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Badende Frauen

Um 1848/49 zeichnete sich im Schaffen des Künstlers ein stilistischer Wandel ab, der durch eine Reise nach Paris im August 1851 und die Auseinandersetzung mit der ›paysage intime‹ der Schule von Barbizon beeinflußt wurde. Vor allem zeigte sich Spitzweg von den mit Nymphen und Kindern belebten Waldinterieurs fasziniert, mit denen damals Narcisse Virgilio Díaz de la Peña reüssierte: kleinformatige, poetische Darstellungen, die sich durch lockere Malweise, ungewöhnliche Leuchtkraft der Farben und reizvolle Lichtkontraste auszeichneten. Angeregt von dessen Kompositionen widmete sich nun auch Spitzweg wiederholt der Gestaltung stimmungsvoller Waldszenen mit Nixen, Feen oder badenden Frauen (vgl. G. Roennefahrt, Carl Spitzweg, München 1960, S. 182–185). Zugleich suchte er, eine ironische Distanz zu diesem klassischen Sujet der Kunstgeschichte – zu der Tradition von Giorgione und Adam Elsheimer – zu behalten, indem er den Kanon des Idealen auf humorvolle Weise persiflierte. Die Entzauberung der Idylle erfolgte einerseits durch eine Übersteigerung der Gestik. Andererseits betonte er, wie schon Blechen (vgl. Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 920), das Alltägliche der Situation. Spitzweg interessierte vor allem die Wiedergabe des Atmosphärischen, was ihm über die koloristische Wirkung fein abgestufter Braun- und Grüntöne und durch das Verschmelzen der Formen in überzeugender Weise gelang. | Gerd-Helge Vogel

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 147
Maße
Rahmenmaß: 31,5 x 42 x 2,5 cm
Höhe x Breite: 26,3 x 37,2 cm
Material/Technik
Öl auf Pappe

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1916 Ankauf von der Galerie Eduard Schulte, Berlin
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
um 1851

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

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Objekttyp

  • Bild

Beteiligte

Entstanden

  • um 1851

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