Bestand

Nachlass Moritz Christoph Henninger (1774-1841), Vogt in Kürnbach (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Der Nachlass wurde dem Generallandesarchiv 1960 von Emma Klebsattel geschenkt.

Inhalt und Bewertung

Persönliche Papiere und private Korrespondenz u.a. auch von Vater Jakob Friedrich Henninger, Onkel Johann Christoph Henninger und Ehefrau Rosina Magdalena, geb. Drechsel, Rechtsstreitigkeiten, finanzielle Angelegenheiten, Erbschaftssachen.-Akten der Vogtei Kürnbach, u.a. Gerichtsangelegenheiten, Steuern und Abgaben, Liegenschaften, Protokolle (1. Hälfte 19. Jahrhundert).

1. Vorwort: Moritz Christoph Friedrich Henninger wurde am 18. Mai 1774 im württembergischen Unteröwisheim geboren. Er besuchte das Gymnasium in Heidelberg. Von 1790 bis 1794 arbeitete er bei seinem Vater, dem Gerichtssschreiber Jakob Friedrich Henninger in Unteröwisheim. 1794 wechselte Moritz Henninger, der inzwischen zum Amtsschreiberscribenten aufgestiegen war, nach Derdingen zu Amtsschreiber Oswald über. Von 1797 bis 1800 arbeitete er als Gerichtsschreiber abermals bei seinem Vater in Unteröwisheim. Von 1800 bis 1806 wurden im die Aufgaben eines Substituten beim Amt Dornstetten übertragen. Während dieser Zeit legte er das Kameralexamen (1800) und das württembergische Regierungsexamen (1803) ab. In den Jahren 1806 bis 1810 war Henninger beim Amt Güglingen ebenfalls als Substitut tätig. Am 11. November 1810 übernahm er die Stelle des verstorbenen Gerichtsschreibers und Schultheißenamtsverwesers Bodamer im Kondominatsort Kürnbach. Neben diesen beiden Ämtern hatte er auch diejenigen des Waisenrichters und des Teilungskommissars inne. Am 1. August 1811 heiratete Moritz Henninger Rosina Magdalena Drechsel, die Tochter eines Metzgermeisters aus Kürnbach. Aus der Ehe gingen fünf Söhne hervor. 1821 wurde Henninger zum Vogt ernannt, verlor aber die Funktionen als Waisenrichter und Gerichtsschreiber. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1836 versah er die Ämter des Vogts und des Teilungskommissars. Am 15. August 1841 starb Moritz Christoph Friedrich Henninger.

2. Zur Ordnung: Der vorliegende Nachlass wurde dem Generallandesarchiv um 1960 durch Emma Klebsattel als Geschenk übergeben. Die Stücke waren völlig ungeordnet und durch die lange unsachgemäße Lagerung zum Teil stark verschmutzt und beschädigt, sodass in einzelnen Fällen eine Restaurierung notwendig war. Die ersten Ordnungsarbeiten führte im Jahr 1980 die Archivinspektoranwärterin Karin Hegen durch. Endgültig geordnet und verzeichnet wurde der Nachlass im Frühjahr 1981 von der Archivinspektoranwärterin Gudrun Vetter. Es wurden drei Hauptrubriken eingeführt: A Moritz Henninger, B Familie Henninger, C Sammlung. Die Hauptrubrik A gliedert sich wiederum in I "Privat" mit den allgemeinen Unterlagen über Schule, Heirat, Rechtsstreitigkeiten Henningers, den Schriftstücken über Liegenschaften und finanzielle Angelegenheiten sowie der Privatkorrespondenz; in II "Berufliches" mit den persönlichen Unterlagen Henningers über seinen beruflichen Werdegang und in III "Vogtei Kürnach"; dieser Abschnitt enthält Schriftstücke, die vor oder während seiner Amtszeit im Kondominatsort Kürnach entstanden sind, und ist aufgeteilt in Allgemeines, Gerichtsangelegenheiten, Finanzen, Steuern und Abgaben und Liegenschaften. Unter der zweiten Hauptrubrik B "Familie Henninger" finden sich die schriftlichen Hinterlassenschaften des Vaters, Jakob Friedrich Henninger, des Onkels Johann Christoph Henninger, der Ehefrau Rosina Magdalena, der Söhne Gottlieb, Ludwig (mit Ehefrau Luise), Jakob Friedrich, Eberhard Benjamin und Karl August Ernst Henninger sowie des Enkels Theodor Henninger. Außerdem wurde eine Rubrik mit den Schriftstücken aus der weiteren Verwandschaft der Familie angefügt. Anhand der im Nachlass enthaltenen Materialien und mit Hilfe der Standesbücher (390/577, 579-581) wurden für die Familien Henninger, Drechsel und Fesenbeck Verwandtschaftstafeln erstellt. Die Hauptrubrik C "Sammlung" beinhaltet Druckschriften und handschriftliche Stücke, die in keinem direkten Zusammenhang mit den oben genannten Personen stehen. Die Reinschrift des Repertoriums fertigte Frau Passani. Das analoge Findbuch wurde 2017 von Sonja Walter in ein Online-Findmittel übertragen. Die Tiefenerschließung erfolgte 2018 durch René Gilbert im Rahmen eines von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg finanzierten Projekts. Zusätzlich versah Gilbert den Bestand mit Orts- und Personenindizes. Der Bestand umfasst 86 Nummern bzw. 3,80 lfm.

3. Literatur: Literatur: Gemeindeordnung für den Kondominatsort Kürnbach, Pforzheim 1838 Feigenbutz, Leopold: Kurzer Abriss der Geschichte des Marktfleckens Kürnbach im Kraichgau, Bruchsal 1888 Becker, Eduard: Geschichte des Kondominats zu Kürnbach bis 1598, Darmstadt 1903 Drechsler, Heike: Kürnbach... einst Marktflecken zweier Staaten, Ubstadt-Weiher 2005, S. 104-116 [über Moritz Henninger]

Reference number of holding
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, N Henninger
Extent
86 Akten

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Nachlässe >> Andere Nachlässe >> Henninger

Date of creation of holding
1701-1896

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Last update
03.04.2025, 11:03 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1701-1896

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