Bestand

Forstamt Tübingen (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Der Tübinger Forst entwickelte sich aus dem Reichswald Schönbuch, umfaßte aber einen größeren Bezirk, der auch südlich über den Neckar reichte. Der Dienstsitz wechselte im 15. Jh. zwischen Tübingen und Waldenbuch und blieb dann in Waldenbuch.

Vorbemerkung aus dem Jahr 1954: Den Kern des Tübinger Forsts bildete der 1347 und 1382 durch Kauf von den Pfalzgrafen von Tübingen an Württemberg übergegangene Schönbuch, über dessen Geschichte einige neuere Arbeiten vorliegen. (1) Zu den Besonderheiten, die den Tübinger Forst von den übrigen altwürttembergischen Forsten unterscheiden, gehört, daß hier der Forstmeister die Amtsbezeichnung Waldvogt führte. Dies findet sich sonst nur noch in dem ebenfalls alttübingischen Nagolder Forst. Der Waldvogt im Schönbuch ist bereits 1383 im Urbar der Schönbuchämter (2), ab 1442 dann auch urkundlich in den Württ. Regesten genannt. (3) Sein Dienstsitz scheint im 15. Jahrhundert zwischen Tübingen (1477, 1488) und Waldenbuch (1453, 1490) gewechselt zu haben; später war er in Waldenbuch. Der Tübinger Forst umfasste 18-22 Huten, wobei der Bezirk Sielmingen zwischen dem Forstamt Tübingen und dem Forstamt Kirchheim wechselte und Sondelfingen zeitweise zum Forstamt Urach gehörte. Der Tübinger Forst bestand noch am Ende der Herzogszeit. (4) Der Bestand A 565 (Akten des altwürtt. Forstamts Tübingen) umfasst 62 Büschel in etwa 0,4 lfd. m. Er enthält also nur noch wenige Bestandteile der einstigen Forstamtsregistratur. Weitere Archivalien gleicher Provenienz befinden sich in den Selekten: A 299 (Weltliche Forstlagerbücher) im Hauptstaatsarchiv, (5) A 302 (Ältere Rechnungen) im Staatsarchiv Ludwigsburg, (6) A 305 (Befehl- und Berichtskonzeptbücher) im Staatsarchiv Ludwigsburg. (7) Amtsprotokolle des Forstamts Tübingen liegen im Selekt A 308 (Amtsprotokolle der altwürtt. Forstämter) (8) bis jetzt nicht vor. Ludwigsburg, 26. April 1954 Dr. W. Grube Anmerkungen

Anmerkungen: (1) Zum Beispiel Ferdinand Graner, Geschichte der Waldgerechtigkeiten im Schönbuch (Darstellungen aus der Württembergischen Geschichte 19) Stuttgart 1929. Zur württembergischen Forstgeschichte allgemein vgl. jetzt Rudolf Kieß, Die Rolle der Forsten im Aufbau des württembergischen Territoriums bis ins 16. Jahrhundert, Stuttgart 1958; Dorothea Hauff, Zur Geschichte der Forstgesetzgebung und Forst- organisation des Herzogtums Württemberg im 16. Jahrhundert, Stuttgart 1977, und Wilfried Ott, Die Entwicklung der Forstorganisation in Württemberg seit 1803, Stuttgart 1979. (2) H 107/18 Forstlagerbücher Bd 1; vgl. auch Karl Otto Müller, Altwürttembergische Urbare aus der Zeit Graf Eberhards des Greiners 1344-1392 (Württembergische Geschichts quellen 23) Stuttgart 1934. (3) A 602 Württembergische Regesten Nr. 12524 (Forstmeister Hans Beltz gen. Retthaber). (4) Vgl. die Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, Altwürttember gisches Archiv (A-Bestände), 2. erweiterte Auflage, bearbeitet von Hans-Martin Maurer, Stephan Molitor und Peter Rückert, Stuttgart 1999), S. 227. (5) Jetzt H 107 Forstlagerbücher im Hauptstaatsarchiv. (6) Jetzt A 302 Weltliche Ämterrechnungen im Hauptstaatsarchiv. (7) Jetzt A 305 Reskripten- und Berichtsbücher der Forstämter im Hauptstaatsarchiv. (8) Jetzt A 307 Amtsprotokolle der Forstämter im Hauptstaatsarchiv. Die Betreffe Forst, Wald und Jagd finden sich außerdem bei folgenden Beständen des Hauptstaatsarchivs: A 8 Kabinett: Herzog Karl Eugen; A 16 Kabinett: Hof- und Finanzverwaltung; A 59 Forstsachen; A 202 Geheimer Rat: Akten; A 211 Oberrat: Allgemeine Akten (Generalakten); A 227 Oberrat: Forst, Wald und Jagd; A 248 Rentkammer: Generalakten; A 249 Rentkammer: Ämterakten (Spezialakten); A 282 Kirchenrat: Verschlossene Registratur; A 284 Kirchenrat: Ämterregistratur; A 286a Kirchenrat: Holzberichte; A 551 Forstamt Altensteig; A 552 Forstamt Blaubeuren; A 553 Forstamt Böblingen; A 554, A 554 Si Forstamt Freudenstadt; A 555 Forstamt Heidenheim; A 556 Forstamt Kirchheim unter Teck; A 557 Forstamt Leonberg; A 558 Forstamt Ludwigsburg; A 559, A 559 Si Forstamt Neuenbürg; A 560 Forstamt Neuenstadt; A 561 Forstamt Reichenberg; A 562 Forstamt Schorndorf (Engelberg); A 563 Forstamt Stromberg; A 564 Forstamt Stuttgart; A 565, A 565a Si Forstamt Urach (vgl. die A-Übersicht wie Anm. 4). Forstkarten werden im Bestand N 3 verwahrt.

Vorbemerkung aus dem Jahr 2005: Im Rahmen des Retrokonversionsprojektes wurde das vorliegende Repertorium A 565 Forstamt Tübingen im Januar 2005 durch den Anwärter Stefan Spiller unter Anwendung des Computerprogramms Scope neu aufgenommen. Die Unterzeichnete hat dabei die Vorbemerkung von 1954 durch die Anmerkungen Nr. 1-8 ergänzt. Der Bestand A 565 umfasst jetzt 66 Büschel (Bü 1-62 mit Bü 11 a, Bü 51 a, Bü 52 a und Bü 54 a) mit einem Umfang von ca. 0,8 lfd. m. Das seitherige Findbuch von K. Fr. Eisele wurde dem Bestand A 605 Ältere Repertorien zugewiesen. An Literatur wurde bei der Neuaufnahme herangezogen: Hermann Fischer, Schwäbisches Wörterbuch, Bd. 1-6, Tübingen 1904-1936. Stuttgart, im März 2005 Christine Bührlen-Grabinger

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 565
Extent
66 Büschel (Bü 1-62 mit Bü 11 a, Bü 51 a, Bü 52 a und Bü 54 a)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Forstämter, Hüttenwerke, Salinen und Gestüt >> Forstämter

Date of creation of holding
(1508) 1579-1807

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Rights
Last update
20.01.2023, 3:09 PM CET

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • (1508) 1579-1807

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