Bestand
A Rep. 020-46 Königin-Luise-Schule in Friedenau (Bestand)
Vorwort: A Rep. 020-46 Königin-Luise-Schule
1. Schulgeschichte
Bereits 1904 regte Bürgermeister Schnackenburg die Gründung einer öffentlichen höheren Mädchenschule an. Aber erst im Juni 1906 beschloss die Gemeinde Friedenau die Errichtung einer höheren Mädchenschule zu Ostern 1907 und die Übertragung der Rektorenstelle an Franz Hannemann. So fand am 9. April 1907 die Feier zur Eröffnung als Öffentliche Höhere Mädchenschule in Friedenau in dem Volksschulgebäude Rheingaustraße 7 statt. Der Unterricht begann mit 145 Schülerinnen. Im August 1908 wurde durch die Umgestaltung des höheren Mädchenschulwesens in Preußen die Erhöhung der Schuljahre von neun auf zehn und der Aufbau von Frauenschulen oder höherer Lehrerinnenseminare durchgesetzt. Damit konnte auch an der Königin-Luise-Schule 1910 eine 10. Klasse eingerichtet werden.
In den Jahren 1910/1911 errichtete die Gemeinde Friedenau nach Entwürfen des Baurates Hans Altmann ein neues Schulgebäude als Hallenschule in der Goßlerstraße 13-15. Kaiser Wilhelm II. persönlich genehmigte am 7. April 1911 die Namensgebung zur Königin-Luise-Schule . So fand am 24. April 1911 sowohl die Einweihung des neuen Schulhauses in der Goßlerstraße 14 und als auch die Namensgebung statt. Sie umfasste nun 15 Klassen mit 600 Schülerinnen. 1912 wurde die Königin-Luise-Schule als Lyzeum anerkannt.
Im April 1920 wurde eine einklassige Frauenschule eingerichtet und der Abbau der Vorschulklassen begann. Die Anstalt war nun eine 20-klassige höhere Mädchenschule mit einer Oberstufe nach dem neuen Schulreformplan. Am 1. Oktober 1921 übernahm Studiendirektor Dr. Georg Gloege die Direktorenstelle, da Direktor Hannemann Ostern 1921 die Stadtschulratstelle im Bezirksamt Schöneberg inne hatte. 1925 besaß die Schule bereits 23 Klassen mit 789 Schülerinnen und 1927 waren es 27 Klassen mit 873 Schülerinnen. 1929 fanden die ersten Reifeprüfungen mit 38 Schülerinnen statt.
Mit der Neuorganisation des Schulwesens 1938 wurde die Königin-Luise-Schule wurde in Königin-Luise-Schule, Oberschule für Mädchen hauswirtschaftliche und sprachliche Form umbenannt. Durch den Luftangriff vom 23. August 1943 erlitt das Schulgebäude einen großen Schaden. Dabei brannte das Dachgeschoß fast völlig aus und wurde die Aula völlig zerstört. Viele Schülerinnen und Lehrer wurden darauf hin in die KLV-Lager in Albrechtsdorf und in Mirche gebracht. Die Reifeprüfungen 1944 fanden bereits in den KLV-Lagern statt.
Am 14. Mai 1945 wurde der Schulunterricht an der Königin-Luise-Schule mit elf Lehrkräften und 140 Schülerinnen in sieben Klassen im Schulgebäude Rheingaustraße 7 wieder aufgenommen. Im Dezember 1945 wurde beschlossen, der Schule den einen neuen Namen zu geben. Am 28. Mai 1946 wurde auf einer Festveranstaltung die Königin-Luise-Schule in Paul-Natorp-Schule umbenannt. Die ersten Reifeprüfungen nach Kriegsende fanden 1947 mit 13 Schülerinnen statt. Nachdem vom Abriss des Schulgebäudes Abstand genommen wurde, findet am 19. Januar 1950 das Richtfest des neu errichteten Dachstuhls des Schulhauses in der Goßlerstraße 13-15 statt. 1952 wurde die Paul-Natorp-Schule durch die grundlegende Neuorganisation des Berliner Schulwesens zu einer Oberschule wissenschaftlicher Zweig / Neusprachliches und Mathematisches-naturwissenschaftliches Gymnasium in Schöneberg. 1955 besuchten neben den Mädchen erstmals Jungen diese Schule und legten seit 1960 die Reifeprüfung mit ab. 1982 feierte die Schule ihren 75. Geburtstag.
Heute ist die Paul-Natorp-Oberschule ein neusprachliches dreizügiges Gymnasium mit den Jahrgangsstufen 7-13, das mit dem Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife endet. Weitere mögliche Abschlüsse sind der Mittlere Schulabschluß und der schulische Teil der Fachhochschulreife. Sie betreut ca. 650 Schülerinnen und Schüler und hatte im Schuljahr 2006/2007 insgesamt 48 Lehrkräfte und acht Referendare.
Die Schulakten wurden im Jahr 2000 als Zugang 5517 dem Landesarchiv Berlin vom BIL (Gutachterstelle für deutsches Schul- und Studienwesen im Berliner Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung und Schulentwicklung früher Pädagogisches Zentrum) übergeben.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand beinhaltet v. a. Abgangs-, Schluß- und Reifezeugnisse. Eine Akte betr. die Reifeprüfung 1944 und ein Schülerinnenverzeichnis der Frauenschule der Königin-Luise-Schule runden den Bestand ab. Er umfasst 32 Akten (0,90 lfm) mit der Laufzeit 1919-1945.
Zahlreiche Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs.
Der Bestand wird wie folgt zitiert: Landesarchiv Berlin A Rep. 020-46, Nr. ….
3. Literatur- und Quellenverzeichnis
Festschrift der Königin-Luise-Schule zum 25jährigen Bestehen 1907 – 1932 Berlin-Friedenau. Berlin 1932
Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Paul-Natorp-Schule (früher Königin-Luise-Schule). Berlin 1957
Festschrift der Paul-Natorp-Schule zum 75. Jubiläum. Berlin 1982
Schulbericht 1957-1962 der Paul Natorp Schule Neusprachliches und Mathematisches -Naturwissenschaftliches Gymnasium, Berlin 1962
Berlin, Juli 2007 Kerstin Bötticher
- Bestandssignatur
-
A Rep. 020-46
- Kontext
-
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> A Bestände vor 1945 >> A 2 Magistrat der Stadt Berlin >> A 2.4 Nachgeordnete städtische Behörden und Einrichtungen >> A Rep. 020-03 bis A Rep. 020-ff Städtische Schulen
- Bestandslaufzeit
-
1919 - 1945
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Für nähere Informationen zu Nutzungs- und Verwertungsrechten kontaktieren Sie bitte info@landesarchiv.berlin.de.
- Zugangsbeschränkungen
-
Zugangsbestimmungen: Einige Akten sind aufgrund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es gesonderter Zustimmung des Landesarchivs.
- Letzte Aktualisierung
-
28.02.2025, 14:13 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Berlin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1919 - 1945