Forschungsbericht | Research report
Anführer der Gegenrevolution: Saudi-Arabien und der arabische Frühling
Das Königreich Saudi-Arabien hat die Revolutionen in der arabischen Welt unbeschadet überstanden und sich als unumstrittene Führungsmacht der Monarchien und reichen Öl- und Gasförderstaaten etabliert. Darüber hinaus jedoch verbindet sich in Saudi-Arabien und den Golfstaaten die Furcht der Herrscher vor der aufbegehrenden Bevölkerung mit dem Konflikt, der zwischen Iran und seinen regionalen Gegenspielern besteht und von wachsenden konfessionellen Spannungen begleitet wird. Saudi-Arabien und seine Verbündeten sehen in den Unruhen der Schiiten in der saudi-arabischen Ostprovinz und in Bahrain keine Protestbewegungen gegen autoritäre Regime, sondern in erster Linie den Versuch Irans, mit Hilfe der arabischen Schiiten legitime Regierungen zu stürzen. Saudi-Arabien fürchtet schon seit längerem, dass Teheran darauf aus ist, im Nahen Osten eine Vormachtstellung einzunehmen. Deshalb versucht das Königreich seit 2005, Iran mit einer zunehmend entschlossenen Regionalpolitik entgegenzutreten. Dabei fährt das Land seit Frühjahr 2011 zweigleisig. Erstens versuchte es, die Monarchien in Jordanien und Marokko zu stabilisieren, und stellte sich auf die Seite des Militärs in Ägypten, so dass Saudi-Arabien zum wichtigsten Vertreter des autoritären Status quo (ante) in der Region wurde. Zweitens ging Riad immer häufiger in die Offensive. Im März 2011 eilte Saudi-Arabien gemeinsam mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Katar der bahrainischen Führung zu Hilfe, als die dortigen Proteste einheimischer Schiiten außer Kontrolle zu geraten drohten. Noch entschlossener geht Saudi-Arabien in Syrien vor, wo es - verstärkt seit September 2013 - die Opposition und Aufständische mit Geld und Waffen unterstützt, um zum Sturz des mit Iran verbündeten Assad-Regimes beizutragen. (Autorenreferat)
- Weitere Titel
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Leading the counter-revolution: Saudi Arabia and the Arab Spring
- Sprache
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Deutsch
- Umfang
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Seite(n): 29
- ISSN
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1611-6372
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
- Erschienen in
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SWP-Studie (8/2014)
- Thema
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Internationale Beziehungen
Politikwissenschaft
Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Protestbewegung
Opposition
Religionspolitik
Islam
Marokko
Regionalpolitik
innere Sicherheit
Innenpolitik
arabische Länder
Ägypten
Saudi-Arabien
Iran
Bahrain
Revolution
Sicherheitspolitik
bilaterale Beziehungen
Syrien
Persischer Golf
Jordanien
Nahost
Außenpolitik
internationale Beziehungen
politischer Konflikt
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Steinberg, Guido
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
- (wo)
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Deutschland
- (wann)
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2014
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-391862
- Rechteinformation
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
-
21.06.2024, 16:26 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Forschungsbericht
Beteiligte
- Steinberg, Guido
- Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
Entstanden
- 2014