Bild
Schlafendes Städtchen
Einen ersten größeren Erfolg konnte der Berliner Landschaftsmaler Türcke, ein Schüler von Friedrich Kallmorgen, 1905 mit dem Nachtstück „Schlafendes Städtchen“ verzeichnen, das in einer Palette aus olivgrünen Tönen die Silhouette einer Kleinstadt unter türkisfarbenem Sternenhimmel zeigt. Die Nacht mit ihrer besonderen Stimmung hatte schon die Romantiker gereizt. Nachtlichtphänomene, seien es vom Mond geheimnisvoll beleuchtete Landschaften oder im Spiel künstlichen Lichts belebte Straßendunkel, reichen als Thema der Malerei bis in die Barockzeit zurück. Gerade das Dramatische der Lichtinszenierung aber, das beispielsweise auch Max Schlichtings nahezu zur selben Zeit entstandenes Bild „Unter dem Sternenzelt“ (1904, A I 840) prägt, ist Türckes Nachtansicht fremd. Künstliche Lichtquellen fehlen ganz; allein der Himmel fängt in der aufziehenden Morgendämmerung zu leuchten an und taucht die Szene in ein geheimnisvolles Zweilicht. So liegt das Städtchen in einer schweren Stille da, die mit der geringen Modulation der Palette korrespondiert. Die Kastanie im Vordergrund, ein beliebtes Motiv dieser Jahre, mit den sich überdeutlich vor dem Himmel abzeichnenden Blättern verschärft den symbolistischen Zug des Bildes. Das Motiv und das Dekorative der Darstellung erinnern an Wandteppiche der Zeit. | Regina Freyberger
- Standort
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventarnummer
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A I 894
- Maße
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Höhe x Breite: 120,5 x 149,5 cm
Rahmenmaß: 144 x 174 x 7,5 cm
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Ereignis
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Erwerb
- (Beschreibung)
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1905 Ankauf aus der Großen Berliner Kunstausstellung
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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vor 1905
- Rechteinformation
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Letzte Aktualisierung
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08.08.2023, 11:02 MESZ
Datenpartner
Alte Nationalgalerie. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bild
Beteiligte
Entstanden
- vor 1905