Bestand

Tondokumente der SDR-Wortdokumentation aus den Jahren 1945 bis 1949 (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Die Tondokumente wurden vom SDR-Tonarchiv zum Kopieren an das AV-Archiv 1995 überlassen. Die Originalbänder gingen nach dem Kopieren an den SDR zurück. Im Jahr 2014 wurden die DAT-Kassetten extern digitalisiert.
Inhalt und Bewertung
Dieser Bestand umfaßt Kopien des Gesamtbestandes der Tondokumente der SDR-Wortdokumentation aus den Jahren 1945-1949. Die Überlieferung der Tondokumente, soweit sie Radio Stuttgart bzw. den SDR betreffen, ist bruchstückhaft. Wer sich einen Überblick über das Gesamtprogramm der Jahre 1945 bis 1949 verschaffen will, sei auf die Bestände des Historischen Archivs des SDR verwiesen.
Unter dem überlieferten Programm werden hier alle Eigenproduktionen von Radio Stuttgart und des Süddeutschen Rundfunks verstanden, einschließlich der gesendeten Übernahmen von anderen Sendern. Von den Inhalten her gesehen sind folgende drei Gruppen zu erkennen, aus denen sich die damaligen Kriterien der Bewahrung erschließen lassen:
1.Kultur und Unterhaltung:
Zu der ersten Gruppe gehören Hörspiele, literarische Lesungen, Kabarett- und Unterhaltungssendungen. Sie repräsentieren etwa 55 Prozent der überlieferten Tondokumente des Programms. Deutlich ist bei ihnen, daß der Repertorienwert bei der Aufbewahrung die entscheidende Rolle spielte. Diese Sendungen waren und sind im Programm wiederverwendbar. Auffällig ist, daß eine große Zahl von literarischen Lesungen u.a. der Sendereihe "Dichter lesen aus ihrem Werk" aufbewahrt wurde. Hier scheinen neben der Möglichkeit der Wiederverwendung nach Auswahlkriterien eine Rolle gespielt zu haben, die diese Sendungen im klassischen Sinne als bewahrenswertes Kulturgut verstanden.
2.Politische Sendungen:
Etwa 35 Prozent der überlieferten Tondokumente des Programms betreffen Sendungen, die die wichtigsten politischen Entwicklungen vor allem in den drei Westzonen einschließlich der Gründungsphase der Bundesrepublik beinhalten. Dabei bilden einen Schwerpunkt die Aufnahmen, die sich mit Württemberg-Baden und der Diskussion über die Südweststaatsfrage beschäftigen.
Die Aufbewahrung dieser Sendungen war nicht nur im Hinblick auf ihre Wiederverwendbarkeit hin erfolgt, wie etwa der Jahresrückblick 1949 (Nr. 856) nahelegen könnte. Vielmehr scheint ein Bewußtsein eine Rolle gespielt zu haben, die "großen historischen Ereignisse" des Neuanfangs, die auf Band festgehalten worden waren, auch nach dessen aktuellen Gebrauchswert für die Zukunft zu bewahren.
3.Rundfunkgeschichte:
Gut dokumentiert sind Sendungen oder Aufzeichnungen, die sich mit dem Aufbau, der Organisation und den Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, insbesondere des SDR beschäftigen. Ihre Bewahrung zeigt das Interesse, die zum Teil komplizierten Anfänge des Rundfunks auch auf Band festzuhalten und damit die eigene Geschichte zu dokumentieren. Raritäten sind dabei drei Aufnahmen aus den Jahren 1947 und 1949, die das frühe Interesse von Radio Stuttgart bzw. des SDR an einer Hörerforschung zum Ausdruck bringen.
Neben den Stimmen der Dichter, Politiker und Rundfunksprecher sind in den Tondokumenten nur selten die der Menschen zu hören, zu denen gesprochen wurde. Es fehlen weitgehend die Stimmen der Kriegsheimkehrer und Kriegsversehrten, der Trümmerfrauen, der Währungsgeschädigten und anderer durch Krieg und Kriegsfolgen Betroffener. Themen des Alltags werden nur in wenigen Beiträgen behandelt. Auch wenn die Tondokumente im Vergleich mit der schriftlichen Überlieferung nur einen Bruchteil des Programms widergeben, so sind es doch nur sie, durch die gehört werden kann, wie Radio Stuttgart bzw. der SDR damals klang.

