Bestand
Nds. Landesarchiv - Hauptstaatsarchiv Hannover - (Bestand)
Enthält: u.a. Verwaltung (v.a. Personalakten, Jahresberichte, Tagebücher), Bausachen, Ausleihe von Archivalien, Benutzung durch Behörden und Private, Übernahmen staatlichen, kommunalen und privaten Schriftguts, Handakten zur Ausstellung "Niedersachsen und Russland" 1992
Geschichte des Bestandsbildners: Vorbemerkung: Zur Geschichte des (Haupt-)Staatsarchivs Hannover vor 1945/1950 siehe das Vorwort zum Bestand Hann. 1/3.
1. Organisation und Zuständigkeiten
Mit der Gründung des Landes Niedersachsen 1946 wurden alle staatlichen Archive der Vorgängerterritorien in die Nds. Archivverwaltung eingegliedert. Die Staatsarchive in Aurich, Bückeburg (ab 1961), Hannover, Osnabrück, Oldenburg, Stade (ab 1959) und Wolfenbüttel waren zunächst eigenständige obere Landesbehörden, die direkt der Staatskanzlei unterstellt waren, welche die Dienst- und Fachaufsicht ausübte. Aus dem bisher Preußischen Staatsarchiv Hannover wurde das Nds. Staatsarchiv Hannover, dessen Bezeichnung zum 1. März 1971 in "Hauptstaatsarchiv Hannover" (HStA) geändert wurde (Nds. MBl. 1971, S. 149).
Neben dem Hauptsitz des Staatsarchivs bzw. HStA Hannover in der Calenberger Neustadt existieren zwei unselbständige Außenstellen, die dem Hauptsitz unterstellt sind. Wichtigste Außenstelle ist der Archivneubau von 1972 in Pattensen, in dem der Großteil der Archivalien des HStA/Standortes Hannover aufbewahrt wird. Eine weitere Außenstelle ist das Bergarchiv in Clausthal-Zellerfeld, das vom Hauptsitz aus archivfachlich betreut wird, aber vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) betrieben wird und diesem angegliedert ist.
Das Staatsarchiv bzw. HStA Hannover wurde ähnlich wie die übrigen Staatsarchive in Niedersachsen von einem Archivdirektor geleitet, dem mehrere Referate unterstanden. Für übergreifende Angelegenheiten des staatlichen Archivwesens war in der Staatskanzlei das Referat 203 ("Staatsarchivverwaltung") zuständig, dessen Leitung zeitweise durch den Leiter des HStA Hannover ausgeführt wurde.
Geschichte des Bestandsbildners: Mit dem Gesetz zur Umsetzung der Verwaltungsmodernisierung im Geschäftsbereich der Staatskanzlei vom 5. November 2004 (Nds. GVBl. 2004, S. 402) wurde zum 1. Januar 2005 das Niedersächsische Landesarchiv (NLA) eingerichtet, in das die bisher eigenständigen Staatsarchive und das HStA Hannover integriert wurden. Damit gingen die Aufgaben des Referats 203 in der Staatskanzlei teilweise auf das in der gleichen Behörde angesiedelte Referat 201 über (Aufsicht), teilweise aber auf das NLA selbst, wo als Steuerungs- und Koordinierungseinheit die "Zentrale Archivverwaltung" eingerichtet wurde. Diese unterstand direkt dem Präsidenten als Leiter des NLA und war für alle zentralen archivfachlichen sowie Querschnittsaufgaben zuständig. Die einzelnen Staatsarchive wurden in Dienststellen des NLA zunächst unter Beibehaltung ihrer Bezeichnung umgewandelt, verloren aber praktisch ihre Eigenständigkeit. Anstelle der Referatsgliederung in den Staatsarchiven wurden Dezernate eingerichtet.
2011 wurde mit der Neuausrichtung der Organisationsstruktur des NLA begonnen, infolgedessen zum 1. Oktober 2013 eine neue Geschäftsordnung in Kraft trat. Diese sieht die Umwandlung der Staatsarchive in Standorte des NLA und die Eingliederung der "Zentralen Archivverwaltung" sowie der in Bückeburg und Pattensen befindlichen Zentralen Werkstatt des NLA in den Standort Hannover (ehem. HStA Hannover) vor. Des Weiteren wurde eine Geschäftsleitung zur Unterstützung des Präsidenten gebildet, die sich aus diesem und mehreren Standortleitungen zusammensetzt. Innerhalb der Standorte wurden die Dezernate durch Teams abgelöst. Inzwischen wurden die Standorte in Abteilungen umbenannt.
