Akten | Bestand
Haus der Begegnung e.V. (Bestand)
Vorwort: Das "Haus der Begegnung e.V." wurde mit der Förderung des Free Europe Cititzens Committee am 6. September 1957 in München eröffnet. Mit dem 1. Juli 1965 ging das Haus völlig in die Hände des deutschen Vereins über. Gegründet wurde dieses zur Förderung der kulturellen Begegnung von und mit den heimatlosen Ausländern und ausländischen Flüchtlingen. Eine Partnerschaft mit den Exilgruppen war durch das Kuratorium gegeben, in dem zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten der verschiedenen Länder vertreten waren. Dem Haus der Begegnung stand lange Jahre Dr. h.c. Johannes Maurer (1907-1985), Sozialreferent beim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und soziale Fürsorge, als erster Vorsitzender vor, als Hausleiter fungierte Janis Liepins. Ihre Handakten finden sich in dem Bestand. Im Zuge der politischen Neuordnung Europas wurde der Verein nach 40 Jahren zum Jahresende 1997 aufgelöst.
Seine Aufgaben führte das Haus der Begegnung bis in die 1960er Jahre erfolgreich aus und wurde vom Finanzamt für Körperschaften in München wegen Förderung der Völkerverständigung als besonders förderungswürdig erklärt und 1982 zu den Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen gehörig anerkannt. Gefördert wurde die wertvolle Tätigkeit - das Kennenlernen der Kulturgüter der östlichen Nachbarn Deutschlands - durch den Freistaat Bayern, die beiden christlichen Kirchen, die Stadt München, den Bayerischen Rundfunk und kleinere Spender. Zuerst fand der Verein in der Rauchstraße 22 ein Zuhause, bis er später in die Rumfordstraße 21 umzog.
Im Haus wurden u. a. kulturelle, wissenschaftliche und künstlerische Vorträge, Ausstellungen, Seminare und Tanzabende gehalten. Nicht nur durch die Protokolle des Vorstandes, des Kuratoriums, des Vereins und der Mitgliederversammlungen wird der Interessierte über die Aktivitäten des Hauses gut unterrichtet, sondern auch durch erhalten gebliebene Einladungen, Programme und die umfassende Korrespondenz. Dabei wird auch ersichtlich, dass zu vielen anderen kulturellen Einrichtungen Kontakte gepflegt wurden. Hintergrundinformationen werden ebenfalls in Form von Verwendungsnachweisen an Förderer, Kontoauszügen, Rechnungen und Quittungen vermittelt. Daran ist gut zu erkennen, dass es nicht leicht war, das Haus der Begegnung zu unterhalten.
Kontakte wurden vor allem zu Russen, Ukrainern, Polen, Litauern, Esten, Tschechen, Letten, Slowaken, Ungarn, Rumänen, Bulgaren, Slowenen, Kroaten, Serben und Albanern gehalten, und dementsprechend befinden sich in den Unterlagen viele nicht deutschsprachige Dokumente. Der Verein verfügte über eine Bibliothek mit Büchern, Zeitungen und Zeitschriften in ost- und südosteuropäischen Sprachen; leider befinden sich diese Bestände nicht im Besitz des Bayerischen Hauptstaatsarchivs.
Der kleine Bestand mit einer Laufzeit von 1951 bis 1994 ermöglicht eine breite Einsicht in die Arbeit dieses beeindruckenden Unternehmens. Gut dokumentiert ist diese Intention in den Jubiläumsschriften, die unter der Literatur aufgeführt sind. Der Tätigkeitsbericht von 1970/1971 enthält Bilder der Häuser in der Rauchstraße und der Rumfordstraße, außerdem von den Veranstaltungen der einzelnen Volksgruppen.
München, den 10. Oktober 2013
Barbara Draxler
Literatur:
Haus der Begegung. Osteuropa: Gast in unserem Haus. Aus unserer Tätigkeit 1970/71
Horst Glassl (verantwortlich): 20 Jahre Haus der Begegnung, München 1977.
Horst Glassl (verantwortlich): 25 Jahre Haus der Begegnung, München 1982.
Horst Glassl (verantwortlich): Haus der Begegnung München 1957-1987, München 1987.
- Bestandssignatur
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Haus der Begegnung
- Umfang
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63
- Sprache der Unterlagen
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deutsch
- Kontext
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Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 5 Abteilung V: Nachlässe und Sammlungen >> 5.2 Verbandsschriftgut >> 5.2.7 Internationale Zusammenarbeit, Landsmannschaften
- Bestandslaufzeit
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1951-1994
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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03.04.2025, 11:04 MESZ
Datenpartner
Bayerisches Hauptstaatsarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
- Akten
Entstanden
- 1951-1994