Bestand
60. Infanterie-Division / 60. Panzergrenadier-Division "Feldherrnhalle" (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben
und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg
Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und
Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 5, Seite
232-234, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff.
übernommen.
60.
Infanterie-Division
(WK II, E 92
Greifswald)
15.10.1939 in Danzig
durch WK II aus der Gruppe Eberhardt; diese war am
1.9.1959 aus dem Kommando Landespolizei Danzig gebildet
worden, das am 1.7.1939 durch den Senat der Freien Stadt
Danzig unter Betreuung durch WK I mit der Werbestelle
Danzig aufgestellt war. Zu den Einheiten der Gruppe
Eberhardt trat das bisher der Brigade Netze unterstellte
Inf. Rgt. (mot.) 92 nach Entmotorisierung:
Inf. Rgt. 92 I.-III. FStO Greifswald, von
der 2. Inf. Div.(mot.)
Inf. Rgt.
243 I.-III. aus Danziger Inf. Rgt. 1
Inf. Rgt. 244 I.-III. aus Danziger Inf. Rgt. 2
Art. Rgt. 160 nur I. Abt. aus Danziger
Art. Abt.
Div. Einheiten 160.
Die Artillerie wurde durch den Art. Rgt.
Stab zbV. 703, le. Art. Abt. 741 und 750, schw. Art. Abt.
761 am 5.11.1939 verstärkt; diese erhielten aber erst am
1.4.1940 die Bezeichnungen Stab, II., III. und IV./Art.
Rgt. 160. Seit dem 18.7.1940 wurde die Division
motorisiert, das Inf. Rgt. 243 wurde aufgelöst, der Stab
in Schützen-Rgt. 114, das I. Btl. in II./Schützen-Rgt.
304, das II. in II./Schützen-Rgt. 394 der 6., 2. und 3.
Pz. Div. umgegliedert; die Inf. Rgt. 92 und 244 wurden
motorisiert, letzteres am 15.9.1940 in Inf. Rgt. 120
(mot.) umbenannt. Bei der Artillerie wurden Stab und I.
Abt. motorisiert, die II., III. und IV. schieden wieder
als Heeresartillerie aus und erhielten ihre alten
Bezeichnungen; neu zum Art. Rgt. 160 trat die II./Art.
Rgt. 77 (FStO Karlsruhe, WK V) als II. und die schw. Art.
Abt. 601 (WK II) als III. schw. Abt.
60. Infanterie-Division (mot.)
(WK XX, E 120 Danzig)
Die
Umbildung wurde auf dem Tr. Üb. Platz Groß-Born am
15.8.1940 durchgeführt:
Inf. Rgt.
92 (mot.) I.-III. aus Inf. Rgt. 92
Inf. Rgt. 120 (mot.) I.-III. aus Inf. Rgt. 244
Kradschtz. Btl. 160 aus MG-Btl. 15 (FStO
Brieg, WK VIII)
Art. Rgt. 160
(mot.) I.-III.
Div. Einheiten
160.
Kradschützen-Btl. 160 und
Aufkl. Abt. 160 wurden am 1.4.1942 verschmolzen, eine H.
Flakart. Abt. 282 am gleichen Tage in Greifenberg/Pommern
gebildet und der Division zugeführt, bei der sie die
Bezeichnung IV. (Flak)/Art. Rgt. 160 erhielt. Am 15.6.1942
wurde die I./Panzer-Rgt. 18 (18. Pz. Div.) in Panzer-Abt.
160 umbenannt. Die Division wurde im Januar 1943 in
Stalingrad vernichtet.
Die
Wiederaufstellung sollte mit Befehl vom 17.2.1943 bei Ob.
West in Südfrankreich (Armeegruppe Felber) bis zum 1.4.
erfolgen unter Zuführung des Gren. Rgt. 271 Feldherrnhalle
der 93. Inf. Div., wurde aber schon am 8. Mai
hinausgeschoben. Aus den Resten der Division selbst wurden
am 15.3.1943 aufgestellt: Stab und I./Gren. Rgt. 92,
I./Gren. Rgt. 120, 13./92, 14./120, Stab und
1.Kp./Panzer-Abt. 160, I./Art. Rgt. 160 mit drei Bttr.,
Pion. Btl. und eine Nachr. Kp. Da die Aufstellung des
Gren. Rgt. 92 (mot.) am 9.4.1943 unabhängig von der
Division als Heerestruppe erfolgte, wurden Stab, I. Btl.
und 13. Kp./92 in Gren. Rgt. 120 umgegliedert. Die
generell am 27.5. verfügte Umbenennung der 60. Inf. Div.
(mot.) in 60. Panzergrenadier-Division kam nicht zur
Durchführung, da die Division mit Befehl vom 14. Juni 1943
in Panzergrenadier-Division Feldherrnhalle (siehe dort)
umbenannt wurde. Das Gren. Rgt. (mot.) 120 wurde
Füsilier-Rgt. Feldherrnhalle. Die Einheiten 160 erhielten
sämtlich die Bezeichnung Feldherrnhalle.
