Bestand
Ubootflottille (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Das Kommando der Uboote, hervorgegangen aus
dem Kommando der Amphibischen Streitkräfte, wurde mit Befehl
Nr. 115 -Marine- vom 3. Oktober 1962 zum 1. November
aufgestellt und dem Kommando der Flotte unterstellt. Zu
seinen Aufgaben zählten:
· Führung der
unterstellten Ubootgeschwader und der Ubootlehrgruppe
· Herstellung und Überwachung der
Einsatzbereitschaft der unterstellten Einheiten
· Weiterentwicklung und Erprobung der
Uboottaktik
· Mitarbeit an
typgebundenen Vorschriften
·
Überwachung der Einzel- und Gefechtsausbildung und deren
Auswertung
· Mitwirkung bei
militärischen Forderungen an die Uboot- und Tendertypen und
deren Ausrüstung
· Mitwirkung an der
Jahresschul- und Erhaltungsplanung.
Die Ubootlehrgruppe in Eckernförde wurde aufgestellt
durch Befehl Nr. 96 -Marine- vom 16. Juli 1959 zum 1. August
1959 und verlegte am 31. August 1960 nach Neustadt in
Holstein, am 13. März 1989 wieder zurück nach Eckernförde. Am
31. August 1989 wurde die Ubootlehrgruppe endgültig aufgelöst
(Ergänzung 1/89 zum Aufstellungsbefehl Nr. 96 -Marine- vom
21. Juni 1989). Stattdessen wurde mit der Aufstellung des
Ausbildungszentrums Uboote in Eckernförde begonnen
(Aufstellungsbefehl Nr. 211 -Marine- vom 21. Juni 1989). Das
Ausbildungszentrum Uboote wurde zum 31. Dezember 2000
aufgelöst und in den Stab Ubootflottille integriert
(Organisations-Änderungsweisung Nr. 1/00 -Marine- vom 7.
August 2000). Die Ubootlehrgruppe unterstand zunächst dem
Kommando der Amphibischen Streitkräfte, bis am 1. November
1962 das Kommando der Uboote als zuständiges Typkommando
gebildet wurde. Der Lehrgruppe gehörten außer
Sicherungsbooten und Schleppern die Uboote HAI und HECHT,
kurzfristig U 3 und von 1969 bis 1974 U 4 - U 8 an. Die
Gruppe übernahm die Vorarbeiten zur Aufstellung des 1.
Ubootgeschwaders. Mit Außerdienststellung der vorstehend
genannten Boote, zuletzt U 8 am 9. Oktober 1974, verfügte die
Ubootlehrgruppe über keine eigenen Schulboote mehr.
Am 7. März 1963 verlegte das Kommando der
Uboote nach Eckernförde, seit dem 1. Oktober 1975 war es
wieder in Kiel beheimatet. Am 1. Januar 1967 erfolgte eine
Umbennung in Ubootflottille.
Am 23.
Januar 1969 stimmte der Haushaltsausschuss des Bundestages
dem Bau der Uboote U-13 bis U-24 zu.
Die Ubootflottille verlegte am 5. Februar 1998 von Kiel
zurück nach Eckernförde (Organisations-Änderungsweisung Nr.
1/97 -Marine- vom 7. Juli 1997).
Die
Systemunterstützungsgruppe 3. Ubootgeschwader wurde zum 1.
Dezember 1997 der Ubootflottille unterstellt. Zum 7. August
2001 trat für die Systemunterstützungsgruppe Ubootflottille
der Unterstellungswechsel unter den Kommandeur 1.
Ubootgeschwader in Kraft (Organisations-Änderungsweisungen
Nr. 1/97 und Nr. 1/01 -Marine- für den Aufstellungsbefehl Nr.
218 -Marine- vom 7. Juli 1997 bzw. 24. August 2001).
Im Vorgriff auf den Strukturwandel in der
Deutschen Marine wurde das 3. Ubootgeschwader am 13. Februar
2006 in Eckernförde aufgelöst, die Boote des Geschwaders
wurden dem ebenfalls in Eckernförde stationierten 1.
Ubootgeschwader unterstellt. Die bisherigen Einheiten der
Ubootflottille und das Ausbildungszentrum Uboote sowie die
Flottille der Minenstreitkräfte und der Schnellbootflottille
wurden ab dem 30. Juni 2006 in der neuen Einsatzflottille 1
gebündelt, die Ubootflottille aufgelöst.
