Sachakte

Erbschaftsstreit um den Rittersitz Blens an der Rur (Stadt Heimbach, Kr. Schleiden), ein Lehen der Reichsabtei Kornelimünster im jül. Amt Nideggen. Ferdinand von Hövelich (1680 ohne Nachkommen gest.) hat das 1679 heimgefallene Lehen 1680 gegen Erlegung von 600 Rtlr. mit der Genehmigung des Lehnsherrn, es „alienieren“ zu dürfen, erneut erworben. 1681 sind sein testamentarischer Erbe Franz Karl von Frens zu Lauvenburg und 1725 dessen Erbin und Witwe Maria Anna von Frens gen. Hövelich mit Blens belehnt worden. Die letztere soll den streitigen Rittersitz noch vor ihrer Hochzeit mit Heinrich Ferdinand von Cortenbach an denselben veräußert haben. Cortenbach appelliert vom Urteil der Vorinstanz vom 4. Feb. 1755, wonach die Erben von Frens in das streitige Gut einzuweisen seien, an das RKG und erhebt Einrede gegen die Zuständigkeit der Vorinstanzen. Der Fall hätte vor der Lehnkammer von Kornelimünster verhandelt werden müssen. Die Appellatinnen beanspruchen als nächste Agnaten, d. h. als Nichten des letzten Lehnsinhabers Franz Karl von Frens zu Lauvenburg und als Nachkommen des vormaligen Lehnsinhabers Bertram von Kolff zu Blens und Vettelhoven und seiner Tochter Elisabeth von Kolff zu Blens das Lehen. Die Vorinstanz verweigert die Herausgabe der Gerichtsakten, weil die Appellation gegen das jül. Privileg „de_non_appellando_a_sententiis_in_possessorio“ verstoße.

Enthaeltvermerke: Kläger: Freiherr Heinrich Ferdinand von Cortenbach zu Altenhagen, Obristwachtmeister und Kommandant zu Zweibrücken, (Bekl.) Beklagter: Erbengemeinschaft von und zu Frens: Georg Anton Dominicus Freiherr von Beissel zu Gymnich namens seiner Gattin Maria Anna von Frens, Karl Friedrich Melchior Freiherr von Kesselstadt namens seiner Gattin Isabelle Therese von Frens und Maximilan Heinrich von Droste namens seiner Gattin Maria Katharina von Frens, alle Töchter des Franz von und zu Frens und der Isabella von Brabeck, bzw. ihre Erbnachfolger, namentlich Franz Hugo Edmund von Beissel zu Gymnich, H. B. von Kesselstadt und Adolf Heidenreich von Droste, (Kl.) Prokuratoren (Kl.): Dr. Heinrich Wilhelm Clarwasser 1755 - Subst.: Lic. Heinrich Joseph Brack - Lic. Ferdinand Wilhelm Brandt 1758 - Subst.: Lic. von Bostell Prokuratoren (Bekl.): Lic. Johann Werner [1751] 1755 - Subst.: Lic. C. C. Blavier - Subst.: Lic. Gotthard Johann Hert [1752] 1755 - Subst.: Lic. Johann Jakob Duill [1754] 1755 Prozeßart: Appellationis cum mandato den Rittersitz zu Blentz betr. Instanzen: 1. Jül.-berg. Hofrat zu Düsseldorf (1746 - ?) - 2. Jül.-berg. Geheimer Rat (Kanzler und Räte) zu Düsseldorf als Revisionsgericht (? - 1755) - 3. RKG 1755 - 1760 (1680 - 1759) Beweismittel: Neubelehnung des Freiherrn Ferdinand von Hövelich, kurköln. Geheimer Rat, Amtmann zu Liedberg, Herr zu Lauvenburg, gegen Erlegung von 600 Rtlr. 1680; Lehnbrief von 1681 für Franz Karl von Frens zu Lauvenburg und Kendenich; Lehnbrief von 1725 für Maria Anna von Frens gen. Hövelich, Witwe des Franz Karl von Frens; Zustimmung des Abts von Kornelimünster von 1733 zur Übertragung des Rittersitzes Blens 1730 durch Maria Anna von Frens und Hövelich an Heinrich Ferdinand von Cortenbach; Genealogie der Appellatinnen (Q 7 - 13). Insinuationsgebühren (Q 15). RKG- „Mandatum decreti attentative lati cassatorium, revocatorium et inhibitorium sine clausula“ vom 12. Dez. 1755 (Q 20). Urteil des jül.-berg. Geheimen Rats vom 4. Feb. 1755 in Revisionssachen Frens ./. Cortenbach (Q 27). RKG- „Mandatum ulterius attentatorum revocatorium et inhibitorium sine clausula“ vom 15. Juni 1756 mit (Bei-)Urteil vom 9. April 1756 (Q 29). RKG-(Bei- )Urteile vom 5. Juni 1758 und 7. März 1759 (Prot.). Beschreibung: 4,5 cm, 198 Bl., lose; Q 1 - 37, 7 Beilagen von 1756 - 1759.

Reference number
AA 0627, 1222 - C 885/1995

Context
Reichskammergericht, Teil II: C-D >> 1. Buchstabe C
Holding
AA 0627 Reichskammergericht, Teil II: C-D

Provenance
Dummy
Date of creation
1755 - 1760 (1680 - 1759)

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07.03.2025, 10:38 AM CET

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  • Sachakte

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  • Dummy

Time of origin

  • 1755 - 1760 (1680 - 1759)

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