Archivale
Belästigung und Tätlichkeiten
Enthält: Pastor Reidt schickt dem Gericht einen schriftlichen Bericht, dass am letzten Sonntag, dem 7. Mai, als er mit seinen Pfarrkindern (’mit meinen Schäfflein und Kirspelskinderen [Kirchspiels-]’) aus der morgendlichen Lehrstunde kam, etwa auf der Höhe von Johann Jaixens Haus, die Knechte ’gleich auß einem Biennenkorb herfliegendt’ die jungen Mädchen aus der Gruppe, von denen eine ihr Gebetbuch, die andere ihren Rosenkranz in Händen hielt, während sie ihre Andacht verrichteten, kurzerhand mit sich in das Haus hineinrissen ’und zu ihrem leichtfertigem Tantzspill in meiner Gegenwardt eingezwungen’. Der Pastor beklagt die schlimme, gottferne Zeit, ’in deme ein ieder, so woll Herschaften als Elteren ihre Kinder und Dienstpotten zur Kirchen zu schicken ein Abschewen tragen’ würde, wie auch ’ohne deme gegen Gott widerstrebent dieienigen, so auß dem Gottesdienst kommen, zu attaquiren und molestiren’ [sich unterstünden]. Ihm selbst hätten sie vorgehalten, dass er ihnen nichts zu befehlen oder zu verbieten hätte. Solches Widerstreben gegen die geistliche und weltliche Obrigkeit, weil den Mutwilligen ’der Zaum so lang gelaßen’, künftig zu unterbinden, bittet er um Verfolgung und Bestrafung der Täter. Widrigenfalls werde er sich an die höhere Obrigkeit wenden. Das Schriftstück ist betitelt ’Memorial’. Ein Vermerk deutet darauf hin, dass die Klage zur Brüchtenstrafe weitergeleitet wurde.
- Archivaliensignatur
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Ge, 581
- Bestand
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Gericht
- Kontext
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Gericht >> 4.1 Beleidigung, üble Nachrede - ohne und mit Tätlichkeiten
- Laufzeit
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[1679 oder 1684]
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
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07.03.2025, 09:49 MEZ
Datenpartner
Stadtarchiv Kerpen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Archivale
Entstanden
- [1679 oder 1684]