Bestand
12. Landwehr-Division (später Ostsee-Division und Deutscher General in Finnland) (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Die 12. Landwehr-Division ging am 16. April 1915
aus der damaligen Division Frech hervor und unterstand der
Armeeabteilung Gaede. Am 20. Mai 1917 wurde sie der k. u. k.
(österreich-ungarischen) 2. Armee in Galizien unterstellt. Am 22.
Februar 1918 wurde aus dem Stab der 12. Landwehr-Division der Stab
der Ostsee-Division gebildet. Die Truppen dieser Formation wurden
zum selben Zeitpunkt neu zusammengestellt. Am 13. September 1918
erhielt der obengenannte Stab die Bezeichnung "Deutscher General in
Finnland".
Inhalt und Bewertung
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der
Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung einer
militärischen Großeinheit, ihren Gefechten und Bewegungen, der
Organisation des Nachschubs und der Gewährleistung der permanenten
Kampfbereitschaft des Verbandes. Besonders nennenswert sind die
Aktengruppen über die militärischen Operationen, die
Kriegstätigkeit, die Kampfhandlungen, die Kriegstagebücher, die
militärischen Befehle, die militärischen Handlungen in Finnland
sowie das militärische Verhältnis zu Russland nach dem
Friedensvertrag von Brest-Litowsk.
12. Landwehr-Division: Die
12. Landwehr-Division ging am 16. April 1915 aus der damaligen
Division Frech hervor und unterstand der Armeeabteilung Gaede. Am
20. Mai 1917 wurde sie der k. u. k. (österreich-ungarischen) 2.
Armee in Galizien unterstellt.
Ostsee-Division und Deutscher
General in Finnland: Nachdem Finnland nach Ausbruch des
Bürgerkrieges Deutschland um Entsendung von Hilfstruppen gebeten
hatte, wurde ab dem 22. Februar 1918 aus dem Stab der 12.
Landwehr-Division der Stab der Ostsee-Division gebildet. Die
Divisionstruppen wurden zum selben Zeitpunkt aus frei werdenden
Osttruppen neu zusammengestellt. So entstanden drei
Kavallerie-Schützenregimenter, 3 Jägerbataillone, 5
Radfahrerkompanien, 2 Gebirgsmaschinengewehrabteilungen, eine
bayrische Gebirgs-Feldartillerieabteilung sowie Pionier-,
Fernsprech-, Sanitäts- und Kraftwagenformationen. Insgesamt bestand
der Verband aus ungefähr 12.000 Mann. Am 13. September 1918 erhielt
der obengenannte Stab die Bezeichnung "Deutscher General in
Finnland". Sowohl die Ostsee-Division als auch der Deutsche General
in Finnland unterstanden direkt der obersten Heeresleitung. Die
Landwehr-Divisionen waren schwächer ausgestattet als die
Reserve-Divisionen. Die Infanterie-Divisionen waren die untersten
Kommandobehörden, die über einen Generalstab verfügten. Die
kommandierenden Generale waren: . Generalleutnant Theodor
Mengelbier 18.04.1915 bis 26.04.1916 Generalmajor Paul von
Drabich-Waechter 26.04.1916 bis 24.11.1917 Generalmajor Otto Martin
von Weise 28.11.1917 bis 24.02.1918 Generalmajor Rüdiger von der
Goltz 26.02.1918 bis zur Demobilmachung . Im Freistaat Baden begann
am 13. Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung
des badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung
ließen als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im
Februar 1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden
Freiwilligenformationen bei allen Einheiten weitere
Freiwilligenverbände aufstellen.
Bestandsgeschichte: Nach
Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des
Infanterie-Regiments 113. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung
eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der
Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das
Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921
trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in
den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am
1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in
Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der
Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die
Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische
Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die
Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab
in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps
an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche
Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden
Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten.
Interessant sind neben den Unterlagen über die interne Verwaltung
einer militärischen Großeinheit, ihren Gefechten und Bewegungen vor
allem die Unterlagen über die militärischen Handlungen in Finnland
sowie das militärische Verhältnis zu Russland nach dem
Friedensvertrag von Brest-Litowsk.
Literaturhinweise: Die
Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm
Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung
im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3,
Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre
Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für
Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Goltz,
Rüdiger von der: Meine Sendung in Finnland und im Baltikum, Leipzig
1920. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der
Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in:
Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Übersicht
über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von
Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 19
- Umfang
-
508 Archivalieneinheiten
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Divisionen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935.
Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983.
Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908.
Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368.
Goltz, Rüder von der: Meine Sendung in Finnland und im Baltikum, Verlag K. F. Koehler, Leipzig 1920
Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138.
Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Bestandslaufzeit
-
1914-1919
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1914-1919