Dieser Bestand umfaßt Kopien des Gesamtbestandes der Tondokumente der SDR-Wortdokumentation aus den Jahren 1945-1949. Die Überlieferung der Tondokumente, soweit sie Radio Stuttgart bzw. den SDR betreffen, ist bruchstückhaft. Wer sich einen Überblick über das Gesamtprogramm der Jahre 1945 bis 1949 verschaffen will, sei auf die Bestände des Historischen Archivs des SDR verwiesen. Unter dem überlieferten Programm werden hier alle Eigenproduktionen von Radio Stuttgart und des Süddeutschen Rundfunks verstanden, einschließlich der gesendeten Übernahmen von anderen Sendern. Von den Inhalten her gesehen sind folgende drei Gruppen zu erkennen, aus denen sich die damaligen Kriterien der Bewahrung erschließen lassen: 1.Kultur und Unterhaltung: Zu der ersten Gruppe gehören Hörspiele, literarische Lesungen, Kabarett- und Unterhaltungssendungen. Sie repräsentieren etwa 55 Prozent der überlieferten Tondokumente des Programms. Deutlich ist bei ihnen, daß der Repertorienwert bei der Aufbewahrung die entscheidende Rolle spielte. Diese Sendungen waren und sind im Programm wiederverwendbar. Auffällig ist, daß eine große Zahl von literarischen Lesungen u.a. der Sendereihe "Dichter lesen aus ihrem Werk" aufbewahrt wurde. Hier scheinen neben der Möglichkeit der Wiederverwendung nach Auswahlkriterien eine Rolle gespielt zu haben, die diese Sendungen im klassischen Sinne als bewahrenswertes Kulturgut verstanden. 2.Politische Sendungen: Etwa 35 Prozent der überlieferten Tondokumente des Programms betreffen Sendungen, die die wichtigsten politischen Entwicklungen vor allem in den drei Westzonen einschließlich der Gründungsphase der Bundesrepublik beinhalten. Dabei bilden einen Schwerpunkt die Aufnahmen, die sich mit Württemberg-Baden und der Diskussion über die Südweststaatsfrage beschäftigen. Die Aufbewahrung dieser Sendungen war nicht nur im Hinblick auf ihre Wiederverwendbarkeit hin erfolgt, wie etwa der Jahresrückblick 1949 (Nr. 856) nahelegen könnte. Vielmehr scheint ein Bewußtsein eine Rolle gespielt zu haben, die "großen historischen Ereignisse" des Neuanfangs, die auf Band festgehalten worden waren, auch nach dessen aktuellen Gebrauchswert für die Zukunft zu bewahren. 3.Rundfunkgeschichte: Gut dokumentiert sind Sendungen oder Aufzeichnungen, die sich mit dem Aufbau, der Organisation und den Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, insbesondere des SDR beschäftigen. Ihre Bewahrung zeigt das Interesse, die zum Teil komplizierten Anfänge des Rundfunks auch auf Band festzuhalten und damit die eigene Geschichte zu dokumentieren. Raritäten sind dabei drei Aufnahmen aus den Jahren 1947 und 1949, die das frühe Interesse von Radio Stuttgart bzw. des SDR an einer Hörerforschung zum Ausdruck bringen. Neben den Stimmen der Dichter, Politiker und Rundfunksprecher sind in den Tondokumenten nur selten die der Menschen zu hören, zu denen gesprochen wurde. Es fehlen weitgehend die Stimmen der Kriegsheimkehrer und Kriegsversehrten, der Trümmerfrauen, der Währungsgeschädigten und anderer durch Krieg und Kriegsfolgen Betroffener. Themen des Alltags werden nur in wenigen Beiträgen behandelt. Auch wenn die Tondokumente im Vergleich mit der schriftlichen Überlieferung nur einen Bruchteil des Programms widergeben, so sind es doch nur sie, durch die gehört werden kann, wie Radio Stuttgart bzw. der SDR damals klang. zitiert nach: Georg Polster, Einleitung, S. VIII ff, in: Tondokumente 1945 - 1949. Bestandsverzeichnis. Redaktion: Brigitte Grimm, Georg Polster Fachbereich Archivwesen und Dokumentation. Wortdokumentation Band 1. Süddeutscher Rundfunk, Stuttgart 1990

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 5/001
Extent
856 Tondokumente

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Audiovisuelles Archiv >> Kopierte Film- und Tondokumente

Date of creation of holding
1945-1949

Other object pages
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rights
Last update
20.01.2023, 3:09 PM CET

Data provider

This object is provided by:
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1945-1949

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