Geschichte des Bestandsbildners: Rechtsgrundlage für die Arbeit der staatlichen Archive ist das Nds. Archivgesetz (NArchG) vom 25. Mai 1993. Seit 1946 ist das Staatsarchiv/HStA Hannover zuständig für die obersten und zentralen Fachbehörden des Landes Niedersachsen (und seiner Rechtsnachfolger) sowie die Mittleren und Unteren Landesbehörden in dem von ihm betreuten Sprengel. Dieser Sprengel war bis 1978 im Wesentlichen deckungsgleich mit den Bezirken der Regierungspräsidenten von Hannover (ab 1961 ohne Schaumburg), Hildesheim und Lüneburg. Kurzzeitig war das Staatsarchiv Hannover auch für die Behörden im Regierungsbezirk Stade zuständig, bis 1959 in Stade wieder ein Staatsarchiv eingerichtet wurde. Durch Erlass vom 2. März 1978 (Nds. MBl. 1978, S. 454) wurde die Zuständigkeit des HStA auf den neu zugeschnittenen Regierungsbezirk Hannover (ohne Landkreis Schaumburg) beschränkt, der zum 1. Februar 1978 aus dem bisherigen Regierungsbezirk Hannover sowie aus Teilen des aufgelösten Regierungsbezirks Hildesheim (Landkreise Hildesheim und Holzminden) gebildet wurde.
Die Verwaltungsreform in Niedersachsen 2005 (u.a. Auflösung der Bezirksregierungen) und der Zusammenschluss der Staatsarchive zum NLA hat zur Folge, dass sich der sachliche Zuständigkeitsbereich des HStA bzw. der Abteilung Hannover seitdem erheblich vergrößert hat, da seither zahlreiche kleinere lokal bzw. regional zuständige Mittlere und Untere Behörden zu einer landesweit zuständigen Oberen Behörde (oft mit lokalen/regionalen unselbständigen Einheiten) zusammengeschlossen wurden, für die die Abteilung Hannover als Nachfolgerin des HStA verantwortlich ist.
Geschichte des Bestandsbildners: 2. Baugeschichte nach 1945
Seit Sommer 1945 lief die Rückführung der ausgelagerten Archivalien in das Archivgebäude an, zudem war auch zum Jahresbeginn eine äußerst umfangreiche Aktenabgabe der Stader Regierung zu vermerken. In dieser Zeit wurde das Staatsarchiv von einer zweiten Katastrophe heimgesucht, als am 9. Februar 1946 ein völlig überraschendes Hochwasser der Leine das Gebäude drei Tage lang in einer Höhe von zwei Metern unter Wasser setzte. Die davon betroffenen ca. 2,5 km Akten und ca. 40.000 Pergamenturkunden tragen bis heute zum Teil irreparable Wasserschäden.
Erst nach der Währungsreform von 1948 wurde die Instandsetzung des schwer beschädigten Archivgebäudes begonnen und Ende 1952 abgeschlossen. Alle anderen Lösungen - etwa ein Neubau an völlig anderer Stelle - scheiterten am Geld. Somit hat das Hauptstaatsarchiv Hannover als eines der wenigen deutschen Archive seinen Dienstsitz in einem Archivzweckgebäude aus der Barockzeit. Bei der Instandsetzung des 1943 ausgebrannten Westflügels wurde die Form von 1893 weitgehend beibehalten, allerdings wurde auf eine Rekonstruktion des ursprüngliche Nebeneingangs, wie er im Ostflügel noch in der Fassade sichtbar ist, verzichtet. Im Inneren erhielt der Westflügel eine neue Aufteilung der Magazin- und Verwaltungsräume.
Als Aushilfsmagazin für den dringend benötigten Raumbedarf war noch im Jahr 1946 ein nicht mehr für seine ursprüngliche Bestimmung genutzter Hochbunker in Hannover-Bothfeld angemietet worden. Die Einrichtung selbstständiger Staatsarchive in Stade (1959) und Bückeburg (1961) entlastete die Magazinsituation nur vorübergehend, weil der jährliche Zuwachs an historisch wertvollen Unterlagen, die nun nicht mehr nur aus den unteren und mittleren Landesbehörden, sondern auch aus den Ministerien und oberen Behörden des neu gegründeten Landes Niedersachsen kamen, die wenigen Raumreserven schnell ausfüllte.
Geschichte des Bestandsbildners: In den späten 1960er Jahren wurden die Planungen für einen Archivneubau aus der Vorkriegszeit wieder aufgegriffen. Unter dem Eindruck der Katastrophen von 1943 und 1946 wurde eine Außenstelle in Pattensen, in vermeintlich sicherer Randlage außerhalb der Großstadt, geplant. Als nach dreijähriger Bauzeit 1972 der moderne Archivbau in Pattensen fertig gestellt worden war, konnte das Hilfsmagazin im Bothfelder Bunker geräumt werden.