Kommandeure Ubootflottille:
Fregattenkapitän Eberbach (m.W.d.G.b.), Heinz-Eugen
11.1962 - 12.1962
Kaptiän zur See
Reeder, Günther 12.1962 - 01.1964
Fregattenkapitän Lange, Hans-Günther 01.1964 -
03.1965
Kaptiän zur See Janssen,
Gustav-Adolf 04.1965 - 01.1970
Kaptiän
zur See Baldus, Hugo 01.1970 - 09.1980
Kaptiän zur See Ewerth, Johannes 10.1980 - 09.1986
Kaptiän zur See Horten, Dirk 09.1986 -
09.1988
Kaptiän zur See Lüssow, Hans
10.1988 - 09.1991
Kaptiän zur See
Siebert, Reinhold (1992)
Kaptiän zur
See Pfennig, Kurt (1992) - (1995)
Kaptiän zur See Borchert, Matz-Ferdinand (1996) -
(1998)
Kaptiän zur See Eberbach,
Heinz-Eugen (1999) - (2001)
Kaptiän
zur See Weber, Fritz-Rudolf (2001) - 03.2005
Kapitän zur See Panknier, Lutz 03.2005 -
(2006)
Ubootlehrgruppe
Kommandeure:
Fregattenkapitän Janssen,
Gustav-Adolf (1962) - (1963)
Korvettenkapitän Wiechering, Günther (1964) -
(1965)
Korvettenkapitän Mahrholz,
Hans-G. (1965) - (1968)
Fregattenkapitän Knaup, Hermann (1968) - (1971)
Fregattenkapitän Bringewat, Gunter (1971) -
(1981)
Fregattenkapitän Hartmann, G.
(1981) - (1986)
Fregattenkapitän
Lüssow, K. (1986) - (1987)
Fregattenkapitän Bruch, G. (1988) - (1989)
Inhaltliche
Charakterisierung: Neben den beiden Akten betr. die Verlegung
des Kommando der Uboote sowie zwei Akten über STAN-Änderungen
sind im vorliegenden Bestand keine Organisationsunterlagen
überliefert. Ersatz- bzw. Ergänzungsüberlieferungen zur
Flottille und den unterstellten Ubootgeschwadern befinden
sich im Bestand BM 1 - Führungsstab der Marine.
Die handschriftlichen Tagebücher / Logbücher
des Lagezimmers der Ubootflottille geben für den Zeitraum von
1963 bis 1995 kurze, aber vollständige Informationen zu den
Auslauf- und Einlaufhäfen, Auslauf- und Einlaufzeiten,
Vorhaben und Seegebieten.
Der
Untergang des Ubootes HAI am 14. September 1966 ist in acht
Akten dokumentiert. Bei dem bisher einzigen Schiffsverlust
der Deutschen Marine nach 1945 kamen neunzehn Seeleute ums
Leben. Die Unterlagen in BM 22 geben Auskunft über die
damaligen Vorgänge auf See, die Ermittlungen und Militärische
Entscheidung des Bundesministers der Verteidigung,
Zeugenvernehmungen und gutachterliche Stellungnahmen sowie
über Hilfsaktionen und Spenden aus der Bevölkerung.
Für den Bereich Ausbildung sei
stellvertretend eine Akte mit Unterlagen zur
Ubootsrettungsausbildung bei der Ubootlehrgruppe in Neustadt
/ Holstein genannt. Im sog. Tieftauchtopf wurde / wird der
Notfall - der Ausstieg aus einem havarierten Uboot in 32
Metern Tiefe - geprobt.
Unterlagen
über Patenschaften von Ubooten, insbesondere mit den Städten
Eberbach / Neckar, Engen / Hegau, Kehl und Ravensburg sind
ebenfalls im Bestand BM 22 überliefert.
Im Bestand BM 22 sind Unterlagen aus der Zeit von 1962
bis 1997 überliefert.
Erschließungszustand:
Findbuch in Bearbeitung
Umfang, Erläuterung:
VS-Anteil: 57 AE, 4,2 lfm
Zitierweise: BArch BM
22/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch BM 22
- Extent
-
143 Aufbewahrungseinheiten; 8,1 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen der Marine
- Related materials
-
Literatur: Hans H. Hildebrandt, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe, Herford, 1983
Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 ¿ 1995, Norderstedt, 1996
- Provenance
-
Ubootflottille (UFltl), 1962-2006
- Date of creation of holding
-
1962 - 1997
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Ubootflottille (UFltl), 1962-2006
Time of origin
- 1962 - 1997