organisation der sächsischen Staatsforstverwaltung, Dresden 1935.





Katrin Heil
Oktober 2009





[01] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1865, S. 84 ff.
[02] Richter, Albert, Geschichte der Organisation der sächsischen Staatsforstverwaltung, Dresden 1935, S. 137. Oberforstmeister war bis spätestens 1872 Hans Ernst Freiherr von Manteuffel. Ihm folgte Gustav Oskar Brunst im Amt. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1873, S. 298.
[03] Richter, Albert, Geschichte der Organisation der sächsischen Staatsforstverwaltung, Dresden 1935, S. 137.
[04] Das Revier Großbothen wurde in Kassen- und Rechnungssachen bis 1901 vom Schulrentamt Grimma verwaltet.

Reference number of holding
Sächsisches Staatsarchiv, 20169
Extent
0,40 (nur lfm)

Context
Sächsisches Staatsarchiv (Beständegliederung) >> 02. Königreich und Freistaat Sachsen 1831 - 1945 >> 02.03 Fachbehörden und nachgeordnete Einrichtungen >> 02.03.05 Finanzen >> 02.03.05.02 Forstverwaltung

Date of creation of holding
1846 - 1880

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27.11.2023, 8:58 AM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1846 - 1880

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