Unterstellung:
a) als 60. Inf.
Div.:
1940
Mai: OKH-Reserve bei St. Ingbert
Juni: XXIV; 1. Armee; "C"; Westen; Lothringen
Juli/Okt.: BdE in Umbildung; Heimat;
Groß-Born
b) als 60. Inf. Div.
(mot.):
Nov.: XVI; 18. Armee; "B";
Osten; Polen
Dez.: XXXX; 12. Armee;
"B"; Osten; Polen
1941
Jan./März; XXXX; 12. Armee; Südost;
Rumänien
Apr.: XIV; 12. Armee;
Südost; Serbien
Mai: XI; 2. Armee;
Südost; Serbien
Juni: BdE (WK XVII)
in Auffrischung
Juli: z. Vfg.; OKH;
Süd; Osten; Shitomir
Aug./Sept.:
III; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; Uman, Dnjepr
Okt.: III; 1. Pz. Armee; Süd; Osten;
Marsupial
Nov./Dez.: z. Vfg.; 1.
Pz. Armee; Süd; Osten; Rostow, Mius
1942
Jan.: III; 1. Pz. Armee;
Süd; Osten; Mius, Stalino
Feb.:
XIV; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; Mius, Stalino
März: III; Kleist; Süd; Osten;
Charkow
Apr./Mai: z. Vfg.; Kleist;
Süd; Osten; Charkow
Juni: III; 6.
Armee; Süd; Osten; Charkow
Juli:
XIV; 1. Pz. Armee; Süd; Osten; Isjum
Aug./Nov.: XIV; 6. Armee; "B"; Osten;
Stalingrad
Dez.: XI; 6. Armee; Don;
Osten; Stalingrad
1943
Jan./Feb.: XI; 6. Armee; Don; Osten;
Stalingrad
c) nach
Wiederaufstellung :
Apr./Mai: in
Aufstellung Felber; "D"; Westen; Südfrankreich
d) als 60. Pf . Gren. Div. :
Juni: in Aufstellung Felber; "D"; Westen;
Südfrankreich
Juli: siehe
Feldherrnhalle
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach
den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für
einen Stichtag pro Monat angegeben; im einzelnen:
1940
9. Juni, 21.
Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
15. Jan., 10.
Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7.
Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
2. Jan., 6.
Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5.
Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
1. Jan., 3.
Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug.,
5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
15. Apr., 15. Mai, 15.
Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov.
(26. Nov.), (31. Dez.)
1945
19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen"
setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten
Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Bearbeitungshinweis:
Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr
1988 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im
April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010
retrodigitalisiert und 2011 sowie 2015
überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher aller
Truppenteile und Dienststellen des Heeres waren auch die
Kriegstagebücher der Generalkommandos und der
bodenständigen Höheren Kommandos vom Mobilmachungstag (26.
Aug. 1939) an beim Heeresarchiv Potsdam einzureichen, wo
sie eine Zugangssignatur erhielten. Diese
Zugangssignaturen wurden anfangs getrennt nach den
Kriegsschauplätzen, nämlich P für Polen und W für Westen
vergeben. Nach Beendigung des West- und des
Norwegenfeldzuges wurden die Zugänge nur noch nach
laufender Nummer signiert und in dieser Reihenfolge auch
eingelagert, dann aber systematisch nach den
kriegstagebuchführenden Stellen und deren Abteilungen in
Eingangslisten erfasst.
Beim Brand
in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs
des Heeres im Februar 1942 entstanden erhebliche
Aktenverluste. Lücken konnten nur zum, Teil durch E-Akten
(Ersatz-Akten) aus Doppelüberlieferungen wieder aufgefüllt
werden.
Als die Luftkriegsgefahr in
Berlin und Umgebung zunahm, wurde in Liegnitz eine
Außenstelle des Heeresarchivs Potsdam eingerichtet, in der
nicht nur die Akten der Wehrmacht- und Heeresführung ,
sondern auch die der höheren Kommandobehörden des Heeres
(bis hinab zu den Divisionskommandos) nach ihrer
Registrierung in Potsdam ausgelagert wurden. Diese
Bestände (jedoch ohne die Akten der Spitzenbehörden von
OKW und OKH) - gelangten mit dem Evakuierungszug Anfang
1945 nach Blankenburg im Harz, wo sie im April 1945 von
amerikanischen Truppen erbeutet und bald darauf nach
Frankfurt/Maingebracht wurden. Von dort wurden sie in die
USA transportiert, wo sie nochmals erfasst und mit
Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen verfilmt wurden.
Ab 1962 wurden die Akten an die Bundesrepublik Deutschland
sukzessive zurückgegeben. Hier kamen sie zunächst in die
Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen
Forschungsamtes und nach deren Auflösung Anfang 1968 in
das Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv.
