Bestand
Minensuchgeschwader (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Durch Aufstellungsbefehl Nr. 19 -Marine-
vom 15. Mai 1956 wurde am 16. Mai das 1. Schnelle
Minensuchgeschwader in Wilhelmshaven aufgestellt, das am 12.
Dezember 1956 nach Flensburg und 1992 nach Olpenitz verlegte.
Es gliederte sich zunächst in den Stab und zwölf Schnelle
Minensuchboote. Am 15. Februar 1960 wurde es in 1.
Minensuchgeschwader umbenannt. Das Geschwader unterstand bis
30. September 1958 dem Kommando der Seestreitkräfte und
später -wie alle Minensuchgeschwader- der Flottille der
Minenstreitkräfte.
Die Boote POLLUX
(ex R 140), CASTOR (ex R 138), CAPELLA (ex R 133) und MARS
(ex R 136) wurden dem 1. Minensuchgeschwader am 19. Juni 1956
zugeführt. Die Übergabe der Boote SATURN (ex R 146), SPICA
(ex R 147), JUPITER (ex R 137) und REGULUS (ex R 142) an das
Geschwader fand am 31. Juli 1957 statt.
Mit der Übernahme des Tenders OSTE am 21. Januar 1957
wurde das Geschwader der NATO unterstellt und ab Juni 1957
einsatzmäßig assigniert.
Mit der
Außerdienststellung von fünf alten Booten im Februar 1959
begann der Generationswechsel der Boote. Ab 22. November 1960
erfolgte eine zügige Indienststellung der neuen Schnellen
Minensuchboote der Klasse 340 / 341 mit MIRA. Bis zum 6.
April 1963 wurde das 1. Minensuchgeschwader mit den Booten
KREBS, POLLUX, SIRIUS, SPICA, MARS, ORION, REGULUS, RIGEL und
CASTOR komplettiert. Am 11. Mai 1963 folgte der Tender SAAR
und löste damit den Tender OSTE ab. Ab 1972 erweiterten die
Minentransporter SACHSENWALD und STEIGERWALD (Klasse 762) das
Geschwader. Die Boote KREBS, MIRA und ORION wurden 1973 durch
WAAGE, SKORPION und SCHÜTZE ersetzt. Mit der
Außerdienststellung des Schnellen Minensuchbootes RIGEL 1990
wurde der zweite Generationswechsel beim 1.
Minensuchgeschwader eingeleitet, bis zum Jahreswechsel 1990 /
1991 folgten vier weitere Boote. 1991 wurden die
Minentransporter SACHSENWALD und STEIGERWALD außer Dienst
gestellt.
Mit Wirkung vom 31. Dezember
1992 wurde das 1. Minensuchgeschwader aufgelöst
(Organisations-Änderung Nr. 1 / 92 für den Aufstellungsbefehl
Nr. 19 -Marine- vom 3. Februar 1992).
Mit Organisationsbefehl Nr. 248 -Marine- vom 21. Januar
1992 wurde die Aufstellung des 1. Minensuchgeschwaders (neu)
zum 1. April 1992 verfügt.
Zum 1.
April 1992 stellte in Olpenitz die selbständige
Systemunterstützungsgruppe 1. Minensuchgeschwader auf.
Am 16. Dezember 1992 wurde das Minenjagdboot
FRANKENTHAL der Klasse 332 als Typboot in Dienst gestellt. Im
Jahre 1993 folgten BAD BEVENSEN und der Tender WERRA Klasse
404.
Für das 1. Minensuchgeschwader
trat mit Wirkung vom 31. März 1994 die Auflösung in Kraft.
Die Boote des Geschwaders wurden in jeder Hinsicht der
Flottille der Minenstreitkräfte unterstellt und wurden durch
den dort integrierten Kommandeur des 1. Minensuchgeschwaders
geführt (Organisations-Änderungsweisung Nr. 1/93 für den
Aufstellungsbefehl Nr. 248 vom 8. September 1993).
Nach der Umstrukturierung der Flottille der
Minenstreitkräfte 1994 konnte am 23. Januar 1996 das 10.
Minenjagdboot SULZBACH-ROSENBERG in Dienst gestellt werden.
Seitdem war das 1. Minensuchgeschwader wieder komplettiert
und ein weiterer Generationswechsel abgeschlossen. Die Boote
FRANKENTHAL, BAD RAPPENAU und SULZBACH-ROSENBERG wurden 2002
dem 3. Minensuchgeschwader unterstellt. Das Geschwader
verfügte im Jahr 2005 über zehn Minenjagdboote der Klasse 332
und den Tender WERRA.
