Urkunden
Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm beurkundet und bestätigt die von Johann Hilsbach, Scholaster zu Wassenberg und Pastor zu Orsbeck, zugunsten des zu Düsseldorf unter Aufsicht des Jesuitenordens ausgeführte Stiftung, wonach der Letztere überweist 1) ein zu 700 Reichstalern taxiertes Haus zu Dahlen nebst Bongard (300 Reichstaler wert) zum Unterhalt zweier Studenten, 2) die Einkünfte des Altars S. Antonii in der Pfarrkirche zu Dahlen, worüber dem Schenker als Besitzer jenes Hauses die Collation zusteht, nach dessen Erledigung im Betrag von 34 Malter Roggen für 1 oder 2 Studenten, unter der Bedingung, dass für die Bedienung des Altars gehörig gesorgt werde, 3) das aus dem Verkauf von 9 Morgen Land zu gewinnende Kapital von 700 Reichstalern nach Absterben des zur Leibzucht daran berechtigten Agnes und Catharina Hilsbach für 2 Studenten, 4) falls die verheiratete Marie Hilsbach und deren Kinder ohne Erben starben, deren übrige Mitgift und zwei Morgen Ackerland für einen Studenten sowie zur Stiftung einer Erbmemorie zu Dahlen und Düsseldorf für sich, seine Eltern, Geschwister, Voreltern jährlich 2 mal mit völligen Vigilien, 3 Messen und allen Gebeten für die Abgestorbenen zu zelebrieren, 5) im Fall Christoph Hilsbach mit unhinglänglichen Pastorat-, Kanonikat- oder sonstigen geistlichen Benefizien versehen wird oder nach dessen Tod ein zu 300 Reichstalern in Kriegszeiten, im Frieden ein zu 400 Reichstalern taxiertes Haus und Bongard (à 50 Reichstaler) zu Schwalenberg in der Herrlichkeit Wickrath zum Unterhalt eines Studenten (vorbehaltlich einer Leibrente von 10 Reichstalern für Christoph), 6) den Kaufschilling des (zu 700 Reichstalern geschätzten) neuen Hauses der Gertrud Hilsbach, deren Ehegatten Peter Godertz aus Waldniel zu Dahlen nach deren Bruder kinderlosem Absterben für 1 Studenten (es sollen davon 136 respektive 200 Reichstaler ad 3 zu den 700 Reichstalern geschlagen werden). Zu den betreffenden Stipendien sollen die bedürftigen und zu Studium fähigen Blutsverwandten des Schenkers (2 aus Dahlen, 1 aus Gladbach, 1 aus Orsbeck an der Roer, 1 aus Schwalenberg) den Vorzug haben, sonst aber, wenn sich deren keine finden, qualifizierte Personen jedes Ortes. Die Vergebung der Stellen behält der Stifter sich und seinen Nachkommen, nach dem nächsten Grad der Abstammung vor. Würde ins künftige das Jesuiten-Collegium zu Düsseldorf aufgehoben und das Seminar vom katholischen Glauben abfallen, so soll die Stiftung auf das Kölner Collegium übertragen werden. Die Studiosen sollen ihre Portionen im Allgemeinen bis nach Absolvierung des 2. Jahres in classe Rhetorica genießen, unbemittelten jedoch, welche der Kirche zum Nutzen ihre Studien weiter fortsetzen wollen, sollen die Portionen noch 3 Jahre bis zum Magisterium fortgeleistet werden gegen die Verpflichtung für das Seelenheil des Stifters und seiner Familie lebenslänglich ein tägliches Gebet zu verrichten. Geschehen zu Düsseldorf in den Ajhren unsers Herrn tausendt sechshundert zwey und zwantzig Montag am neunzehnten Junii. In duplo (2 der 7 vorhanden gewesenen Originalien, die den verschiedenen Pertizipienten der Stiftung übergeben waren). Dazu: 1623 Juli 6 Original-Testament des Kanonikers Johann von Hilsbach. D. anno dom. milles. sexcentesimo vigesimo tertio, sexto mensis Julii.
- Archivaliensignatur
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AA 0205, 54
- Bemerkungen
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auch in Rep./Hs. 1 fol. 2 v
- Kontext
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Düsseldorf, Jesuiten, Urkunden >> 1. Urkunden
- Bestand
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AA 0205 Düsseldorf, Jesuiten, Urkunden
- Provenienz
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Diverse Registraturbildner
- Laufzeit
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1622 Juni 19
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Zugangsbeschränkungen
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Sonstiges: Für die Nutzung gesperrt bis .
- Letzte Aktualisierung
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07.03.2025, 10:14 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Rheinland. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Urkunde
Beteiligte
- Diverse Registraturbildner
Entstanden
- 1622 Juni 19