In den einzelnen Rückgaben waren
enthalten:
- Sept. 1962: namentlich
benannte Korps, I. - VI. Korps
-
März 1963: VII. - XIX. Korps
- Juli
1963: XX. - XXV. Korps
- März 1964:
XXVI. - XXVII. Korps
- Juli 1964:
XXVIII. - XXXXI. Korps
- Okt. 1964:
XXXXII. - XXXXIII. Korps
- März
1965: XXXXIV. Korps
- Aug. 1965:
XXXXVI. - L. Korps
- Mai 1966: LI.
- LVI. Korps
- Dez. 1966: LVII. -
XCI. Korps
In den "Guides to German
Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind die
Kriegstagebücher wie folgt erfasst:
- Guide Nr. 46: Namen und I. - IV. Korps, Nachträge
in Nr. 62
- Guide Nr. 55: V. - IX.
Korps
- Guide Nr. 58: X. - XVII.
Korps
- Guide Nr. 59: XVIII. -
XXVII. Korps
- Guide Nr. 60:
XXVIII. - XL. Korps
- Guide Nr. 61:
XLI. - LI. Korps
- Guide Nr. 62:
LII. - LXVI. Korps, Nachträge I. Korps
Außer den Materialien aus Potsdam (bzw. Liegnitz),
die etwa 95 - 98 % der Bestände ausmachen, sind noch zu
nennen:
- Beuteschriftgut vom
westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist
"Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat,
- Einzelakten aus anderen der in den USA
z. T. unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen
("EAP", u. a.) und
- Abgaben aus
Privathand
Inhaltliche
Charakterisierung: Ia: KTB von Mitte Okt. 1939 bis Mitte
Dez. 1941 und von März bis Sept. 1943.
Ib: KTB von Aug. 1940 bis Mitte Dez. 1941 und von
Mitte Feb. bis Sept. 1943.
Ic:
Tätigkeitsbericht von Juni bis Dez. 1941 und von Apr. bis
Mitte Dez. 1943.
IIa:
Tätigkeitsbericht von Juni bis Dez. 1941 und von März bis
Sept. 1943.
Erschließungszustand: Vollständig erschlossen
Zitierweise: BArch
RH 26-60/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch RH 26-60
- Umfang
-
89 Aufbewahrungseinheiten; 3,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Hingewiesen sei noch auf die Erkennungsmarken-Verzeichnisse und Verlustlisten (Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin).
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bestände:
RH 7 (OKH / Heerespersonalamt, darin Verleihungsvorschläge und Verleihungslisten)
RH 10 (OKH/Generalinspekteur der Panzertruppen)
RH 15 (OKH/Allgemeines Heeresamt)
RH 19-II (Oberkommando der Heeresgruppe Nord, Heeresgruppe Mitte, Heeresgruppe Nord)
RH 20-1 (Armeeoberkommando 1)
RW 60 (Gerichte der Reichswehr und Wehrmacht)
PERS 15 (Verfahrensakten von Gerichten der Reichswehr und Wehrmacht)
MSG 2 (Militärgeschichtliche Sammlung)
MSG 3 (Sammlung von Verbandsdruckgut)
Akten:
RH 10/206: Zustandsberichte, 1943-1945
RH 15/383: Gefechtsbericht, 24. Juni-7. Juli 1944
RH 19-II/315: Einsatz, 22. Juni - 6. Juli 1944
RH 20-1/51-56: Gefechtsberichte, Meldungen, Befehle, 1940
MSG 2/4411: Tod deutscher Soldaten in den Kasematten von Budapest im Februar 1945.- Stellungnahme des ehemaligen Kommandeurs der 1./Panzer-Arillerie-Regiment"Feldherrnhalle" Erich Klein zu einer Fernsehsendung des WDR
MSG 2/12245: Fett, Kurt, Oberst i. G. a. D. 1910 - 17. Juni 1980.- Entwurf von Oberst Fett zum 1. Kapitel der Beiträge zur Geschichte der 60. Inf. Div. (mot)
MSG 3-669/1: Mitteilungen.- Kameradschaft der Angehörigen der ehem. Infanterie-Division Nr. 60 (mot) und deren FHH Nachfolge-Verbände
Literatur: Divisionskameradschaft (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der 60. Inf.Div. (mot.), später Panz.Gren.Div. „Feldherrnhalle. Deutsch Evern 1979
Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Va. Washington 1958 ff., Bd. 65
Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
Ferner ist auf die umfangreiche Literatur mit zusätzlichen Quellenangaben zur Schlacht um Stalingrad hinzuweisen.
- Provenienz
-
60. Infanterie-Division / 60. Infanterie-Division (mot.) / Panzergrenadier-Division "Feldherrnhalle" (60. ID/60. ID (mot)/PGD "FHH"), 1939-1943
- Bestandslaufzeit
-
1939-1943
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
-
Besondere Benutzungsbedingungen: Grundlage für jede Benutzung von Archivgut im Bundesarchiv sind das Bundesarchivgesetz und die Benutzungsverordnung.
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- 60. Infanterie-Division / 60. Infanterie-Division (mot.) / Panzergrenadier-Division "Feldherrnhalle" (60. ID/60. ID (mot)/PGD "FHH"), 1939-1943
Entstanden
- 1939-1943