Am 21. Dezember
2005 wurde das 1. Minensuchgeschwader im Zuge des
Transformationsprozesses der Bundeswehr und Umstrukturierung
der Marine zur Anpassung an das neue Aufgabenspektrum
aufgelöst.
Kommandeure 1.
Minensuchgeschwader:
Korvettenkapitän
Graef, Adolf 06.1956 - 02.1958
Korvettenkapitän Albrecht, Ulrich 02.1958 -
08.1958
Korvettenkapitän Duch, Oswald
(i.V.) 08.1958 - 10.1958
Fregattenkapitän Klemm, Walter 10.1958 - 02.1960
Fregattenkapitän Gerke, Ernst-August 03.1960
- 02.1962
Fregattenkapitän Kleemann,
Franz 02.1962 - 03.1963
Korvettenkapitän Mertineit, Horst 04.1963 -
03.1965
Korvettenkapitän Anschütz,
Hans-Hellmut 04.1965 - 07.1967
Fregattenkapitän Slezak, Leo 08.1967 - 03.1970
Fregattenkapitän Dietze, Gernot 04.1970 -
03.1973
Fregattenkapitän Petersen,
Hans-Joachim 04.1973 - 09.1975
Fregattenkapitän Christmann, Reiner 10.1975 -
09.1978
Fregattenkapitän Wolff,
Jan-Eicke 10.1978 - 09.1982
Fregattenkapitän Dräger, Harald 10.1982 - 09.1986
Fregattenkapitän Hoepner, Detlef 09.1986 -
09.1988
Fregattenkapitän Hirtz,
Klaus-Peter 09.1988 - 09.1991
Fregattenkapitän Bäßler, Wolf Christian 10.1991 -
09.1994
Fregattenkapitän Ringe, Jörg
09.1994 - 09.1996
Fregattenkapitän
Giese, Jürgen 10.1996 - 09.1998
Fregattenkapitän Tugel, Thomas 10.1998 - 03.2000
Fregattenkapitän Mann, Michael 03.2000 -
02.2003
Fregattenkapitän Koch, Gerald
02.2003 - 12.2004
Fregattenkapitän
Richter, Volker 12.2004 - 12.2005
Inhaltliche
Charakterisierung: Fast alle Minensuchgeschwader haben
Unterlagen an das Bundesarchiv-Militärarchiv abgegeben.
Lediglich vom 8. und 10. Minensuchgeschwader sowie vom
Minenschiffgeschwader / Minenlegergeschwader sind keine Akten
im Bestand BM 28 vorhanden.
Einen
großen Teil der Überlieferung umfassen die 31 Tagebücher des
1. (Schnellen) Minensuchgeschwaders aus der Zeit von 1956 bis
1979. Das Geschwadertagebuch des 2. Minensuchgeschwaders
enthält den Zeitraum vom 17. Juli 1956 bis 31. August 1961.
Die Militärischen Tagebücher des 6. Minensuchgeschwaders
geben nur Auskunft über die Jahre 1965, 1966 und 1967. Das
Kriegstagebuch des Minenjagdbootes MARBURG
(Minenabwehrverband Südflanke) aus 1991 umfasst drei
Archivalieneinheiten.
Neben den
Militärischen Tagebüchern bilden die Ausbildungsreisen und
Übungen einzelner Geschwader, insbesondere des 3.
Minensuchgeschwaders, einen weiteren Schwerpunkt in der
Überlieferung. Daneben sind Geschwaderbefehle und Ständige
Befehle der Flottille der Minenstreitkräfte zu erwähnen. Eine
Akte gibt Auskunft über die Außerdienststellung der
Küstenminensuchboote CUXHAVEN, DÜREN, KONSTANZ, MARBURG, ULM,
VÖLKLINGEN und WEILHEIM zwecks Umbau zu Minenjagdbooten (1976
- 1983).
Erwähnenswert sind auch die
Chronik des 1. Minensuchgeschwaders und Gästebücher von
Schnellen Minenbooten des gleichen Geschwaders sowie ein
Fotoalbum aus dem Jahre 1964 vom Besuch der deutschen
Minensuchboote im schwedischen Västeras.
Technische Informationen über die Binnenminensuchboote
der Klasse 393 und 394 sowie die Küstenwachboote des Typs 60
befinden sich ebenfalls im Bestand.
Erschließungszustand:
Findbuch, Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung:
VS-Anteil: 3 AE
Zitierweise: BArch BM
28/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch BM 28
- Umfang
-
152 Aufbewahrungseinheiten; 1,8 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen der Marine
- Bestandslaufzeit
-
1954 - 2005
- Provenienz
-
1. Minensuchgeschwader (1. MSG), 1956-2005
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- 1. Minensuchgeschwader (1. MSG), 1956-2005
Entstanden
- 1954 - 2005