Bericht

Zur Rolle der Nominallöhne für die Handels- und Leistungsbilanzüberschüsse: Eine ökonometrische Analyse für Deutschland

Eine makroökonomisch orientierte Lohnpolitik in Deutschland in den Jahren 2001 bis 2015 hätte bewirkt, dass die realen Nettoexporte deutlich weniger stark gestiegen wären. Aber sie hätte das Entstehen der deutschen Handels- und Leistungsbilanzüberschüsse nicht nennenswert gebremst. Zwar wäre das Exportvolumen zurückgegangen, die höheren Exportpreise hätten aber zu einem Anstieg der Exportumsätze geführt, so dass die nominal ausgewiesenen Leistungsbilanzüberschüsse kaum gesunken wären. Eine solche Lohnpolitik hätte aber stärkeres binnenwirtschaftliches Wachstum bewirkt und einen nennenswerten positiven Effekt auf die Verteilung (steigende Lohnquote) gehabt. Darüber hinaus hätte diese Lohnpolitik die Haushaltslage des Staates verbessert und damit die Voraussetzungen für finanzpolitische Impulse geschaffen. Eine Kombination aus makroökonomischer Lohnpolitik und unterstützender Finanzpolitik, die den durch die kräftigeren Lohnerhöhungen entstehenden finanzpolitischen Spielraum nutzt, senkt den nominalen Handels- und Leistungsbilanzüberschuss stärker als eine reine Lohnpolitik. Die Überschüsse würden sich vor allem wegen stärkerer Importe infolge einer besseren binnenwirtschaftlichen Entwicklung verringern. Für eine EU-konforme Reduzierung des Leistungsbilanzüberschusses müsste der Staat allerdings einen sehr viel stärkeren Finanzimpuls setzen.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Series: IMK Report ; No. 125

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Horn, Gustav A.
Lindner, Fabian
Stephan, Sabine
Zwiener, Rudolf
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Hans-Böckler-Stiftung, Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK)
(wo)
Düsseldorf
(wann)
2017

Handle
URN
urn:nbn:de:101:1-201707111504
Letzte Aktualisierung
12.07.2024, 13:20 MESZ

Objekttyp

  • Bericht

Beteiligte

  • Horn, Gustav A.
  • Lindner, Fabian
  • Stephan, Sabine
  • Zwiener, Rudolf
  • Hans-Böckler-Stiftung, Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK)

Entstanden

  • 2017

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