Figur
Fortuna oder Venus
Die nackte Frauengestalt steht mit rund ausschwingender Hüfte in einem elegant ausbalancierten Kontrapost, so dass jede ihrer Ansichtsseiten eine harmonisch ausgewogene Silhouette ergibt. Ihren Kopf hat sie nach links zum angewinkelten Arm gewendet, in dessen erhobener Hand sie einst ein Attribut hielt, an der man die Figur leicht hätte identifizieren können. Zunächst dachte man an einen Spiegel, in dem sie ihre Schönheit bewunderte. Sie wäre dann als Venus, als Göttin der Schönheit und der Liebe zu bezeichnen. Doch die feinen, winzigen Bohrungen in ihren Händen weisen darauf hin, dass sie vermutlich ein mit Drähten befestigtes Tuch hielt, das sich hinter ihrem Rücken wie ein Segel aufblähte. Auch wenn die Kugel, als Symbol der Erde, zu ihren Füßen fehlt, auf der die wankelmütige Glücksgöttin Fortuna balancierend das Schicksal lenkt, sollte doch ihre Herkunft in einem ähnlichen Kontext gesucht werden. Im Gegensatz zu Aktdarstellungen der Frührenaissance, besticht die Berliner Figur durch ihre höfische Eleganz. In der Allansichtigkeit und den fließenden Körperformen spiegeln sich manieristische Tendenzen der italienischen Spätrenaissance wieder, die der Goldschmied und Medaillist Christoph Weiditz während seiner Tätigkeit am Hof Karl V. kennenlernte.
- Location
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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
- Collection
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Skulpturensammlung (SKS)
- Inventory number
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8497
- Measurements
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Tiefe: 6,1 cm (Sockel)
Tiefe: 3,3 cm (Objekt)
Breite: 6,1 cm (Sockel)
Höhe: 13,4 cm (ohne Sockel)
Breite: 4,9 cm (Objekt)
Höhe: 21,8 cm (mit Sockel)
- Material/Technique
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Bronze, feuervergoldet
- Classification
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Figur (Sachgruppe)
- Rights
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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
- Last update
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09.04.2025, 10:14 AM CEST
Data provider
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Figur