Bestand

B Rep. 048 Amtsgericht Schöneberg (Bestand)

Vorwort: Amtsgericht Schöneberg

Das Amtsgericht Schöneberg wurde Ende Mai 1945 im Zuge der Neuordnung des Berliner Gerichtswesens durch die Alliierten Besatzungsmächte wieder eingerichtet. Vom 01.06.1945 bis zum 30.09.1946 (?) bestanden auf dem Gebiet dieses Gerichtsbezirkes die Amtsgerichte (Stadtbezirksgerichte) Schöneberg (Sitz Elßholzstraße 32) und Friedenau (Sitz Lauterstraße 20 / Rathaus). Eventuelle überlieferte Dokumente aus dieser Zeit werden dem Amtsgerichtsbestand nach dem 30.09.1946 zugeordnet. Nach dem 30.09.1946 führte das neu eingerichtete Gericht die Bezeichnung Amtsgericht Schöneberg.
Seinen Hauptsitz hat es in der Grunewaldstraße 66-67 im Bezirk Schöneberg, Nebenstelle ist seit 1973 Ringstraße 9 (Lichterfelde).
1946 richtete man bei den Amtsgerichten Schöneberg, Mitte, Charlottenburg und Wedding Jugendstaatsanwaltschaften und Jugendgerichte ein. Diese besondere Zuständigkeit wurde jedoch bereits 1950 dem Amtsgericht Tiergarten zugeordnet.
Im Jahr 1973 wurden die Gerichtsbezirke des Amtsgerichts Schöneberg, Lichterfelde und Zehlendorf unter der Bezeichnung Amtsgericht Schöneberg zusammengeführt und ist damit seitdem zuständig für die Bezirke Schöneberg, Steglitz und Zehlendorf. Es unterstand der Dienstaufsicht der Senatsverwaltung für Justiz.
Durch die Spaltung der Berliner Justiz im Jahre 1949 wurden dem Amtsgericht Schöneberg besondere Aufgaben übertragen, die vorher das Amtsgericht Berlin-Mitte wahrgenommen hatte. Seitdem führte Schöneberg das Zentral-Schuldnerverzeichnis und die Testamentszentralkartei fort. Dazu kamen die zentralen Zuständigkeiten nach dem Personenstandsgesetz (Ablehnung durch den Standesbeamten und Eintragsberichtigungen), Entscheidungen nach dem Verschollenheitsgesetz als Ersatzgericht, Erledigung von Rechtshilfeersuchen von im Ausland lebenden Deutschen. Beim Amtsgericht Schöneberg wurden ebenfalls zentral für Berlin (West) Urkunden und Urkundenrollen sämtlicher eingetragener Notare hinterlegt.

Im Bestand wurden ausschließlich Urkunden und Urkundenrollen der Berliner Notare bis 1870 zurückreichend verwahrt. Die Akten gelangten seit den fünfziger Jahren in regelmäßigen Abständen durch Abgaben in das Landesarchiv.
Die Unterlagen des Notariatsarchives (Jahrgänge 1928 - 1970) wurden 2013-2014 in die Verwahrung des Amtsgerichtes zurückgeführt.

Strafakten des Amtsgerichts Schöneberg bis 1950 sind dem Bestand B Rep. 051 Amtsgericht Tiergarten zugeordnet worden.

Die zeitweise im Landesarchiv Berlin überlieferten Notariatsakten 1862-1870, Rechtstreit Boehlau und Dr. Kayser ./. Neue Rahnsdorfer Boden AG (1933-1938), Nachlaßakte und Todeserklärung Dr. Joseph Goebbels wurden 2013/14 in den Geschäftsbereich der Justiz zurückgeführt.

Enthält:
Todeserklärungen.

Nicht erschlossen: 222.50 [lfm]

Laufzeit:
1940 - 1955

Benutzung:
Findkartei und Abgabeliste (nur vom an die Justiz zurückgegangene Notariatsarchiv)
Benutzungsbeschränkung

Verweise:

-> LAB A Rep. 348 Amtsgericht Schöneberg
-> LAB B Rep. 051 Amtsgericht Tiergarten

Literatur:
-> Scholz, Friedrich: Berlin und seine Justiz. Geschichte des Berliner Kammergerichtsbezirks 1945-1980, Berlin 1982.

Bestandssignatur
B Rep. 048

Kontext
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> B Bestände (West-) Berliner Behörden bis 1990 >> B 5 Justizbehörden >> B 5.1 Gerichte und Staatsanwaltschaften

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Letzte Aktualisierung
28.02.2025, 14:13 MEZ

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