Bestand

55. Infanterie-Brigade: Feld (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Bei Kriegsbeginn gehörte die 55. Infanterie-Brigade zur 28. Infanterie-Division. Ihr unterstanden das Leib-Grenadier-Regiment 109 und das Grenadier-Regiment 110.

Inhalt und Bewertung

Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung einer größeren militärischen Einheit, ihren Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die militärischen Operationen, die Kriegstätigkeit, die Kampfhandlungen, die Kriegstagebücher, die militärischen Befehle und die Demobilmachung.

Brigadestab: Bei Kriegsbeginn gehörte die Brigade zur 28. Infanterie-Division. Ihr unterstanden das Leib-Grenadier-Regiment 109 und das Grenadier-Regiment 110. Sie gehörte während des Krieges zum Bereich der folgenden höheren Stäbe: August 1914 bis 17.07.1916 28. Infanterie-Division 17.07.1916 bis 13.08.1916 28. Reserve-Division 14.08.1916 bis Demobilmachung 28. Infanterie-Division . Die kommandierenden Generale waren: Juli 1914 bis 24.03.1916 Generalmajor Kurt von Olszewski 24.03.1916 bis 31.05.1918 Generalmajor Gustav Böhm 31.05.1918 bis Demobilmachung Oberst Fritz von Selle . Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände aufstellen.

Division "von der Heyde" bzw. "von Olszewski": Der unter der Bezeichnung "Division von der Heyde" gebildete Kampfverband wurde im Mai 1915 der "Armeegruppe von Pristelwitz" unterstellt. Ab dem 18.06.1915 übernahm der Stab der 55. Infanterie-Brigade das Kommando über die "Division von der Heyde", die sich ab diesem Zeitpunkt nach dem Kommandeur Kurt von Olszewski nannte. Am 07.07.1915 übernahm Generalleutnant Müller von der 47. Landwehr-Infanterie-Brigade den Befehl über die "Division von Olszewski". Die 55. Infanterie-Brigade trat hierbei wieder in den Verband der 18. Infanterie-Division zurück.

Bestandsgeschichte: Nach Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des Grenadier-Regiments 109. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Das Schriftgut der 55. Infanterie-Brigade für die Zeit vor dem 1. Weltkrieg ist im Bestand 456 F 62 überliefert. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 108 Faszikel mit einem Umfang von 2,60 laufenden Metern.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Reference number of holding
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 20
Extent
108 Archivalieneinheiten

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Brigaden
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Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935.
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Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908.
Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368.
Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138.
Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Date of creation of holding
1914-1919

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Last update
03.04.2025, 11:03 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1914-1919

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