Bestand

Familienarchiv Eisenlohr (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Aus dem Nachlass des Heidelberger Physikers Philipp Lenard. Geschenk von Frau Gunhild Gerland an das Generallandesarchiv 2011

Inhalt und Bewertung

Vor allem Familienkorrespondenz des Mannheimer Geheimen Hofrats und Medizinalreferenten Wilhelm Eisenlohr, seiner Frau Auguste geb. Catoir und ihrer Söhne Friedrich und Wilhelm

Familie und Überlieferung: Der Zusammenhang der Mannheimer Familie Eisenlohr mit der badischen Pfarrer-, Beamten- und Wissenschaftlerdynastie Eisenlohr ist noch zu klären; dass ein solcher Zusammenhang besteht, machen die Verschwägerungen und Berufskarrieren wahrscheinlich (vgl. die Verwandtschaftsbeziehungen zur Karlsruher Familie Schrickel, aus der der Leibarzt Großherzog Karl Friedrichs stammte). Ludwig Wilhelm Eisenlohr, Geheimer Hofrat und Medizinalreferent in Mannheim, war verheiratet mit Auguste geb. Catoir aus Frankfurt. Deren Schwestern Wilhelmine Schrickel und Jenny (Köstner?) gehören zu den Briefschreibern. Von den drei Söhnen Wilhelm, Friedrich/Fritz und August wird Friedrich (1831-1904) bisher am genauesten erkennbar: Er promovierte und habilitierte sich in Heidelberg im mathematisch-physikalischen Fach. Über seine erste Frau Mathilde geb. Schlehner (1836-1859) bzw. deren Schwester Pauline, seine zweite Frau (geb. 1839), bestand eine Beziehung zum Heidelberger Physiker Philipp Lenard, dessen Frau Kathy ebenfalls eine geb. Schlehner war; Lenards Tochter Ruth stand in Briefkontakt mit "Onkel Fritz" Eisenlohr in Jena, wohl einem Sohn dieses älteren Friedrich Eisenlohr. Mit dem Nachlass Lenard gelangte testamentarisch die Familienkorrespondenz Eisenlohr an Franz Berger, dessen Enkelin Gunhild Gerland/Unna den eigentlichen Lenard-Nachlass an das Deutsche Museum, die Eisenlohr-Korrespondenz an das Generallandesarchiv Karlsruhe weitergab. Eine Tochter des älteren Friedrich Eisenlohr, Mathilde (geb. 1859, gest. wohl nach 1949 in Herrenalb) war verheiratet mit dem späteren Heidelberger Landgerichtsrat Adolf Gautier. Auch aus dieser Familie haben sich Briefe im Nachlass Lenard erhalten, nicht zuletzt von Mathildes Tochter Leni aus der Schweiz.

Inhalt: Die breit gestreute Familienkorrespondenz reicht mit den ältesten Briefen in die Generation der Eltern Wilhelm Eisenlohrs zurück, deren Schrift und Stil noch die Erziehung im 18. Jahhrundert verrät. Thematisch kreisen die Briefe um Familie, Gesundheit, Ausbildung, Reisen und Finanzen. Auch die Revolution 1848/49 gehört zu diesem biedermeierlichen Alltag: Besorgt bieten Karlsruher Verwandte der Mannheimer Familie den Unterschlupf in der ruhigeren Residenzstadt an. Aber auch Karten aus der Schweiz während des 2. Weltkriegs, die bis zum Kriegsende Politik und Überleben konsequent ausklammern, zeigen die gattungstypischen Merkmale solcher für die Mentalitätsgeschichte unentbehrlichen Quellen. Der Bestand umfasst ca. 140 Schriftstücke in 4 Nummern bzw. 0,1 lfd.m Karlsruhe, im Oktober 2011 Konrad Krimm

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Eisenlohr
Umfang
4 Nummern

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Familien- und Herrschaftsarchive >> Bürger >> Eisenlohr
Verwandte Bestände und Literatur
Personalakte Friedrich Eisenlohr: GLA 76 Nr. 1952. Nachlass Lenard im Deutschen Museum München

Bestandslaufzeit
1831-1949

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1831-1949

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