In Pattensen lagern heute 80 % aller Archivalien des Hauptstaatsarchivs Hannover. Dort konnten baulich, technisch und organisatorisch Bedingungen geschaffen werden, die den Anforderungen an die Sicherung, Aufbewahrung und Pflege wertvollen Kulturgutes gerecht werden. Die Außenstelle umfasst neben einem Lesesaal und Büroräumen auch eine Werkstatt, die der Restaurierung beschädigten Archivguts dient.
Weitere Umbauarbeiten im Haupthaus in Hannover erfolgten im Zusammenhang mit dem Auszug der Landesbibliothek in einen Neubau zwischen 1978 und 1982, wodurch nunmehr eine klare Trennung zwischen öffentlichem (Empfang, Garderobe, Lesesaal für Archivnutzer) und nicht-öffentlichem Bereich (Büros für den Magazindienst und die Archivmitarbeiter, Magazinräume, Fotowerkstatt) hergestellt werden konnte. 1989 bis 1990 erfolgte eine weitere Sanierung des Gebäudes, laufende Umbauarbeiten sind derzeit im Gang.
Stand: Dezember 2015
Geschichte des Bestandsbildners: 3. Leiter/Leiterinnen des (Haupt-)Staatsarchivs Hannover ab 1946 (seit 2013 Standortleitung bzw. Abteilungsleitung)
1938-1959 Georg Schnath (1945-1948 kommissarisch Rudolf Grieser)
1960-1978 Carl Haase (ab 1964 zugleich Leiter der Archivverwaltung)
1979-1989 Manfred Hamann
1989-2001 Dieter Brosius
2001-2013 Manfred von Boetticher
2013-2015 Christine van den Heuvel
2015-2018 Sabine Graf
seit 2019 Nicolas Rügge
Geschichte des Bestandsbildners: 4. Präsidenten/Präsidentinnen des NLA
2005-2014 Bernd Kappelhoff (1999-2004 Leiter der Archivverwaltung)
2015-2018 Christine van den Heuvel
seit 2018 Sabine Graf
Bestandsgeschichte: Die vorliegende Neuordnung wurde in ihren Grundsätzen durch den Angestellten Lathwesen in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchivoberinspektor Haase geplant. Eine Kommission unter Vorsitz von Staatsarchivdirektor Dr. Diestelkamp und bestehend aus den Herren Staatsarchivrat Dr. Ohnsorge, Staatsarchivrat a. D. Dr. Engel sowie den beiden Erstgenannten sprach in mehreren Sitzungen den Entwurf durch und erarbeitete die vorliegende Fassung des Registraturplanes.
Stand: vor 1967
Mit Wirkung vom 1. Januar 1967 ist die laufende Dienstregistratur Hann. 1/4 von der liegenden auf eine hängende Schriftgutablage umgestellt worden. Die Akten der hängenden Schriftgutablage (als Fortsetzungsvolumina der liegenden) tragen generell das Anfangsdatum vom 1. Januar 1967, unabhängig vom tatsächlichen Datum des ersten darin abgehefteten Vorgangs.
Mit Wirkung vom 1. Januar 2008 wurde die Bestandssignatur von Hann. 1/4 in Nds. 71 umgeändert.
Der Archivbestand besteht derzeit nur aus einer Akzession (Acc. 110/98), die regelmäßig durch Zugänge aus der Dienstregistratur ergänzt wird.
Die Benutzerakten werden nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist von ca. 15 Jahren in Auswahl archiviert, um einen Querschnitt der Benutzergruppen und der Bandbreite der für die Archivnutzung relevanten Themen (wissenschaftlich, genealogisch, heimatkundlich) zu dokumentieren. Es werden insbesondere aussagekräftige Anfragen bzw. solche mit ergiebigen Antworten in den Bestand übernommen, darüber hinaus aber auch einzelne durch die Person der Anfragenden begründete Fälle.
Stand: Dezember 2015
Findmittel: EDV-Findbuch 2019
Bearbeiter: Lathwesen (vor 1967)
Bearbeiter: Dr. Christian Helbich (2015)
- Bestandssignatur
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Nds. Landesarchiv, Abt. Hannover, NLA HA, Nds. 71
- Umfang
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32,3
- Kontext
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Nds. Landesarchiv, Abt. Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> 1 Staatliche Bestände >> 1.13 Land Niedersachsen >> 1.13.1 Allgemeines, Landesregierung
- Verwandte Bestände und Literatur
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Literatur: Carl Haase/Walter Deeters (Bearb.), Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs Hannover, Bd. 1 (Abt. Cal., Celle und Hild.) (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung 19), Göttingen 1965, hier S. 7-10 (Einleitung)
Literatur: Manfred Hamann, Geschichte des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover, 2 Teile, in: Hannoversche Geschichtsblätter NF 41 (1987), S. 39-87 und NF 42 (1988), S. 35-119.
- Bestandslaufzeit
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1928-2013
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
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27.01.2023, 13:36 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1928-2013